Nuttlar. Ein Mann wird von der Talbrücke Nuttlar der A46 bei Bestwig geworfen. Er war vorher gestorben. Die Ermittler haben viele offene Fragen.

Nach dem Fund einer männlichen Leiche im Bestwiger Ortsteil Nuttlar schließen die Ermittler ein Fremdverschulden nicht mehr aus. Zu diesem Ergebnis sei man nach der Obduktion des Toten gekommen. Das bestätigte der Mescheder Polizeisprecher Michael Schemme auf Nachfrage. Bedeutet: Der Entdeckung der Leiche könnte möglicherweise ein Mord oder ein Totschlag vorausgegangen sein. Das hat zur Folge, dass die Kreispolizeibehörde Meschede den Fall inzwischen an das Polizeipräsidium Dortmund abgegeben hat. Dort sitzen unter anderem Experten für Mord- und Todesermittlungen.

Nach dem Fund einer Leiche in Bestwig-Nuttlar und deren Obduktion war die Polizei noch einmal vor Ort, um nach weiteren Spuren zu suchen (Symbolbild).
Nach dem Fund einer Leiche in Bestwig-Nuttlar und deren Obduktion war die Polizei noch einmal vor Ort, um nach weiteren Spuren zu suchen (Symbolbild). © Essen | Lars Heidrich

Spurensuche auf der Talbrücke Nuttlar

Wie berichtet, hatten Spaziergänger den Toten, dessen Identität nach wie vor unklar ist, am Dienstag, 17. Dezember, auf einer Wiese unterhalb der A46-Talbrücke entdeckt und daraufhin die Polizei alarmiert. Weil ein Fremdverschulden nicht mehr auszuschließen ist, waren Polizeibeamte am Samstag noch einmal vor Ort, um nach verwertbaren Spuren zu suchen - sowohl oben auf der Autobahnbrücke als auch am darunterliegenden Fundort der Leiche. Denn sicher ist nach der Obduktion, dass der Mann in die Tiefe gestürzt ist.

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Und sicher ist nach der Obduktion auch, dass der Mann bereits tot war, bevor er von der Brücke stürzte. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass die Leiche von der Brücke geworfen wurde. Ob die Täter den Mann zuvor selbst getötet hatten, ist unklar und Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Aktuell spricht laut Oberstaatsanwalt Thomas Poggel aus Arnsberg zwar wenig für ein vorsätzliches Geschehen. Ausgeschlossen werden könne es aber eben auch nicht. Wie und wo der Mann vor dem Sturz von der Brücke zu Tode gekommen ist, ist offen.

Leichenfund bei Nuttlar
Der Gürtel des toten Mannes: Der Fund einer Leiche in Nuttlar bei Bestwig gibt Polizei und Staatsanwaltschaft Rätsel auf. © WP | Polizei HSK

Es ist ein Fall, der den Ermittlern Rätsel aufgibt. Mysteriös ist zum einen, dass der Tote auch Tage nach seinem Auffinden von niemandem vermisst wird. Ungewöhnlich und ebenso mysteriös ist aus Sicht der Polizei, dass der Tote keinerlei Gegenstände bei sich trug, die Aufschluss über seine Identität geben könnten. Weder einen Ausweis, noch ein Handy hatte der Mann bei sich, der laut Polizei etwa 40 bis 50 Jahre alt und etwa 1,80 Meter groß sein soll. Die Ermittler sprechen von west- oder auch osteuropäischem Aussehen und gehen davon aus, dass er bereits mehrere Tage auf der Wiese lag, bevor Spaziergänger ihn am Dienstag gegen 11 Uhr gefunden hatten.

Phantombild des Kopfes

Weil die Identität des Mannes nach wie vor unklar ist, sollen laut Poggel in den kommenden Tagen weitere Fotos von der Kleidung des Toten veröffentlicht werden. Außerdem werden Experten das Aussehen des Gesichtes rekonstruieren und ein Phantombild des Kopfes erstellen, mit dem die Ermittler an die Öffentlichkeit gehen werden.

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