Eslohe. Die neuen Prognosen der Bertelsmann-Stiftung nehmen auch Eslohe in die Mangel. Wie schlimm ist die Situation wirklich?

Mit nicht ganz 9.000 Einwohnern und nicht mal einem Einwohner pro Hektar ist Eslohe eine kleine, beschauliche Gemeinde mit großem Potenzial - das bewertet auch die Bertelsmann-Stiftung so. Die Gemeinde gehört nämlich dem Demografietyp 8 an: „Wohlhabende Städte und Gemeinden in wirtschaftlich dynamischen Regionen“. Zum ersten Mal seit Jahren konnte für Eslohe 2022 sogar wieder ein leichtes Bevölkerungswachstum in den vergangenen fünf Jahren verzeichnet werden - nicht zuletzt, weil die Geburtenrate deutlich gestiegen ist.

Ist das ein Trend, der sich auch in Zukunft so abzeichnen wird? Das zeigt sich in der neuen Prognose der Bertelsmann-Stiftung: Sie hat einmal hochgerechnet, wie sich Eslohe bis 2040 verändern wird. Wie schlimm schlägt der demografische Wandel ein?

Woher kommen die Daten?

Die Bertelsmann-Stiftung schaut wieder auf die Prognosen für den demografischen Wandel: Sie schaut auf die Daten einer jeden Kommune ab 5.000 Einwohnern und wertet aus, wie die Entwicklungen sind. Daraus ergibt sich die „Bevölkerungsvorausberechnung 2040 im Wegweiser Kommune“; auch der Hochsauerlandkreis sticht hier immer wieder hervor.

In ganz NRW ist die Prognose durchmischt: Während manche Kreise, wie Steinfurt und Euskirchen, einen deutlichen Zuwachs erfahren, sieht es besonders in Südwestfalen eher Mau aus mit einem mittleren Bevölkerungsrückgang. Die Bertelsmann-Stiftung sieht da einen „deutlichen Zusammenhang zwischen den Größen der Kommunen und der Entwicklung der Zahl der Einwohner“: Kleine Gemeinden verzeichnen einen stärkeren Einwohnerrückgang als größere. Der Hochsauerlandkreis bewegt sich da mit einem Rückgang von 5,1 Prozent sehr weit unten auf der Liste: Nur der Märkische Kreis, der Kreis Höxter und der Kreis Siegen-Wittgenstein haben eine noch schlechtere Prognose.

Auf den ersten Blick sieht die Entwicklung erstmal nicht so wild aus. Auf Basis der Zahlen von 2020 werde die Gemeinde nur um rund 1,7 Prozent schrumpfen; die Geburten werden zwar leicht zurückgehen, aber dafür rechnet die Bertelsmann-Stiftung mit weiterhin mehr Zuzügen als Fortzügen.

Menschen im Rentenalter über ein Viertel der Einwohner

Schaut man sich aber das Durchschnittsalter der Esloher an oder gar den Anteil von Menschen ab 65 Jahren, sieht das Bild schon anders aus: Denn der Anteil der Menschen über 65 Jahren wird laut Prognose bis 2040 auf einen Wert von 28,2 Prozent steigen - 2020 waren es nur 21 Prozent. Das Durchschnittsalter steigt dementsprechend mit, von 44,3 Jahre auf 46,7 Jahre; und das Medianalter (das Alter, bei dem es genauso viele jüngere wie ältere Menschen gibt) steigt um über ein Jahr auf 47,9 Jahre.

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Wie genau diese Prognose ist, kann nur die Zeit zeigen - denn die Zahlen aus 2022 weichen auch schon in Teilen von der Prognose für 2025 ab. Das Medianalter zum Beispiel ist von 2020 auf 2022 um ein halbes Jahr auf 45,9 Jahre gesunken, anstatt anzusteigen, und es sind weniger Menschen aus Eslohe weggezogen, als man erwartet hatte.

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