Meschede. Am Samstag ist wieder Grünschnittannahme. Anwohner fürchten Chaos. Mitarbeiter wissen um die Probleme, die trotz vieler Termine vorkommen.

Zuletzt ging nichts mehr. Stop-and-Go auf der Waldstraße und auch auf dem Gelände der Grünschnittannahme. Mitarbeiter des Integrierten Baubetriebshofes IBB mussten sogar beim Rangieren helfen. Am Samstag, 22. Februar, können Bürgerinnen und Bürger wieder ihren Grünschnitt in Meschede am Ende der Waldstraße anliefern. Zwischen 8.30 und 14 Uhr haben sie die Möglichkeit, Grünschnitt in haushaltsüblichen Mengen (z.B. im Pkw-Kofferraum oder auf einem Pkw-Anhänger) abzugeben.

500 Menschen lieferten an

Am Samstag, 12. Oktober, wollten 500 Mescheder ihren Grünschnitt anliefern. Die Schlange stand bis zum Dünnefeldweg. Wartezeiten von mehr als einer Stunde beobachtete Anwohner Reiner Düllmann. „Das ist nicht nur für die Anlieferer eine Zumutung, sondern auch für die Anwohner.“ Sie erreichten ihre Grundstücke kaum und seien während der Anlieferzeit den Abgasen wegen des Stop-and-Go-Verkehrs ausgesetzt. „Aber nicht nur die Anfahrt ist schwierig, auch der Platz selbst ist suboptimal“, schrieb Düllmann, „vor allem, wenn man rückwärts rangieren muss.“

Die Grünschnittannahme (hier ein Symbolfoto) sorgt für Ärger und Frust bei Anliegern und Anlieferern.
Die Grünschnittannahme (hier ein Symbolfoto) sorgt für Ärger und Frust bei Anliegern und Anlieferern. © WP | Privat

Unter diesen Umständen sei es nicht verwunderlich, wenn die Leute verbotenerweise ihren Baum- und Strauchabschnitt wild im Wald entsorgten. „Das kann nicht im Sinne der Stadt sein“, findet er. „Handlungsbedarf ist angesagt!“

Jörg Fröhling, Pressesprecher Stadt Meschede

„Mit diesen 15 Samstags-Terminen pro Jahr ist dieses Angebot – auch im Vergleich mit anderen Kommunen im HSK – sehr gut.“

Jörg Fröhling
Pressesprecher

15 Termine im Jahr

15 Mal im Jahr können Mescheder ihren Grünschnitt an der Grünschnittannahme an der Waldstraße abgeben. Doch traditionell ist es im Herbst und im Frühjahr, wenn der Strauchschnitt ansteht, besonders voll. Die Stadt kennt das Problem, weist aber in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass es sich bei der Grünschnittannahme um ein kostenloses Service-Angebot des städtischen Bauhofes handele. Man wolle so Bürger bei der Beseitigung von Grünschnitt unterstützen. Mit den 15 Samstags-Terminen sei dieses Angebot – auch im Vergleich mit anderen Kommunen im HSK – sehr gut. Dazu kommen Termine in Freienohl. 30.000 Euro an Personal- und Materialkosten habe die Stadt beispielsweise 2023 dafür ausgegeben.

Grünschnitt
Die Probleme an der Grünschnittannahmestelle der Stadt ärgern Anlieferer und Anwohner. © Funke Medien NRW | Alena Hasenbeck

Kosten gering halten

Damit das Angebot für die Bürger gratis bleibt, sei es wichtig, die Kosten gering zu halten, erklärt Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt. Eine Ausweitung würde unweigerlich weitere Kosten verursachen. Die Stadt müsse dann darüber nachdenken, für die Grünschnittannahme Gebühren zu nehmen. „Es steht zu vermuten, dass dies von den Bürgerinnen und Bürgern eher nicht gewünscht ist.“

In der Regel seien lange Schlangen auch selten. Die 500 Anlieferungen vom 12. Oktober seien eher die Ausnahme. Trotzdem bot die Stadt im Oktober einen zusätzlichen Termin an.

Verkehrs-Chaos auf dem Abladeplatz

Zum Chaos auf dem Abladeplatz schreibt die Stadt: Bei der Anlieferung sei die Verkehrssicherheit ein wichtiges Gebot. Begegnungsverkehr solle vermieden werden. Während früher die Pkw im Kreis um die Abladestelle fahren konnten und es eine Ein- und Ausfahrt gab, wird das Gelände jetzt über die obere Zufahrt befahren.

Für das Abladen des Grünschnitts müssen die Bürger dann wenige Meter rückwärts fahren, damit der Grünschnitt auf einem Haufen abgeladen werden kann, um eine einfache und kostengünstige Verladung zu ermöglichen. Anschließend verlassen die Pkw das Gelände wieder vorwärts über die untere Ausfahrt.

Grünschnitt
Lange Schlangen bilden sich bei der Grünschnittannahme in Meschede. © Funke Medien NRW | Alena Hasenbeck

Dieses Vorgehen klappe im Regelfall sehr gut, informiert Föhling. „Es gibt aber einen kleinen Teil der Anlieferer, der offenbar Schwierigkeiten mit dem Rückwärtsfahren hat.“ Das Team des IBB sei bemüht, in solchen Fällen Hilfestellung zu geben – zum Beispiel, indem gezeigt wird, wie das Lenkrad eingeschlagen werden muss. „Es ist nicht so, dass sich Leute nicht an die Vorgaben halten – aber es kostet dann Zeit, bis die Abladestelle erreicht ist.“

Kompostwerk Hellefelder Höhe

Der Grünschnitt gehe anschließend an heimische Unternehmen, „die ihn dann entsprechend der Vorschriften für eine Kompostierung oder eine thermische Nutzung weiterverwerten“. Zusätzlich könne Grünschnitt auch gebührenpflichtig wochentags im Kompostwerk Hellefelder Höhe abgegeben werden.

Grünschnitt am besten im eigenen Garten entsorgen

Aus ökologischer Sicht sei es aber am sinnvollsten, den Grünschnitt überhaupt nicht zu transportieren, schreibt der Stadtsprecher, „sondern auf dem eigenen Grundstück zu verwerten – gegebenenfalls als Häckselgut, für einen Komposthaufen oder auch für eine Benjeshecke“. Fröhling: „Eine Lösung ist es sicher nicht, Grünschnitt im Wald zu entsorgen. Dies würde mindestens als Ordnungswidrigkeit, unter Umständen auch als Straftat geahndet.“

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>>> Weitere Informationen

Wer seinen Grünschnitt über die Stadt entsorgen lassen will, findet den Gutschein dafür im gedruckten Abfallkalender, der Ende des Jahres an alle Haushalte verteilt wird. Dieser gilt nur in Verbindung mit einem gültigen Ausweisdokument in haushaltsüblichen Mengen (Pkw-Kofferraum oder Pkw-Anhänger). Wurzeln und Moos werden nicht angenommen.

Der Folgetermin am Samstag, 8. März, sowie alle weiteren Termine können dem aktuellen Abfallkalender oder der Homepage der Kreis- und Hochschulstadt Meschede entnommen werden.

Für die Anlieferung ist es notwendig, ein gültiges Ausweisdokument vorzuzeigen. Ferienhausbesitzer sollten zusätzlich einen Nachweis über den Besitz des Ferienhauses mitbringen. Dieses ist erforderlich, um Fremdanlieferungen zu vermeiden.

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