Meschede. Schülerinnen verraten, wie das Mescheder Berufskolleg junge Talente durch individueller Betreuung und Kooperationen mit Unternehmen fördert.
Mit einem besonderen Bildungsangebot setzt sich das Berufskolleg in Meschede von den umliegenden Berufskollegs ab. Es wird von der heimischen Wirtschaft unterstützt, bietet die besten Voraussetzungen für Beruf und Studium - doch trotz dieser guten Rahmenbedingungen ist es zu wenig bekannt - in den Klassen wäre Platz für zusätzliche Schülerinnen und Schüler.
Das sagen die Schülerinnen:
Theresa Herrmann und Theophania Hegener wissen genau, warum sie nach der Realschule das Berufskolleg in Meschede angesteuert haben. Ihr Ziel war ein technischer Beruf, aber welcher genau, stand noch nicht fest: Ingenieurwissenschaften, Elektrotechnik oder Metallbau - in allen drei Bereichen lernen sie nun die Grundlagen. „Wir können uns in verschiedenen Bereichen ausprobieren“, freut sich Theresa Herrmann. Ihre Mitschülerin Theophania Hegener ergänzt: „Dafür wurden wir im ersten Jahr erst einmal alle auf den gleichen Stand gebracht.“
Die Schülerinnen und Schüler absolvieren im ersten Jahr ein dreiwöchiges Praktikum: Theresa Herrmann in dem Kfz-Betrieb Autotechnik Schulte und Theophania Hegener im Planungsbüro Heuel und Schauerte. Die ganze Schulausbildung bietet jede Menge Praxisbezug, neben den Betriebspraktika auch in den schuleigenen Werkstätten und bei der dreiwöchigen Sprachreise nach Spanien. So können die Schüler dann entscheiden, ob sie mit dem Abschluss in einen technischen Beruf einsteigen oder ein Studium aufnehmen.
„Nach der Realschule sind wir hier kreisweit neu zusammengekommen. Wenn man nach der Realschule aufs Gymnasium wechselt, kommt man in bestehende Strukturen. Da gibt es schon bestehende Cliquen und Grüppchen, hier sind wir alle zusammen neu gestartet.“
Alle Optionen offen
Das Vollabitur am Berufskolleg hält ihnen alle Optionen offen. Theoretisch könnten sie auch Medizin oder Lehramt studieren. Bei relativ kleinen Lerngruppen ist eine sehr individuelle Förderung ermöglicht. „Die Lehrer kommen gern in unsere Klasse und begegnen uns auf Augenhöhe“, erzählt Theresa Herrmann.
„Im ersten Jahr wurden wir alle erst einmal alle auf den gleichen Stand gebracht.“
Und die Meschederin nennt noch einen weiteren Vorteil: „Nach der Realschule sind wir hier kreisweit neu zusammengekommen. Wenn man nach der Realschule aufs Gymnasium wechselt, kommt man in bestehende Strukturen. Da gibt es schon bestehende Cliquen und Grüppchen, hier sind wir alle zusammen neu gestartet.“ Und ihre Schulkollegin verweist mit einem Lächeln auf einen weiteren Punkt, der den Wechsel erleichtert: „Der Schulstart ist erst um 8 Uhr!“
Das sagt der IMW-Vorstand
Thorsten Hegener unterstützt den Schulgang sowohl als Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft (IMW) als auch als Vater. Er weiß, dass die Mitgliedsbetriebe der IMW zum Teil dringend Fachkräfte aus den Ingenieurwissenschaften suchen. „Wir sind daher sehr daran interessiert, dass diese Ausbildung stärker nachgefragt wird.“ Die IMW möchte auch dafür werben, dass Arbeitgeber vermehrt berufsbegleitende Studiengänge anbieten, um so den Absolventen anschließend gute Perspektiven vor Ort zu bieten. „Wir planen eine Kooperation.“
„Man muss von der Ausbildung wissen, da stolpert man nicht einfach hinein. “
Das sagt der Vater
Hegener ist nicht nur ein Vertreter der Mescheder Wirtschaft, sondern auch Vater von Theophania. In dieser Funktion weiß er, wie entlastend es sein kann, wenn Kinder frühzeitig ihren Weg selbst bestimmen können und sie mit dem Schulabschluss wissen, was sie wollen. „Aber ich hätte nichts von der Ausbildung gewusst, wenn ich nicht beim Messe-Rundgang während der Berufs-Info-Börse als IMW-Vertreter darauf aufmerksam gemacht worden wäre.“ Er glaubt, dass auch Eltern sich dazu entschließen müssen, solche neuen Wege mit ihren Kindern zu gehen. „Man muss davon wissen, da stolpert man nicht einfach hinein.“ Als Vater kann er nur dazu ermutigen.
Carsten Placht leitet das Berufskolleg. Er sieht vor allem die Stärken der Ausbildung, die in dieser Form im Hochsauerlandkreis einzigartig ist, und ist froh darüber, dass er mit der Mescheder Wirtschaft einen starken Partner an seiner Seite hat. „Die Mitgliedsbetriebe des IMW stellen passgenaue Praktikumsplätze für die angehenden Abiturienten bereit“, freut er sich. Auch für die Fachhochschule Südwestfalen möchte er gern weiter ausbilden. „Wir sind alle völlig überzeugt von dem Ausbildungsgang. Da steckt wirklich viel Herzblut drin.“ Bei manchen Eltern und auch an anderen Schulen sei das Vollabitur Ingenieurwissenschaften noch zu wenig bekannt. „Das ist ja auch nicht einfach, bei dem breiten Spektrum an Möglichkeiten!“ Allein 43 Bildungsgänge bietet das Berufskolleg Meschede an.
„Wir sind alle völlig überzeugt von dem Ausbildungsgang. Da steckt wirklich viel Herzblut drin.“
Placht möchte dafür werben, dass diese gymnasiale Oberstufe bekannter wird. Für das nächste Schuljahr hat er noch freie Plätze. Interessierte können am 29. und 30. Januar von 8 bis 13 Uhr in die Kurse hineinschnuppern. Die Anmeldung dazu erfolgt über schnuppertage@berufskolleg-meschede.de. Die Anmeldung für den Ausbildungsgang läuft ab dem 3. Februar über schueleranmeldung.de.
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