Eslohe. Eslohes Bürgermeister Stephan Kersting blickt so kritisch wie zufrieden auf 2021 zurück. Allerdings gibt es auch Dinge, die ihn ärgern.
In Eslohe hat sich 2021 viel getan. Und auch für 2022 hat sich die Gemeinde eine ganze Menge vorgenommen. Bürgermeister Stephan Kersting blickt so zufrieden wie kritisch aufs Jahr zurück. Allerdings gibt es auch Dinge, die ihn geärgert haben und immer noch ärgern.
Was war 2021 in der Gemeinde gut?
Vieles! Unsere Gemeinde Eslohe hat sich nach meiner Wahrnehmung sehr positiv weiterentwickelt. In den meisten Dörfern konnten schöne und gelungene Projekte weiterentwickelt werden. Als ein Beispiel nenne ich gerne den neuen Radweg zwischen Bremscheid und Cobbenrode. Weitere Beispiele sind die bauliche Erweiterung an unserem Schulzentrum mit Anbau und den neuen Fachräumen samt digitaler Ausstattung, die neue Querungshilfe in Bremke und die neuen Wohnbaumöglichkeiten in der Gemeinde Eslohe. Aber auch der Zusammenhalt und die Solidarität in wirklich schwierigen Zeiten war und ist beeindruckend.
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Was war 2021 in der Gemeinde schlecht?
Wir sind natürlich auch deutlich von der Hochwasserkatastrophe in einigen Dörfern negativ betroffen. Das wird uns in der Zukunft noch deutlich beschäftigen. Die Entwicklung der gesamten Corona-Situation ist bedrückend, auch in der Gemeinde Eslohe. Trotzdem haben unserer Bürgerinnen und Bürger sich oftmals vorbildlich und beispielhaft eingebracht. Gerade bei der Flutbekämpfung und bei dem Umgang mit den Hochwasserschäden wird mir deutlich wie „stark“ dieses bürgerschaftliche Engagement unserer Menschen ausgeprägt ist.
Worüber haben Sie sich 2021 besonders geärgert?
Wenn etwas nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Ganz besonders dann, wenn man dafür lange gearbeitet hat und die Planung und die Finanzierung eigentlich „durch“ ist. Das ist aktuell durch Materialmangel und durch extrem volle Auftragsbücher bei einigen Unternehmen leider hier und da der Fall. Der „Stillstand“ bei der Instandsetzung in unserem Heizwerk ist so ein Fall. So gibt es halt Ziele die man auch mal nicht erreicht. Solche Dinge ärgern mich manchmal. Noch ein Punkt: Natürlich gibt es in meinem „Beruf“ auch unsachliche Kritik, manchmal auch sehr persönlich. Leider mit deutlich ansteigender Tendenz und auch mit zunehmender Schärfe. Das muss man aushalten, gehört sicher auch ein Stück weit zum „Amt des Bürgermeisters“ ist aber trotzdem ärgerlich.
Ein beispielhaftes Miteinander
Worüber haben Sie sich 2021 besonders gefreut?
Dass es uns trotz wirklich schwieriger Rahmenbedingungen gelungen ist, unsere Arbeit als Rat und Verwaltung insgesamt umfassend zu leisten. Weiterhin möchte ich auf das gerade gesagte in Bezug auf die „Verlässlichkeit“ unserer Bürgerinnen und Bürger verweisen, ein wirklich beispielhaftes Miteinander.
Was war aus Ihrer Sicht der Höhepunkt des Jahres für die Gemeinde?
Ein einzelnes Ereignis oder Projekt als Höhepunkt herauszunehmen halte ich nicht für geboten. Es ist die Summe der positiven Ereignisse die ich dann insgesamt als wirklich „gut“ bewerte. Das ist ja auch immer eine Frage des Standpunktes.
Was werden die Herausforderungen und die wichtigsten Themen für 2022 sein?
Leider bleibt sicher das ganze Spektrum der Arbeit durch die Pandemie auch in 2022 erhalten, hoffentlich mit absinkender Aufgabenfülle! Darüber hinaus bietet der Investitionsplan des Haushaltes reichlich Themen und Aufgaben die abgearbeitet werden müssen. Das Jahr 2022 wird dann hoffentlich das letzte „Ausnahmejahr“ ohne zusätzliche „Überraschungen“ werden.
Ärger und wenig Akzeptanz
Wenn Sie Land und Bund in Sachen „Bewältigung der Corona-Krise“ etwas mit auf den Weg geben dürften, was wäre das?
Ich habe großes Verständnis und hohen Respekt für die Probleme, die mit dieser Lage verbunden sind. Die Entscheider in Bund und Land sind eben auch nur Menschen. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass man auf höherer Ebene bei den ganzen Maßnahmen und Vorgaben das „vor Ort Machbare“ stärker im Fokus hat. Auch widersprüchliche und unklare Vorgaben verunsichern die Menschen erheblich. Das wurde nach meiner Wahrnehmung oftmals nicht richtig eingeschätzt und führt „an der Basis“ zu erheblichem „Ärger“ und zu wenig Akzeptanz.
Worauf freuen Sie sich 2022 privat?
Auf ein paar Tage wirklich „offline“ sein zu können...
Und welche Botschaft geben Sie den Bürgern für das kommende Jahr mit auf den Weg?
Bleiben Sie bitte so mutig und engagiert wie bisher und halten sie an Ihrem Engagement für andere fest. Bei etwas mehr Verständnis und Toleranz wird auch das eigene Leben leichter.