Meschede. Mescheder sind verärgert, weil es angeblich keinen Weihnachtsgottesdienst mehr in Mariä Himmelfahrt geben soll. Was steckt dahinter?
Die Kirchen leeren sich, immer weniger Menschen besuchen regelmäßig den Gottesdienst. Doch gerade Heiligabend gehört für viele ein Kirchenbesuch dazu. Dass es in Meschede nun angeblich keinen Weihnachtsgottesdienst in Mariä Himmelfahrt geben sollte, ärgerte viele katholische Christen. Die Hintergründe:
In den vergangenen Jahren hatten an Heiligabend immer zwei Gottesdienste stattgefunden, einer um 17 Uhr und einer um 19 Uhr. Die Kirchengemeinden St. Walburga und Mariä Himmelfahrt wechselten sich gleichberechtigt mit den Terminen ab. Der 17-Uhr-Termin war meist übervoll, aber auch beim 19 Uhr Termin, waren die Kirchen noch gut gefüllt. In diesem Jahr wird das erstmals anders sein.
Kein Priester im Gottesdienst
Um 17 Uhr findet die Christmette in der Walburga-Kirche statt, diese soll auch ins Internet übertragen werden. Zelebriert wird sie von Pfarrer Michael Schmitt. In Maria Himmelfahrt ist um 16 Uhr jetzt eine Krippenfeier für Familien und um 17.30 Uhr eine weihnachtliche Wort-Gottes-Feier, bei der auch die heilige Kommunion ausgeteilt wird. Sie wird von Conny Fröndhoff, Wiltrud Grooten und Katharina Schulte vorbereitet und gefeiert. Am ersten Feiertag findet in Mariä Himmelfahrt um 8 Uhr ein sogenanntes Hirtenamt statt. Am 2. Feiertag ist dann wie gewohnt Heilige Messe.
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„Die Christmette um 17 Uhr findet in St. Walburga statt, da es die größte Kirche ist und zugleich eine Übertragung im Internet gewährleistet ist, die von vielen älteren und kranken Gemeindemitgliedern und Auswärtige gern gesehen wird.“
Genug Platz vorhanden
Schmitt ist sicher, dass die St.-Walburga-Kirche um 17 Uhr nicht zu voll werden wird: Die Zahl der Gottesdienstbesucherinnen und -besucher um 17 Uhr sei ebenfalls zurückgegangen, sodass in der Kirche noch ausreichend Platz für diejenigen sei, die sonst um 19 Uhr gegangen wären.
Daneben verweist er auf die Gottesdienste der umliegenden Kirchen, die feierliche erste Vesper in der Abtei um 17 Uhr und die Christmette dort um 21 Uhr. „Die Christmette um 17 Uhr findet in St.-Walburga statt, da es die größte Kirche ist und zugleich eine Übertragung im Internet gewährleistet ist, die von vielen älteren und kranken Gemeindemitgliedern und Auswärtige gern gesehen wird.“
Die Gründe für das reduzierte Angebot
Zu den Gründen sagt der Pfarrer: Vor allem nach Corona habe sich gezeigt, dass die zweite Christmette um 19 Uhr immer weniger besucht wurde. „Waren früher noch alle Sitzplätze besetzt, ist dies längst nicht mehr der Fall. Die frühere Zeit ist halt mit Abstand beliebter.“ Darüber hinaus habe sich die Zahl der Organisten stark verringert: „Waren es früher noch drei, die die Gottesdienste musikalisch gestalteten, steht heute unsere Kirchenmusikerin Barbara Grundhoff allein vor der Aufgabe.“ Auch im Hinblick auf die Küsterdienste habe es Handlungsbedarf gegeben. Die Planungen seien mit dem Pfarrgemeinderat von Mariä Himmelfahrt beraten und dort auch abgestimmt worden.
Das bestätigt Conny Fröndhoff, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats von Himmelfahrt. „Allerdings hatten wir dazu nur eine beratende Funktion, letztlich entscheiden, wo die Christmette stattfindet, konnten wir nicht.“ Deshalb habe man sich jetzt für die Wort-Gottes-Feier entschieden. Fröndhoff sieht die Probleme: „Es geht nicht nur um fehlende Priester, auch um den Küsterdienst und die Organisten. Und das nicht nur an Weihnachten.“
Mariä Himmelfahrt bleibt lebendige Gemeinde
Schmitt verwehrt sich gegen den Vorwurf, damit würden weitere Angebote in Mariä Himmelfahrt zurückgefahren: „In Mariä Himmelfahrt sind noch regelmäßig sonntags und mittwochs Eucharistiefeiern.“ Darüber hinaus fänden die Spendung der andere Sakramente (Taufe, Trauung, Firmung, Erstkommunion etc.) dort statt. Ebenso würden dort andere Gottesdienstformate angeboten, „wofür ich ebenfalls sehr dankbar bin.“
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Die Heilige Messe sei als Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi und eucharistische Mahlfeier von besonderer Bedeutung. „Aber wir müssen auch in Zukunft, das Angebot den personellen und finanziellen Möglichkeiten immer wieder anpassen und dabei auch neue Gottesdienstformaten und -möglichkeiten ausprobieren.“ Es sei schön, wenn viele dabei mittun und sich engagieren.“
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