Schmallenberg. Ursula Heyer war 17 Jahre lang Regionalleiterin beim Caritas Regionalverbund Wormbach. Sie legt jetzt ihr Amt nieder und blickt zurück.

Ursula Heyer war 17 Jahre lang Regionalleiterin beim Caritas Regionalverbund Wormbach und somit für 22 Konferenzen zuständig. Konferenzen sind zu vergleichen mit kleinen Caritas-Gemeinschaften in den einzelnen Ortschaften. Insgesamt hatte sie für 355 Mitarbeiter ein offenes Ohr und das zu jeder Tageszeit. Sie blickt auf ihre Amtszeit zurück und ihre Nachfolgerin Dorothea Gierse stellt sich vor:

Was waren ihre Aufgaben in den 17 Jahren als Regionalleiterin bei der Caritas?

Ursula Heyer Das kann ich gar nicht so richtig in Worte fassen. Im Grunde ist man eine Problemlöserin. Wenn einer der Mitarbeiter eine Frage hatte, auch wenn es nur um einen Kontakt ging, wurde ich angerufen. So lernt man über die Jahre ganz viele Leute kennen und baut sich ein tolles Netzwerk auf. Sonst habe ich immer viele Mails beantwortet, Konferenzen und Sitzungen vorbereitet.

Das Amt der Regionalleiterin war ein Ehrenamt. Wie viel Zeit mussten Sie immer aufbringen?

Das ist schwer zu beantworten. Manchmal waren es in der Woche drei Stunden und in anderen Wochen war es mal das Doppelte. Es gab aber auch sehr stressige Zeiten. Dennoch habe ich die Arbeit immer sehr gerne gemacht.

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Was bedeutet das Ehrenamt an sich für Sie?

Mir hat die Arbeit stets sehr viel zurückgegeben. Mir wurde so viel Dankbarkeit und Wertschätzung entgegen gebracht – das werde ich nie vergessen. Man ist für die Menschen da und hilft ihnen und das ist schön.

Was hat Ihnen in ihrer Amtszeit am meisten Spaß gemacht?

Ich denke, dass es die großen Konferenzen mit den anderen Regionalleiterinnen waren. Die finden zweimal im Jahr statt. Man tauscht sich dort viel aus und lernt voneinander. Aber im Grunde sind es auch die kleinen Aktionen, die dieses Amt so toll machen. Ich wurde zum Beispiel häufig angerufen, wenn Leute gestorben sind und deren Keller ausgeräumt werden mussten, ich habe dann den Tipp gegeben, die Sachen an die Tafel zu spenden. Dass mich Menschen in einer solchen traurig Situation angerufen haben, fand ich schön.

Wie hat sich ihre Arbeit im Laufe der Jahre verändert?

Es gibt viel mehr Bürokratie. Außerdem musste ich im Laufe der Jahre den Umgang mit dem Computer und zum Beispiel Video-Konferenzen erlernen.

Sie geben das Amt jetzt auf. Wieso?

(lacht) Naja, nach 17 Jahren muss jetzt mal jemand Neues kommen und außerdem: Ich bin 75 Jahre alt. Ich bin froh, dass ich demnächst etwas mehr Ruhe und Zeit für mich habe. Ich freue mich darauf, wieder mehr Zeit in meinem Kleingarten zu verbringen und zu lernen.

Sie sind die Neue, Dorothea Gierse. Wie haben Sie sich auf das Amt vorbereitet?

Dorothea Gierse Ich bin jetzt fast drei Jahre bei Ursula Heyer mitgelaufen. Es war sozusagen wie eine kleine Ausbildung. Natürlich habe ich Respekt vor der Aufgabe und vor allem davor, so viel Verantwortung zu übernehmen. Aber ich freue mich auch auf die kommende Zeit und ich weiß, dass ich mich bei Fragen immer an Ursula Heyer wenden kann.

Stellen Sie sich doch einmal kurz vor. Wieso nehmen Sie sich die Zeit für ein Ehrenamt bei der Caritas?

Ich bin 56 Jahre alt und gelernte Kinderpflegerin. Ich habe drei Kinder und ein Enkelkind. Vor neun Jahren bin ich in das Caritas-Team in Kirchrarbach eingetreten. Ich finde es wichtig, sich für die Gemeinde einzusetzen und anderen Menschen zu helfen. Ich freue mich sehr, dass ich das Amt der Regionalleiterin übernehmen kann und bin gespannt was so auf mich zukommt.