„Sogar Skischuhe waren im Boden!“

Der alte Gasthof war total vermüllt, ganze 200 Kubikmeter Abfall haben die beiden aus dem Gebäude geholt. Und auch die Freiflächen mussten komplett überholt werden. „Das erste Jahr haben wir nur renoviert“, erzählen die beiden. Bei der Sanierung der Freiflächen mit 250 Tonnen Schotter fanden sie sogar Skier und Skischuhe im Boden, begraben unter mehreren Schichten aus Erde und Geröll.

Über das Gasthaus erzählt Erik Morcus, dass der Vorbesitzer seit 15 Jahren nichts gemacht habe. Überall habe der Schimmel gewuchert. Durch seine Erfahrung im Baugewerbe konnte er viel in Eigenleistung machen. Ein Blick in die Sanitäranlagen des Campingplatzes lässt von dem jahrelangen Verfall keine Spur mehr erahnen.

Alte Gäste kommen wieder zurück

Jetzt erstrahlen der Platz und das Gebäude in neuem Glanz. Der Gastraum ist freundlich rustikal und auch das Gras ist saftig grün gewachsen. Drei Gästezimmer bietet das Paar neben den Campingflächen an. Und auch ein Partyraum ist entstanden, in Saloon-Optik.

Der Campingplatz war vor der Übernahme durch die beiden Holländer so heruntergekommen, dass neue Gäste auf dem Absatz kehrtmachten, als sie die Sanitäranlagen erblickten. Doch die beiden erzählen auch, dass diese Gäste nun wiederkämen und auch blieben.

Camping-Urlaub führt zu Camping-Glück

Auf den Campingplatz selbst sind die beiden Niederländer aus Alkmaar übrigens durch einen eigenen Campingurlaub gekommen. Man habe auf dem benachbarten Terrassenplatz gecampt und dann erfahren, dass der kleinere Platz zum Verkauf stünde. Ob der Terrassenplatz Konkurrenz ist? „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zum Nachbarplatz. Man empfiehlt sich auch gegenseitig weiter. Wir haben hier nur Tagesgäste, der Terrassenplatz hauptsächlich Dauercamper mit wenig Tagesstellfächen“, erklärt Erik Morcus.

Der Platz ist ganzjährig geöffnet, mit Ausnahme von November. „Die Leute lieben es, im Schnee zu campen!“, sagt Erik und grinst. Im Winter kommen viele Gäste zum Ski fahren und im Sommer, um Fort Fun zu besuchen. Das ganze Jahr über, aber wegen der Ruhe in Wasserfall. Die meisten Gäste kommen aus den Niederlanden und Deutschland, aber auch Belgier und Dänen zählen zur Kundschaft von Welgelegen.

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Zufälle führen nach Welgelegen

Wir besuchten den Campingplatz an einem Juni-Donnerstag. An diesem Tag sind lediglich zwei Familien auf dem Platz. Das sei normal, so Mariëlle Morcus. Die meisten Gäste kommen nur über das Wochenende. Eine der Familien ist die Familie Boers aus Leiden, nördlich von Den Haag. Sie sind über die Camping-App ACSI auf den Terrassenplatz aufmerksam geworden und nur durch Zufall auf Welgelegen gestoßen. Die Familie beschreibt den Platz als klein, gemütlich und leise. Mit ihrem Zelt sind sie eine Woche auf Welgelegen.

Auch Familie de Jong ist im Urlaub auf dem kleinen Campingplatz. Sie baut gerade die Markise vor ihrem Wohnwagen auf. Für sie ist wichtig, dass der Campingplatz ruhig ist und ein Restaurant hat. Auch Familie de Jong hat sich über die App ACSI und den niederländischen Verkehrsclub ANWB über die Campingplätze im Sauerland informiert. Das Ehepaar ist für drei Wochen aus Rotterdam angereist und begrüßt es, dass der Campingplatz „zentral in der Natur“ liege. Gemeint ist, dass man schnell in Meschede oder Winterberg, aber vor allem schnell in den Wäldern sei.

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