Bremke. Der Kindergarten Rappelkiste in Bremke braucht ein neues Klettergerüst. Wie sich die Kinder dafür engagieren ist zuckersüß. Sie bitten um Hilfe!

Es war eine Nachricht, auf die der Elternverein des Kindergartens Rappelkiste in Bremke gut und gerne hätte verzichten können: Im Mai hat das Klettergerüst auf dem Außengelände der Einrichtung die Sicherheitsprüfung nicht zu hundert Prozent bestanden. Noch darf das beliebte Spielgerät von den Jungen und Mädchen zwar genutzt werden. Im kommenden Jahr aber wird diese Gnadenfrist vorbei sein. Dann muss das Gerüst aus Sicherheitsgründen ersetzt werden. Kostenpunkt: rund 35.000 Euro. Eine Herausforderung - eine, die vor allem auch bei den Kindern enorme Kräfte freigesetzt hat.

500 Runden um die Schützenhalle

Das haben sie bei einem Spendenlauf bewiesen, der Anfang Oktober stattgefunden hat. Wenn Hanna Göddeke, Zweite Vorsitzende des Elternvereins, an die Aktion zurückdenkt, gerät sie regelrecht ins Schwärmen. „Es war wirklich der Wahnsinn, wie motiviert die Kinder dabei waren“, sagt sie. Gut 50 Jungen und Mädchen besuchen die Rappelkiste in Bremke. Gemeinsam haben sie an diesem Tag mehr als 500 Runden um die Schützenhalle gedreht. Mit viel Engagement dabei waren sogar die Allerkleinsten. Sie haben ihre Runde an der Hand der Erzieherinnen absolviert. „Das war wirklich eine tolle Sache“, sagt Hanna Gödeke. Stattgefunden hat die Aktion weitgehend unbemerkt. Und das nicht ohne Grund. „Wir haben ganz bewusst auf Publikum verzichtet, um die Kinder nicht zu überfordern“, erklärt Göddeke.

Ein Klettergerüst fällt nicht vom Himmel

Herumgekommen sind für die gedrehten Runden an diesem Tag stolze 3500 Euro. Geld, das die Jungen und Mädchen verdient haben, indem sie über sich hinaus gewachsen sind. Es sei dem Verein und dem Kindergarten wichtig, die Kinder in diesen Prozess mit einzubinden und sie daran mitwirken zu lassen, sagt Hanna Göddeke. Erkenntnis für die Jungen und Mädchen: Ein neues Klettergerüst fällt nicht vom Himmel.

Kindergarten Rappelkiste Bremke
Die Jungen und Mädchen der Rappelkiste. Der Wunsch nach einem neuen Klettergerüst hat bei ihnen enorme Kräfte freigesetzt. © Funke Medien NRW | Privat

Aktion Nummer zwei, an der die Kinder ebenfalls mit viel Freude mitgewirkt haben, ist ein zweiminütiges Video, in dem die Jungen und Mädchen der Rappelkiste die Hauptdarsteller sind. Dabei spielen sie die Klettergerüst-Kontrolle des Experten im Mai nach und schlüpfen in ihren gelben Mini-Bauhelmen selbst in die Rolle von Spielplatz-Kontrolleuren, die leider zum gleichen Ergebnis kommen, wie die Kontrolle im Mai: Unter den Klängen von „Time to say goodbye“ streichen sie auf ihrem Klemmbrett nach und nach die Schaukel, die Rutsche, den Sandkasten und den Kletterturm durch - verbunden mit dem Aufruf „Wir brauchen eure Hilfe. Zusammen sind wir stark.“

Crowdfunding-Aktion läuft

Bewerben will sich der Elternverein mit diesem Video an der Wahl zum Verein des Jahres, die die Sparkasse jährlich veranstaltet. Je nach Platzierung könnte so eine weitere Summe zwischen 250 und 2500 für das neue Klettergerüst hinzukommen.

Der weitaus größte Betrag - nämlich 20.000 Euro - soll allerdings über ein Crowdfunding auf der Plattform der Volksbank im Hochsauerland zusammenkommen. 49 Unterstützer haben bereits weitere 3162 Euro gespendet. Damit sind 15 Prozent des Ziels erreicht. Das zumindest war der Stand am Mittwoch, 30. Oktober. Für das Erreichen der 100 Prozent verbleiben allerdings noch einige Wochen. Finanziell unterstützt wird das Crowdfunding noch einmal zusätzlich von der Volksbank selbst.

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Dabei gilt das „Alles-oder-nichts“-Prinzip. Bedeutet: Die Projektsumme wird nur dann ausgezahlt, wenn der benötigte Mindestbetrag innerhalb eines festgelegten Zeitraums erreicht wird. Ist dies nicht der Fall, erhalten die Spender ihr Geld zurück. Doch daran will in Bremke niemand denken - am allerwenigstens die Kinder, die sich so sehr ins Zeug gelegt haben, um ihren eigenen Beitrag zu leisten. Unter https://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/klettergeruest-rappelkiste hat bis zum 30. November jeder die Möglichkeit, zu spenden und den Kindern so zu zeigen, dass sie Recht haben, wenn sie in ihrem charmanten Video behaupten „Gemeinsam sind wir stark“.

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