Bestwig. Als Chef der Werbegemeinschaft kritisiert Olaf Badelt das Konzept des Gastgartens heftig und präsentiert eine neue Idee. Der Kommentar.
Mit deutlichen Worten hat Olaf Badelt als Vorsitzender der Werbegemeinschaft das Konzept des Bestwiger Gartens kritisiert. Es müsse etwas Neues her, fordert er. Dazu ein Kommentar von Redakteur Frank Selter.
Der Gastgarten ist im Laufe der Jahrzehnte zu einer Marke in der Gemeinde Bestwig geworden. Nur zu gern erinnert man sich immer noch an jenes Jahr zurück, als Schlager-Superstar Helene Fischer vor dem Rathaus sang. Ein legendärer Moment - ebenso wie ein Schweinerennen, bei dem im Schatten des Rathauses drei kleine Wollschweine gegeneinander angetreten sind. Beides ist lange her: Helene Fischers Besuch liegt inzwischen 16 Jahre zurück, die drei Schweinchen lieferten sich ihr Rennen vor 14 Jahren.
Kontraproduktiv und übertrieben
An all den Erfolgen, die der Gastgarten gefeiert hat, war OIaf Badelt maßgeblich beteiligt. Sein Engagement als Vorsitzender der Werbegemeinschaft ist ihm in diesem Zusammenhang hoch anzurechnen. Wegen sinkender Besucherzahlen nun polternd einen Abgesang auf den Gastgarten zu halten, ist jedoch kontraproduktiv und übertrieben.
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Auch, wenn ähnlich große Erfolge seitdem weitgehend ausgeblieben sind: Den Gastgarten deswegen als Marke aus dem Regal zu nehmen, wäre falsch. Eine „Bestwiger Loveparade“, wie von Badelt angedacht, kann definitiv kein Ersatz für den Gastgarten sein, denn die Veranstaltung hat seit jeher immer auch das Ziel verfolgt, einen verkaufsoffenen Sonntag zu befeuern, von dem der Einzelhandel profitiert. Und das geht eben nur mit einem Stadtfest-Charakter und nicht, indem man Bands auf Lkw über die Bundesstraße kutschiert und zum großen Konzert vorm Rathaus stoppt.
Badelts ungewöhnliche Idee, die manch einer für spinnert und verrückt halten mag, könnte mit einem ordentlichen Konzept aber vielleicht durchaus ein zusätzlicher Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Gemeinde sein. Ob sie funktionieren wird, käme auf einen Versuch an. Von vornherein abzuwinken und sie zu verteufeln, wäre ebenso falsch, wie sich in Sachen Gastgarten tatenlos zurückzulehnen.