Meschede. DB-Chaos: Bauarbeiten legen den Bahnverkehr in Meschede für mehrere Monate lahm. Was Pendler erleben und für sie wichtig ist.
Der RB57 in Richtung Winterberg wartet bereits am Bahnhof in Meschede auf die Pendler, die vom Ersatzverkehr noch schnell umsteigen müssen. Seit dem 29. September ist die Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Neheim-Hüsten und Meschede wegen Bauarbeiten gesperrt. Busse werden für die kommende Zeit auf der Strecke als Schienenersatzverkehr eingesetzt. Wie funktioniert das System?
Schienenersatzverkehr: Keine Hilfe vor Ort
„Es kommt zu umfangreichen Bauarbeiten auf den Linien RE 17, RE 57“, heißt es auf der Anzeige zur Fahrgastinformation am Gleis. Weitere Infos zum Ersatzverkehr und zum Streckenverlauf müsse man sich im Internet holen, heißt es weiter. Auf der Suche nach den geänderten Abfahrtzeiten kommt man am Infokasten vorbei. Hier hängen die neuen Fahrpläne für Busse und Züge zwar aus, sind jedoch durch die beschlagenen Scheiben nur eingeschränkt lesbar. Ein Schild, das zum Beispiel Ortsfremde zum passenden Bussteig vom Schienenersatzverkehr leitet, findet man nicht.
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Busse sind „überfüllt, aber pünktlich“
„Es ist schwierig und nervig, wenn man sich nicht auskennt“, sagt eine Pendlerin aus Neheim. Sie ist heute gemeinsam mit einer Freundin zum Einkaufen nach Meschede gefahren. Eine Fahrt, die normalerweis 20 Minuten dauert - aktuell jedoch eine Stunde. „Manchmal fühlt man sich allein auf weiter Flur“, so die Pendlerin. Sie fühlt sich von der DB alleingelassen. Die Informationen zu den Streckensperrungen habe sie durch andere Personen erfahren. Sie fragt sich, wie es wird, wenn die Ferien bald starten. Am Wochenende, erzählt sie, seien die Busse bereits sehr voll.
Helmut Bock hat eine lange Fahrt hinter sich und noch vor sich. Am Mescheder Bahnhof steigt er in den Zug nach Winterberg ein. Einmal im Monat fährt er die Strecke von Bochum bis ins Sauerland, um seine Tochter und Enkel zu besuchen. Für die Strecke braucht er aktuell drei Stunden. „Sonst bin ich nur eineinhalb Stunden unterwegs“, sagt er. Ein deutlicher Unterschied, doch was sagt er zum Ersatzverkehr? „Überfüllt, aber pünktlich“, fasst er kurz und knapp zusammen, „und schlecht ausgeschildert“, fügt er noch hinzu. Er ist genervt und wünschte sich von der Deutschen Bahn mehr Hilfe. Servicepersonal sucht man am Bahnhof vergeblich. Helmut Bock muss sich deswegen alle Infos vorab am Bochumer Hauptbahnhof holen, die DB-App nutzt er nicht.
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