Grevenstein. Zwei Mescheder Ortsteile sind besonders von vielen Lkw belastet. Dort gibt es eine ungewöhnliche Idee, die Folgen für die Brauerei Veltins hätte.
Mit einer ungewöhnlichen Idee soll die hohe Verkehrsbelastung in Berge und Olpe gesenkt werden: Die Brauerei Veltins soll ihre Flaschenabfüllung von Grevenstein nach Freienohl verlegen, dann würden Berge und Olpe weniger unter dem Verkehr leiden.
Idee: Flaschen in Autobahnnähe abfüllen
Diese Idee stellte Friedrich Nagel im Ausschuss für Stadtentwicklung in Meschede, dem Nagel als stellvertretender sachkundiger Bürger angehört. Er lebt in Berge. Nagel rechnete vor: Durch die Nähe zur Autobahn könnte die Brauerei ihre abgefüllten Flaschen schneller weiter verfrachten, der geringere Verkehr würde dann nicht nur die beiden Orte entlasten, sondern auch die Umwelt. Für die Brauerei errechnete er eine Einsparung von fünf Millionen Euro pro Jahr, wenn Veltins die Abfüllung an Bahn oder Autobahnauffahrt in Freienohl verlagere: „Bei den vielen Millionen, die Veltins investiert, wäre eine Verlagerung ein Leichtes“, so Nagel.
Bürgermeister Christoph Weber reagierte frostig: Das seien keine neuen Erkenntnisse, die Entscheidung über die Unternehmenspolitik liege allein bei der Brauerei – „wir haben keinen Einfluss darauf“.
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Veltins stärkt lieber traditionellen Standort
Als „gut gemeint, aber realitätsfern“ stuft Uli Biene, Pressesprecher der Brauerei Veltins, den Nagel-Vorschlag ein. Biene erinnert daran, dass die Brauerei über 60 Millionen Euro in Grevenstein in die Stärkung der Abfüllkapazitäten investiert habe – eben um diesen Standort zu stärken. Dadurch seien Synergien geschaffen worden, es gebe kurze Wege in den Prozessen. Anfang der 2000er Jahre habe man Überlegungen zu möglichen Verlagerungen hin zu Standorten in Autobahnnähe gehabt, sich aber bewusst dagegen entschieden: „Wir wollen diesen Standort, der in Grevenstein traditionell geerdet ist, auch hierbehalten. Das ist unsere Philosophie.“
Die Verkehrsbelastung lasse sich nicht wegdiskutieren, sagt auch Biene – aber allein sei die Brauerei nicht dafür verantwortlich. Er erinnert an die Belastung durch die Holztransporte, außerdem hätten die Lkw-Fahrten durch Berge und Olpe nach der Sperrung der Rahmede-Talbrücke an der A45 zugenommen. Der Veltins-Verkehr entzerre sich auch dadurch, dass 24 Stunden am Tag in Grevenstein abgefüllt werde.
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