Meschede. Drängeln und aufgeschürfte Knie: unsere Autorin erinnert sich an die Rutsche im Freibad Meschede. Wer ihren Trick 3000 nicht kennt, war nie Kind.
Die Wasserrutsche in Meschede schließt. Damit geht eine Ära zuende, denn seit 1984 sind schon einige Hintern die blaue Röhre hinunter gerutscht. Unsere Autorin erinnert sich.
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Die Wasserrutsche – ein Symbol fürs Leben: Hinten Anstellen, Geduld haben, dann wilder, kurzer Ritt,
abtauchen und alles auf Anfang. Der Versuch, den Weg abzusperren, in dem man sich ganz breit macht und die Arme ausstreckt wie Schlagbäume, scheitert: Die großen Jungs drängeln sich ungeniert auf der Rutsche vor. Die Beschwerden zehnjähriger Mädchen werden belächelt. Dass es sich hierbei lediglich um wenige Sekunden handelt, in denen sich die Jungs einen Vorsprung verschaffen, ist egal. Es geht hier um GERECHTIGKEIT! Alle sollen sich gefälligst ANSTELLEN. Sonst holen wir den BA-DE-MEI-STEEER! Oben angekommen, der nächste Ärger: „Leute, die machen Stau.“ Boah, Jungs sind so nervig. Setzen sich quer in die Rutsche, stauen das Wasser und alle rutschen rein.
Wer holt den Bademeister?
Okay, wer holt den Bademeister? Dann geht’s doch schnell. Der Stau löst sich auf. Wir sind dran. Schnell
den Badeanzug in die Rille (Spezialtrick 3000) und ab dafür. Unten angekommen, wie ein Mädchen die Nase zuhalten, unter Wasser Anzug aus der Rille ziehen und dann versuchen möglichst lässig aus dem Becken zu steigen. Wer nimmt schon die Treppe? Leider dabei die Knie aufgeschürft an diesem Beckenrand aus kleinen Steinchen. Egal, schnell wieder zur Rutsche bevor die Jungs kommen.