Meschede. Lotta Jürgens und Karl-Anton Knippschild aus Meschede reisen durch Tansania. Was treibt sie dorthin und was wollen sie erleben?
Karl-Anton Knippschild (18) aus Föckinghausen und Lotta Jürgens (18) aus Wennemen haben dieses Jahr ihr Abitur am Gymnasium der Benediktiner in Meschede gemacht. Beide waren im Mai 2023 bereits zusammen mit anderen Schülern in Tansania in Ostafrika. Dort haben sie unter anderem Zeit in der Partnerschule des Gymnasiums, einer Benediktinerabtei in Mvimwa, verbracht. Seit Ende August sind beide für drei Monate in Tansania. Zurzeit sind sie für zwei Monate auf eigene Faust im Land unterwegs, den dritten Monat wollen sie erneut in der Abtei in Mvimwa verbringen.
Warum Tansania?
Beide wären wohl nicht auf die Idee gekommen, nach Tansania zu reisen, wenn sie nicht schon letztes Jahr von der Schule aus dagewesen wären. Laut Jürgens hat das Land nämlich noch mehr zu bieten, als sie in den zwölf Tagen, zusammen mit den anderen Schülern, gesehen haben. Der junge Mann sagt dazu mit einem Lachen, „Thailand macht ja jeder“.
Worauf sie sich am meisten freuen? Karl-Anton Knippschilds erste Antwort lautet spontan: „Guavensaft“. Lotta Jürgens freut sich in der Abtei wieder in die Kirche gehen zu können, die Gottesdienste dort seien ganz anders als in Deutschland. Außerdem finden beide das Reisen in Tansania gerade zwar schön, aber es sei auch sehr hektisch, zum Beispiel durch die chaotischen Busfahrten. Sie sehnen sich nach der Ruhe in der Abtei im Anschluss an die schönen, aber stressigen zwei Monaten des Umherreisens.
Diese Aufgaben warten auf die Abiturienten
Was sie dort tun müssen, das wissen beide noch nicht. Es gebe viele mögliche Bereiche in der Abtei, wie zum Beispiel die Schule, den Bauernhof und eine Krankenstation, erklären sie. „Ich hoffe, dass wir uns einen Bereich aussuchen können. Vor allem möchte ich aber da helfen, wo ich am nützlichsten bin“, sagt Lotta Jürgens und ihr Schulkollege ergänzt: „Mit den Kindern zu arbeiten und auf dem Bauernhof Bananen zu pflücken, wäre schön.“
„Wenn man nichts macht, kann man auch nichts erleben.“
Nicht so schön, war manches, was die beiden schon bei ihrer ersten Reise gesehen haben. Knippschild erzählt von den Bedingungen, unter denen die Menschen dort leben. Nachdem sie im Jahr 2023 die Schlafräume der Kinder gesehen hatten, sei allen, die an der Schülerfahrt teilgenommen hatten, klar gewesen, dass etwas getan werden muss. So sammelte die gesamte Schule Geld für bessere Schlafräume. Als Herausforderung für die Zeit in der Abtei sieht Lotta Jürgens die Sprache. „Nicht alle sprechen dort so gut Englisch, dass man sich gut verständigen kann.“
Reisen bildet
Aber: „Reisen bildet“, sagt Karl-Anton Knippschild. Es sei schön, für drei Monate mal etwas ganz anderes zu machen. Er hofft, mehr Kontakt zu den Leuten aus Mvimwa knüpfen zu können. Seine Begleiterin sieht es ähnlich. Und sie möchte wieder lernen, Dinge wertzuschätzen, die im reichen Norden selbstverständlich sind. Das erläutert sie an dem Beispiel: Zähneputzen. „In Tansania muss man Trinkwasser aus einer Flasche dafür benutzen und kann seine Zahnbürste nicht, wie zu Hause, einfach unter den Wasserhahn halten.“
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Beide sind sich einig: Wer Ähnliches vorhat, soll einfach „machen!“ Jürgens erklärt, es gebe immer Hilfe, egal was einem passiert. Zur Not könne man immer noch einfach nach Hause fliegen. Und man solle nicht darauf hören, was die anderen zu so einer Reise sagen, rät Knippschild. Außerdem sagt er „Wenn man nichts macht, kann man auch nichts erleben.“
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