Hochsauerland. Die Mehrzahl der Gasnetz-Betreiber erhöht für das Jahr 2025 die Gebühren - auch die heimische Westnetz. Eine Beispielrechnung für den HSK.

Zusätzliche Belastungen von mehreren hundert Euro pro Jahr können auf Haushalte ab 2025 zukommen, wenn sie ihre Heizung mit Gas betreiben. Der Grund: Die meisten Netzbetreiber erhöhen die Gebühren für die Durchleitung und Instandhaltung der Leitungen. Erstmals kommt ein weiterer Faktor hinzu: Die Bundesnetzagentur, sie ist dem Ministerium von Minister Robert Habeck (Grüne) unterstellt, erlaubt erstmals Abschreibungen bis zum Jahr 2035. Die Begründung: Der Anteil der Kunden, die mit Gas heizen, werde immer weiter sinken - und dann müssten immer weniger Nutzer das komplette Netz unterhalten. Daher sollen die Unternehmen vorzeitig entsprechende Anteile erheben dürfen.

Ein Gaszähler an einer Gastherme ist hier zu sehen: Die Durchleitung wird teurer - auch im Hochsauerlandkreis
Ein Gaszähler an einer Gastherme ist hier zu sehen: Die Durchleitung wird teurer - auch im Hochsauerlandkreis © dpa | Jörg Sarbach

Westnetz als Betreiber auch im Hochsauerlandkreis kalkuliert mit einem Aufschlag von 28 Prozent im Vergleich von 2025 auf 2024. „Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.0000 Kilowattstunden fallen nach jetzigem Stand 623 Euro an.“ Das bedeutet konkret: rund 180 Euro zusätzlich für den Netzbetrieb, sofern die jeweiligen Versorger diese Summe an die Haushalte weitergeben - wovon aber in der Regel auszugehen ist. Hinzu kommen die Kosten für den tatsächlichen Verbrauch von Gas.

Einsparungen durch Wechsel des Anbieters

Allerdings besteht hier ein Hebel für Verbraucher: Tendenziell sinken die Gas-Preise oder sind bereits preiswerter als beispielsweise noch zu Beginn des Ukraine-Krieges. Verbraucherschützer sprechen von Preisunterschieden zwischen den Anbietern von bis zu 1000 Euro pro Jahr. Wer hier geschickt agiert, kann sogar günstiger als vorher heizen oder die bisherigen Summen halten.

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Westnetz sagte zur Erhöhung der Kosten für den Leitungsbetrieb für 2025, sie stünden „im Wesentlichen aus den rund 30 Prozent gestiegenen Kosten aus dem vorgelagerten Netz der Ferngasnetzbetreiber.“ Zur künftigen Entwicklung der Entgelte könnten noch keine belastbaren Aussagen getroffen werden. „Fest steht jedoch, dass der Gasverbrauch tendenziell in den nächsten Jahren im Sinne der Klimaschutzziele der Bundesregierung sinken wird. Durch zu erwartende sinkende Mengen müssen die Kosten auf eine kleinere Basis verteilt werden“, so eine Sprecherin.

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