Meschede. Mord in Schmallenberg, brennende Müllkippen, 20 Tage ohne Regen in Meschede, Modetrends machen Falke zu schaffen - die Woche vor 50 Jahren.
Über diese Themen berichteten wir vor 50 Jahren im Lokalteil in Meschede.
Mit Pistole ins Bett gegangen
In Schmallenberg wird ein 37 Jahre alter türkischer Bauarbeiter ermordet. Der Mann, verheiratet und Vater von sechs Kindern, arbeitet für ein Schmallenberger Bauunternehmen: Als er abends in die Baracke im Lager der Firma zurückkehrt, stirbt er durch einen Schuss in den Rücken. Augenzeugen beobachten einen Opel Admiral, der fluchtartig das Gelände verlässt. Zeugen berichten, der 37-Jährige habe selbst immer eine Pistole getragen und sie sogar mit ins Bett genommen.
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Es verdichten sich Hinweise auf Blutrache als Motiv: Ein Sohn des Ermordeten hatte in Süddeutschland ein fünf Jahre altes türkisches Mädchen vergewaltigt. Die Mordkommission Dortmund ermittelt deshalb auch dort in Süddeutschland: Der dort arbeitende 35 Jahre alte Vater des Mädchens ist jetzt auf der Flucht vor der Polizei.
Leichtsinn und Unachtsamkeit
Es stinkt im Sauerland: Die vielen Müllkippen in den Städten bereiten Probleme. Immer wieder stehen sie durch Leichtsinn und Unachtsamkeit in Flammen, oder entzünden sich selbst – aktuell die in Wenholthausen und zum dritten Mal innerhalb von 14 Tagen die an der Oststraße in Velmede. Nach einem Müllkippenbrand in Fredeburg liegt der ganze Ort unter dichten Rauchwolken – die Häuser um das VdK-Erholungsheim sind von dichtem Qualm eingehüllt. Forderungen nach einer zentralen Mülldeponie kommen auf.
Tod nach der Messe
In Bödefeld läuten die Totenglocken: Prälat Heinrich Marx ist gestorben. Der 85-Jährige hat zuvor noch die Messe auf dem Rimberg zelebriert. 25 Jahre war er Pfarrer in Bödefeld. Er ist Ehrenbürger der Gemeinde Bödefeld-Freiheit. Weit über das Sauerland hinaus ist Marx als Heimatforscher bekannt.
Streifenwagen demoliert
Bei einem Unfall in einer Kurve in Wallen überschlägt sich ein Auto, ein Insasse wird schwer, einer leicht verletzt. Der angetrunkene Fahrer versucht, zu Fuß zu flüchten, wird aber gestellt. Im Polizeiwagen fängt er an zu toben und demoliert den Streifenwagen.
Zwei Tote in Heinrichsthal
Zwei Menschen sterben bei einem Verkehrsunfall auf der B 7 am Ortsausgang in Heinrichsthal. Ein Transitfahrer versucht zu überholen, schert aber wieder ein und gerät dabei ins Schleudern und rutscht 100 Meter weit auf die andere Fahrbahn. Dabei prallt der Fahrer gegen ein entgegenkommenden Pkw. Darin sterben ein Gastwirt (36) aus Witten und dessen Onkel, die Frau des 36-Jährigen und seine 9 Jahre alte Tochter werden schwer verletzt.
Kurkonzerte starten in Eslohe
In Eslohe werden jetzt regelmäßig Kurkonzerte im Freien gespielt. Den Auftakt vor vielen Einheimischen und Touristen macht ein Konzert mit dem Musikverein „Lyra 71“ aus Wenholthausen.
Mode macht Falke zu schaffen
205 Millionen Mark an Jahresumsatz macht die Falke-Unternehmensgruppe in Schmallenberg. 55 Prozent des Umsatzes, so Franz-Otto Falke, entfallen auf Strümpfe, 30 Prozent auf Spinnerei-Artikel und 15 Prozent auf Oberbekleidung. Bei der Oberbekleidung gibt es die größten Zuwächse. Bei den Strümpfen gibt es einerseits wegen des milden Winters, andererseits wegen aktueller Trends Rückgänge beim Umsatz: Die Mode wendet sich langen Röcken und dazugehörigen Stiefeln zu. Außerdem kommen preiswerte Strümpfe aus Osteuropa auf den Markt.
20 Tage ohne Regen
Die Trockenheit hält an: 20 Tage lang hat es keinen Regen gegeben. Die Menschen in Meschede werden aufgefordert, sparsam mit Wasser umzugehen. Das Kreisgesundheitsamt ordnet eine starke Chlorung des Trinkwassers an, um Gesundheitsschäden vorzubeugen.
Neubau an Realschule
Die Schülerzahl wächst und wächst: Im nächsten Schuljahr wird die Amtsrealschule in Eslohe 14 Klassen haben. Unter Leitung von Direktor Alexander Wünsche ist bereits 1970 eine Aufbaurealschule für den Kreis Meschede entstanden, mit zwei Eingangsklassen. Die Raumnot wird jetzt durch einen Neubau für die Aufbaurealschule ein Ende haben. Er wird vom Kreis finanziert. Vier weitere Klassen- und vier Fachräume werden so möglich. In einem dritten Geschoss entsteht ein eigener naturwissenschaftlicher Trakt.
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