Meschede. Wie Eltern und Kinder optimal auf den ersten Schultag vorbereitet sein können. Das sind die Tipps einer Mescheder Schulleiterin.

In wenigen Wochen geht sie wieder los: die Schule. Ab dem 21. August drücken zudem viele „I-Dötzchen“ das erste Mal auch im Stadtgebiet Meschede die Schulbank. Für die Kleinen ist es ein wichtiger Schritt in Richtung Erwachsenwerden. Doch wie so vieles ist auch eine Einschulung keine günstige Sache.

„Mit 300 Euro ist man mit Sicherheit dabei“, zeigt sich Claudia Bremer-Ruhnau sicher. Sie ist Schulleiterin der St.-Nikolaus-Schule in Freienohl. So teuer sind Schulranzen inzwischen geworden. „Die Ranzen sollten aber eine gute Qualität aufweisen, damit sie die vier Jahre Grundschule auch überdauern“, ergänzt sie.

Den richtigen Ranzen finden

Wichtig bei der Auswahl des Ranzens: „Er sollte nicht mehr als zehn Prozent des Körpergewichtes des Kindes leer wiegen und stabil sein.“ Die Schulleiterin rät von einfachen Rucksäcken, wie sie auf den weiterführenden Schulen gerne getragen werden, ab. Zudem sollten Eltern mit ihren Kindern vor Ort verschiedene Ranzen probieren und schauen, welcher am besten sitzt. Doch das gestaltet sich in Meschede schwer, denn es gibt vor Ort keinen Fachhandel für Ranzen mehr. Erst in Bestwig oder Warstein gibt es wieder einen Fachhändler. Dennoch rät die Schulleiterin vom Kauf im Internet ab.

Claudia Bremer-Ruhnau, hinten, Zweite von rechts, gibt Tipps für die Einschulung.
Claudia Bremer-Ruhnau, hinten, Zweite von rechts, gibt Tipps für die Einschulung.

Auch bei der Erstausstattung der Grundschüler rät sie nicht zu Enthaltsamkeit: „Grundsätzlich ist es so, dass beispielsweise die Markenbuntstifte und auch der Wasserfarbkasten vom bekannten Markenhersteller qualitativ überlegen sind. Wenn die Stifte keine gute Qualität haben, ist das Ergebnis meist unschön und die Kinder schnell frustriert. Zudem kauft man häufig mehrmals, wenn man am falschen Ende spart.“

Kindern wertschätzen beibringen

Die Schulleiterin gibt aber einen Tipp mit auf den Weg: „Man kann Teile der Erstausstattung hervorragend in die Schultüte packen. Dann lernen die Kinder auch besser, die Sachen wertzuschätzen.“ Gerade, dass Kinder schon früh verstehen, dass Sachen einen Wert haben, sei wichtig für die spätere Entwicklung der Kinder. „Natürlich darf auch etwas Süßes in die Schultüte“, sagt sie augenzwinkernd. Apropos Schultüte: Bremer-Ruhnau rät zu selbstgebastelten Schultüten und keine von der Stange. „Das Kind ist viel stolzer auf eine individuell gestaltete Schultüte!“

Und was gehört in die Erstausstattung? „Buntstifte, Filzstifte, ein Etui, Lineal, Bleistifte, Radiergummi, Klebstoff, Schere, ein Wasserfarbkasten und natürlich Pinsel!“ Vieles ist in den Ferien noch im Angebot und man kann gut dabei sparen, wenn man die Augen offen hält, ist sich die Schulleiterin sicher.

Grundschule Einschulung
Selbstgebastelte Schultüten machen die Kinder immer stolz, so Bremer-Ruhnau. © contrastwerkstatt - stock.adobe.com | stock.adobe.com

Smartphones gehören nicht in den Grundschulalltag

„Wer dem Kind ein iPhone gibt, braucht sich über den teuren Ranzen nicht zu beschweren!“

Claudia Bremer-Ruhnau
Schulleiterin der St. Nikolaus Grundschule Freienohl

Damit die Kinder auch später selbstständig werden können, empfiehlt die erfahrene Schulleiterin den Schulweg mit den Kindern schon in den Ferien zu üben. Wovon sie jedoch zu Abstand rät und sogar im Unterricht verboten sind, sind Smartwatches. „Die lenken zu sehr ab.“ Außerdem bezieht sie klar Stellung, wenn es um die Diskussion um den Preis eines Schulranzens geht: „Wer dem Kind ein iPhone oder ähnliches geben kann, der braucht sich über die Preise eines Ranzens nicht zu beschweren!“

Ganz wichtig ist für Bremer-Ruhnau auch, dass die Kinder einen Platz für Hausaufgaben zu Hause haben. Zu Beginn der Schulzeit kann das auch der Küchentisch sein, aber nach ein paar Monaten sollten die Kinder am eigenen Schreibtisch die Hausaufgaben machen.

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Vieles, was heute selbst verständlich ist, wie ein ergonomischer Ranzen, gab es zu ihrer Schulzeit nicht, wie sie sich erinnert. „1975 war mein erster Schultag. Ich bin noch mit dem schweren Lederranzen zur Schule gegangen. Da war dann sogar noch eine Schiefertafel drin! Dementsprechend schwer war man als Schulkind bepackt.“ Früher war eben doch nicht alles besser.

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