Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. Die Höhe des Bürgergelds ist politisch umstritten: So viel zahlen Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg jeden Monat.

Das Bürgerfeld der Ampel-Regierung ist politisch umstritten: In der Summe zu hoch, verbunden mit zu geringen Anreizen, eine Arbeit aufzunehmen, so die Kritik aus der Opposition. Tatsächlich steigt die Zahl der Empfänger auch in Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg. Vor allem die Kosten gehen nach oben.

Stadt Meschede

Bei der Stadt Meschede liegen Zahlen bis März 2024 vor. Sie zählte zu dem Zeitpunkt 711 so genannter Bedarfsgemeinschaften, die Bürgergeld erhalten. Ein Jahr zuvor waren es im März 2023 noch 680. Das hat auch Auswirkungen auf die monatlichen Kosten: Es ging hoch von März 2023 auf März 2024 von 773.690 auf 835.792 Euro.

Ein Antrag auf Bürgergeld und Geldscheine sind hier symbolisch zu sehen: Diese Summen müssen Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg bezahlen.
Ein Antrag auf Bürgergeld und Geldscheine sind hier symbolisch zu sehen: Diese Summen müssen Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg bezahlen. © epd | Heike Lyding

Mehr als jeder zweite Bürgergeldempfänger ist Ausländer. Allerdings ist die Statistik hier relativ ungenau - der Grund: Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bekamen seit Sommer 2022 automatisch Bürgergeld - im Unterschied zu Menschen, die ein Asylverfahren durchlaufen und daher erst einmal Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, und damit nicht in der Statistik beim Bürgergeld erfasst sind. Vor allem durch die Ukrainer ist daher die Zahl der Ausländer beim Bürgergeld sprunghaft angestiegen.

Im Jahr 2024 habe es nicht nur mehr Bürgergeld-Empfänger, sondern auch mehr Sanktionen gegeben, so die Stadt Meschede. Gründe dafür seien der Wegfall des Sanktionsmoratoriums sowie die Umsetzung einer Vermittlungsoffensive und des so genannten „Jobturbos“ gewesen.

++++++++++++++++++++++++++

Für den Mescheder Newsletter anmelden - und mit etwas Glück gewinnen

Melden Sie sich jetzt für den Mescheder Newsletter an - und gewinnen Sie mit etwas Glück zwei Tickets für das FORT FUN Abenteuerland. Achtung: Das Gewinnspiel läuft nur für kurze Zeit. Jetzt teilnehmen.

Mit dem Mescheder Newsletter erhalten Sie jeden Tag um 19 Uhr die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Stadt in Ihrem Postfach - kostenlos.

++++++++++++++++++++++++++

Gemeinde Bestwig

In der Gemeinde Bestwig ein ähnliches Bild: Dort gab es 282 Bedarfsgemeinschaften im März 2024, in März 2023 waren es 278. Die monatlichen Kosten stiegen von 291.128 Euro auf 321.509 Euro.

Stadt Schmallenberg

In der Stadt Schmallenberg waren 486 Bedarfsgemeinschaften im März 2023 registriert, im März 2024 waren es 500. Die Kosten stiegen von 488.151 Euro auf 586.629 Euro - nur exemplarisch für den Monat März. In der Kommune waren bislang die Ausländer unter den Bürgergeld-Empfängern in der Unterzahl, jetzt ist die Quote aber von 44,4 auf 52,7 Prozent gestiegen - auch hier gilt der Ukraine-Effekt. Die Sanktionsquote sei insgesamt im Jahr 2024 angestiegen, teilte die Stadt mit.

Lesen Sie auch

Gemeinde Eslohe

In der Gemeinde Eslohe ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaft am deutlichsten gestiegen: von 158 im März 2023 auf 193 im März 2024. „Tendenz weiter steigend“, heißt es. Die monatlichen Kosten: von 190.017 Euro auf 236.856 Euro. Der Anteil der Ausländer am Bürgergeld stieg von 63,3 Prozent auf 71,1 Prozent. Auch hier heißt es: „Durch den Rechtskreiswechsel der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist der Anteil ausländischer Menschen im Bezug des Bürgergeldes deutlich angestiegen.“ Auch die Gemeinde Eslohe erkärte, 2024 habe sie mehr Sanktionen verhängt als 2023.

Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien: