Meschede/Arnsberg. Das Klinikum Hochsauerland wehrt sich gegen den FDP-Abgeordneten Carlo Cronenberg. Er hatte von Existenzgefährdung gesprochen.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete aus dem Hochsauerlandkreis, Carlo Cronenberg, hat sich in einer Pressemitteilung zum Klinikum Hochsauerland geäußert. Seine Worte sind ungewöhnlich deutlich: Seit dem 19. September dieses Jahres trage das Klinikum den Namen Alexianer Klinikum Hochsauerland. „Doch trotz des neuen Namens bleibt das Klinikum ein Sanierungsfall. Die fortgesetzten Fehlentscheidungen zulasten von Patienten und Personal haben existenzbedrohende Dimensionen angenommen“, so Cronenberg.

Das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede gehört zum Klinikum Hochsauerland.
Das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede gehört zum Klinikum Hochsauerland. © Oliver Eickhoff

„Die fortgesetzten Fehlentscheidungen zulasten von Patienten und Personal haben existenzbedrohende Dimensionen angenommen.“

Carlo Cronenberg
FDP-Bundestagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der Liberalen

Noch vor 15 Monaten hätten sich Geschäftsführung, Gesellschafter und Politik für die Großinvestition von über 100 Millionen Euro gefeiert. „Die Investition war richtig, hätte aber gut gemanagt werden müssen“, erklärte dazu Daniel Wagner, Ratsfraktionsvorsitzender der FDP in Arnsberg. „Da das nicht der Fall war, wurde die Geschäftsführung inzwischen ausgetauscht, der Hauptgesellschafter tritt in die Verantwortung. Nur die Politik duckt sich weg“, so Carl-Julius Cronenberg, der heimische Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der FDP. Arnsbergs Bürgermeister Bittner setze auf „Kontinuität“ als Erfolgsfaktor – „das heißt nichts weniger als ein Weiter so in den Abgrund“, erklärt Cronenberg weiter.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Carlo Cronenberg.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Carlo Cronenberg. © Archiv

Auch der Aufsichtsrat des Klinikums bleibe in der öffentlichen Diskussion unsichtbar. Daniel Wagner und Carl-Julius Cronenberg fordern daher den Bürgermeister von Arnsberg und die Ratsmehrheit auf, sich dezidiert für einen Kurswechsel einzusetzen, der die breite Erfahrung der Ärzteschaft und das tagtägliche Patientenwohl ins Zentrum der künftigen Ausrichtung des Klinikums stelle – „damit die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden.“

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Das Klinikum Hochsauerland war aus einem Zusammenschluss der Krankenhäuser St.-Johannes-Hospital Neheim, Karolinen-Hospital Hüsten und Marienhospital Arnsberg und St.-Walburga-Krankenhaus Meschede entstanden. Im Herbst 2017 wurde die Fusion der vier Krankenhäuser vollzogen.

So reagiert das Klinikum

Das Klinikum Hochsauerland reagierte auf Anfrage mit einer Stellungnahme: „Sachdienliche Argumente können wir der pauschalen Verlautbarung von Carl-Julius Cronenberg nicht entnehmen“, hieß es. Und weiter: „Um das Klinikum Hochsauerland zu stärken und in eine gesicherte Zukunft zu führen haben wir in den vergangenen Monaten bereits wichtige Entwicklungen auf den Weg gebracht. Wir haben ein tragfähiges Konzept und einen Restrukturierungsplan erarbeitet. Auf diesem Kurs schreiten wir professionell und konsequent weiter voran“, so Michael Gesenhues, Geschäftsführer Klinikum Hochsauerland.

Blick auf das Krankenhaus in Meschede als Teil des Klinikums Hochsauerland.
Blick auf das Krankenhaus in Meschede als Teil des Klinikums Hochsauerland. © Oliver Eickhoff

Die Namensänderung sei zudem weit mehr als ein symbolischer Akt: Sie sei ein klares Bekenntnis der beiden Gesellschafter zur Zukunft des Hauses, und sendeten in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen eine deutliche Botschaft: „Das Klinikum Hochsauerland ist Teil der Alexianer-Familie und wird durch die gemeinsame Anstrengung und die geteilten Ressourcen gestärkt“, betonte Dr. Christian von Klitzing, Hauptgeschäftsführer der Alexianer GmbH.

Seitenhieb mit Blick auf den Wahlkampf

Zum Abschluss folgte dieser durchaus süffisante Satz: „Ansonsten wünschen wir Herrn Cronenberg und seinen Mitstreitern einen erfolgreichen Start in den Kommunalwahlkampf 2025.“

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