Meschede. Klaus Lehnhäuser steht Tag für Tag mit Leidenschaft in seiner Fleischerei an der Ruhrstraße in Meschede. Was würde er nie tun?
Seit Jahrzehnten ist Klaus Lehnhäuer aus Meschede schon begeisterter Fleischermeister. Sein Beruf macht ihm viel Freude, welche man ihm im persönlichen Gespräch auch anmerkt. Er erzählt auch, was er nie tun würde.
1. Geflügelwurst essen
Der Fleischermeister winkt bei industrieller Geflügelwurst ab: „Da sind Sachen drin, die wollen Sie, will ich nicht essen.“ Das Stichwort lautet Separatorenfleisch. „Von der Pute wird meist nur die Brust richtig verwendet. Aber die Pute an sich ist ja viel größer. Also holt die Industrie durch chemische Prozesse jedes noch so kleine Teil Fleisch von den Knochen.“
2. Mit Handschuhen arbeiten
Wer durchgehend mit einem Paar Handschuhe arbeite, vergesse dabei, die Hände zu waschen. Der Fleischermeister arbeitet lieber mit den bloßen Fingern: „Wenn da was klebt, das merkt man ja sofort und wenn man einen Handschuh trägt, ist diese Erinnerung ans Händewaschen weg.“
Das führe dazu, dass die Handschuhe am Ende viel kontaminierter seien als, die bloße Hand. Eine Ausnahme: wenn nach jedem Kunden die Handschuhe gewechselt würde, dann sei der Handschuh eine akzeptable Möglichkeit. Doch erzeuge dies einen enormen Müllberg. Von Nachhaltigkeit kann da keine Rede sein.
3. Mit blutigem Kittel auf die Straße gehen
Jeder kann sich vorstellen, wie man reagieren würde, wenn ein Fleischer oder Metzger mit blutverschmiertem Kittel durch die Fußgängerzone liefe. Das Image sei erstmal dahin. Davon abgesehen sei es auch für die hygienische Sicherheit nicht zuträglich, mit Berufskleidung durch die Öffentlichkeit zu marschieren.
4. Abgepacktes Fleisch im Supermarkt kaufen
Alle reden gerade über das Tierwohl, viele kaufen dann aber trotzdem das Fleisch abgepackt im Supermarkt. Keiner achte Lehnhäuser zufolge darauf, dass dieses Fleisch nur Haltungsform 1 sei und somit für die Tiere eine der schlechtesten Haltungsformen. Hinzukomme die Art der Schlachtung. Bei vielen Billiganbietern werde auch heute noch geschächtet, die Tiere also mit einem Aufzug durch einen mit Gas gefüllten Schacht gezogen und so qualvoll erstickt.
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„Wir haben in der Meisterschule auch Tierschutz gelehrt bekommen, daran denkt nur nicht jeder. Wir Fleischer wissen, wie man Tiere mit Würde schlachtet. Ideal ist es, die Tiere elektrisch zu betäuben und anschließend den Schnitt zu setzen. Das ist die für das Tier beste Art zu schlachten“, sagt Lehnhäuser.
5. Einen Schützenfesttermin in Meschede verpassen
Die fünfte Antwort gibt Lehnhäuser mit einem Grinsen: „Nie würde ich ein Schützenfest meines Vereins, Sankt Georg, verpassen.“ Wie sehr er das Schützenwesen liebt hat er 2005 unter Beweis gestellt. Im damaligen Sommer erschoss er sich die Königswürde.
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