Meschede. Nach Protesten von Anwohnern gab es eine Verkehrszählung. Jetzt handelt die Stadt Meschede: Auf einer wichtigen Strecke kommt Tempo 30.
Nach Protesten von Anwohnern kommt es in der Innenstadt zu einem neuen Tempolimit: „Die Stadtverwaltung Meschede hat nach Abstimmung mit der Führungsstelle Verkehr der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis und dem Landesbetrieb Straßen NRW eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in der Beringhauser Straße ab der Kreuzung Oesterweg / Hennestraße und dem Übergang in den Schederweg angeordnet“, teilte Pressesprecher Jörg Fröhling auf Anfrage mit.
Es fehlen die Schilder
Eigentlich würde die Maßnahme ab sofort greifen - jedoch: Die passenden Schilder sind noch nicht da, sie mussten bestellt werden. „Kommunen haben nicht in großer Zahl Verkehrszeichen auf Halde“, sagte Fröhling dazu. Nach seinen Angaben wird das Tempo-30-Limit zu Beginn der kommenden Woche aufgestellt. Es soll vorerst während der Baumaßnahme an der Hennebrücke gelten. Aus diesem Grund hatte der Verkehr auf der Beringhauser Straße massiv zugenommen. Möglich ist, dass die Beschränkung auf Dauer bleibt: „Man wird die Auswirkungen beobachten und dann bewerten, wie es weitergeht“, so Fröhling.
„Man wird die Auswirkungen beobachten und dann bewerten, wie es weitergeht.“
Belästigungen durch Lärm, Feinstaub und überhöhte Geschwindigkeit: Die Anwohner der Beringhauser Straße in Meschede hatten genug. Sie hatten Unterschriften für einen Protest gesammelt und einen Antrag bei der Stadtverwaltung eingereicht. Sie forderten sofortiges Handeln. Ein Zwischenergebnis war: Die Stadt Meschede hatte Messungen durchgeführt.
Verkehrsströme neu geordnet
Nur ein paar hundert Fahrzeuge seien es früher gewesen, die auf dem steilen Stück der Beringhauser Straße unterwegs waren, bekräftigen die Anwohner. Dann wurden die Verkehrsströme in Meschede neu geordnet. Die Kreuzung Beringhauser Straße/ Briloner Straße wurde ein Knotenpunkt, von hier geht es in die Innenstadt, Richtung Bestwig, zum Hennesee, Richtung Arnsberg.
Ergebnis: 34.000 Fahrzeuge waren schon im Jahr 2017 wöchentlich hier unterwegs. Das hatten Messungen der Stadt Meschede bestätigt. Jetzt haben neue Zählungen aus dem Mai 2024 nach Angaben der Anwohner eine Verdreifachung des Verkehrs ergeben. Es geht zum und vom Krankenhaus, dem Kreishaus, der Schule unter dem Regenbogen, Remlinghausen, Bödefeld oder Bad Fredeburg. „Seitdem ist es nicht mehr möglich, durch den Lärm in unseren Wohnungen in Ruhe zu arbeiten, uns zu unterhalten, fernzusehen oder uns zu entspannen, da der Lärmpegel durch verschiedene Quellen unerträglich geworden ist“, klagten die Anwohner.
„Auch in den Nachtstunden ist der Lärmpegel oft so hoch, dass an Schlaf nicht zu denken ist.“
Feinstaub und Abgase gefährdeten zudem ihre Gesundheit. „Sie brauchen nur einmal die Fenster und die geparkten Autos in Augenschein nehmen“, sagten die Betroffenen. Was ihre Situation verschärft hat: die Sanierung der Hennebrücke mit halbseitiger Sperrung. Bis Ende des Jahres soll an dem Bauwerk gearbeitet werden. Dadurch, erklären die Anwohner, rollen auch viel mehr Transporter über die Beringhauser Straße - obwohl nur Anlieger die Erlaubnis dafür haben. „Auch in den Nachtstunden ist der Lärmpegel oft so hoch, dass an Schlaf nicht zu denken ist.“
Frühere Gespräche mit dem Ordnungsamt und dem Bürgermeister hatten nach ihrer Sicht in der Vergangenheit zu keinem Erfolg geführt: „Leider wurden unsere Vorschläge abgelehnt oder als nicht durchführbar eingestuft.“ Daher hatten die Anwohner jetzt einen Antrag an den Stadtrat gestellt: Sie forderten die Überprüfung und Einhaltung der gesetzlichen Lärmschutz- und Feinstaubbestimmungen, sie verlangten Messungen dafür auf der Höhe der Hausnummern 20 bis 24 - diese haben jetzt auch stattgefunden.
Tempo 30 und Verkehr verlagern
Die Kernforderung war: Tempo 30. Die Anwohner: „Es ist möglich. Die Städte haben jetzt die freie Handhabe, so etwas durchzuführen. Es sei denn, man will nicht.“ Außerdem sollte die Schaltung der Ampelanlage überprüft werden - um eine Entlastung der Beringhauser Straße zu erreichen. Eine weitere Forderung: an der Kreuzung L747/ Beringhauser Straße von Remblinghausen kommend ein Durchfahrtverbot zu lassen. Die Betroffenen: „Durch diese Maßnahme würden ohne Zweifel einige hundert Autos auf die Steinstraße verlagert. Aber seit unsere Kreuzung fertiggestellt wurde, ist die Steinstraße von über 30.000 Autos entlastet worden.“
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Ob es auch zu der geforderten, neuen Verkehrsführung kommt, ist offen. Die Stadt Meschede teilte den Anwohnern mit, dass zunächst einmal die Bauarbeiten an der Hennebrücke abgewartet werden sollten. Dann soll über diesen Vorschlag entschieden werden.
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