Bestwig. Er braucht keine Speditionen und keine Montageanleitungen: Adrian Middel aus Bestwig verrät uns die Dinge, die er niemals tun würde.

Er ist 26 Jahre alt und bereits in vierter Generation im Unternehmen Middel in Bestwig: Adrian Middel. Das Unternehmen seiner Familie baut seit fast 100 Jahren Möbel. Heute ist das Unternehmen ein Spezialist für die Einrichtung von Büros und Pflegeeinrichtungen. Was würde jemand, der Büros im Sauerland einrichtet, nie tun?

1. Eine Spedition beauftragen

„Wir haben unsere eigenen Fahrer und unsere eigene Flotte“, sagt Adrian Middel. Klar, das Rohmaterial der Möbel kommt mit einer Spedition nach Bestwig, aber so ziemlich alles, was in den eigenen Hallen produziert wird, wird auch durch das eigene Personal ausgeliefert. Dafür ist sogar Adrian Middels Vater mit auf Montage.

Middel erklärt, dass man mit einer eigenen Flotte zum einen flexibler agieren könne als eine Spedition. Und zum anderen könne das mittelständische Unternehmen so die Qualität von Anfang bis Ende kontrollieren, da die Möbel von den Leuten in die Büros gestellt werden, die die Produkte auch produzieren. „Und natürlich macht es Eindruck, wenn wir mit unseren großen LKW beim Kunden vorfahren“, so Adrian Middel augenzwinkernd.

2. Holz in den Müll werfen

„Holz ist ein klasse Werkstoff. Daher verarbeiten wir so viel aus einer Platte, wie es nur irgendwie geht“, sagt Middel. Aus den Holzresten der zugeschnittenen Platten werden die rechteckigen Möbelsockel gefertigt und in der gewünschten Farbe lackiert. Nur das, was danach noch übrigbleibt, wird klein gehäckselt und im Spänebunker gelagert. „Damit heizen wir im Winter dann unsere Produktion.“

„Holz ist ein klasse Werkstoff. Daher verarbeiten wir so viel aus einer Platte, wie es nur irgendwie geht“

Adrian Middel
Middel Büroeinrichtungen Bestwig

3. Montageanleitungen zeichnen

Für Middel besteht einfach nicht die Notwendigkeit, eine Montageanleitung für Kunden zu zeichnen. „Da wir selbst ausliefern, werden Möbel beim Kunden, wenn nötig, durch uns aufgebaut.“ Doch fast alle Möbel, die Middel produziert, werden im heimischen Bestwig schon komplett montiert.

Büroeinrichtungen Middel in Bestwig
Blick in die Möbelwerkstatt. Hier entstehen Schränke, Tische und noch viel mehr. © WP | Joshua Kipper

Dafür hat das Unternehmen eine Möbelwerkstatt, in der Tische, Schränke, Vitrinen und alles, was sich der Kunde wünscht, entstehen. Die Schränke werden in großen Pressen verleimt. Das geht schlecht zu Hause.

4. Büromitarbeiter ignorieren

„Selbstverständlich stehen die Wünsche des Kunden im Vordergrund. Doch noch wichtiger bei der Büroeinrichtung ist es, auf die zu achten und zu hören, die in dem Büro sitzen: die Mitarbeiter“, ist sich Middel sicher. Der Arbeitsplatz sollte den Bedürfnissen derer entsprechen, die ihn tagein, tagaus benutzen und mit Leben füllen.

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5. Nägel in einen Schrank schlagen

Die großen Möbeldiscounter machen es vor: Rückwände sollen als letzter Schritt immer mit unzähligen Nägeln in die Spanplatten geschlagen werden. Und wem ist dabei das Furnier noch nie kaputt gegangen? Bei Middel werden die neun Millimeter dicken Rückwände direkt in den Korpus verleimt. Auch ein Grund, warum Middel selbst ausliefert und keine Montageanleitungen schreibt.

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