Meschede. Die Wucht der Automatensprengung in der Mescheder Gartenstadt war enorm. Wie unsicher fühlen sich Anwohner nun?

Der Tag nach der Automatensprengung in der Mescheder Gartenstadt: Die Scherben sind zusammengefegt, die Schaufenster mit Platten abgedeckt. Die Spuren der Zerstörung sind beseitigt. So geht es nun weiter.

Sparkasse Mitten im Sauerland: Im Juni zuletzt Ziel einer Sprengung

Ein Bild der Zerstörung nach der Automatensprengung am Lanfertsweg in Meschede.  
Ein Bild der Zerstörung nach der Automatensprengung am Lanfertsweg in Meschede.   © Unbekannt | Kortmann

Die Sparkasse ist weiterhin Mieterin der Immobilie am Lanfertweg, Eigentümerin ist die SBG. Der Mietvertrag läuft noch bis Ende August. Die Filiale wurde vor einiger Zeit geschlossen, am Bankautomaten konnten die Kunden noch Geschäfte erledigen.

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„Der Schaden ist immens“, sagt Pressesprecherin Simone Rohde. Über die genaue Schadenshöhe ist noch nichts bekannt. Im Juni war die Sparkasse Mitten im Sauerland zuletzt Ziel einer Automatensprengung. Damals war der Automat in Schmallenberg-Oberkirchen betroffen.

Die weiteren Automaten

Insgesamt acht Geldautomaten betreibt die Sparkasse – teils in Gemeinschaft mit der Volksbank Sauerland – in Meschede. Nach eigenen Angaben werden die Sicherheitsvorkehrungen stets angepasst, so wurden zuletzt die Zugänge zu den Automaten zwischen 24 und 5 Uhr geschlossen. „In dieser Zeit gab es die meisten Sprengungen“, so Sparkassensprecherin Rohde.

Anfragen besorgter Anwohner, wie beispielsweise in diversen Großstädten, wo der Abbau der Automaten gefordert wird, gab es laut Sparkasse bislang nicht. Doch die Unruhe wächst. So beispielsweise in Eversberg, wo im Sommer ein Gemeinschaftsautomat in einer ehemaligen Garage eingebaut wurde. Da habe man schon ein „mulmiges Gefühl“, heißt es von Anliegern.

Marias Grill Pizzeria

Der Anruf kam um 9.20 Uhr. Die Siedlungs- und Baugenossenschaft (SBG) informierte Maria Tsolakis über die Sprengung des Bankautomaten, der direkt rechts neben ihrem Lokal steht. „Ich habe gedacht, die ganze Pizzeria ist kaputt“, erzählte Maria Tsolakis vom Schrecken am Morgen.

Vor Ort stellte sie erleichtert fest, dass nur das Schaufenster betroffen ist. „Das war es zum Glück. Toi, toi, toi!“ Der Familie gehört die Immobilie. So lief der Betrieb am Tag nach dem Anschlag – abgesehen von Passanten, die die Schadensstelle am Lanfertsweg begutachteten – wie üblich weiter.

Die Siedlungs- und Baugenossenschaft (SBG)

Der SBG gehört die Immobilie am Lanfertsweg. Vorstand Peter Simon war morgens vor Ort, auf der Fahrt hatte er die Bilder aus Lippstadt um Kopf. Dort war nach einer Sprengung das Gebäude unbewohnbar. Dies ist in der Gartenstadt nicht der Fall.

Der Statiker gab grünes Licht, die Wohnungen oberhalb der ehemaligen Sparkassen-Filiale können weiter bewohnt werden. Auch die Versicherungen haben den Schaden begutachtet. Über die Schadenshöhe ist noch nichts bekannt.