Schmallenberg/Bracht. Rainer Albers aus Bracht will etwas gegen die hohen Spritpreise unternehmen. Jetzt berichtet er von Bedrohungen und Polizei-Einsätzen.

Rainer Albers ist Spediteur und kommt aus Bracht. Vor ein paar Wochen hat er angefangen sich gegen die aktuell sehr hohen Spritpreise zu wehren und eine größere Demofahrt-Aktion mitorganisiert. Jetzt wird seine Familie bedroht, er wird im Internet auf verschiedene Arten angefeindet und die Polizei hat Kontakt zu ihm aufgenommen.

„Ich will mich nicht kleinkriegen lassen. Aber dass jetzt meine Familie Anrufe erhält, geht wirklich zu weit. Deshalb ziehe ich mich erstmal bei der Planung von weiteren Aktionen zurück. Aber vielleicht nehme ich damit auch nur einen neuen Anlauf“, sagt Rainer Albers.

Familie erhält bedrohlichen Anruf

Seine Frau sei von einem Lkw-Fahrer angerufen worden, der gegen die Protest-Aktionen von Rainer Albers und seinen Mitstreitern sei. „Er hat am Telefon gemeint, dass wir uns privat und auch geschäftlich auf Überraschungen vorbereiten sollen. Und es war klar, dass er keine positiven damit gemeint hat“, so Albers. Er habe nie damit gerechnet, dass es so weit kommen würde. Der Schmallenberger habe sich immer einen friedlichen Protest gewünscht und diesen so auch in der Öffentlichkeit umgesetzt.

Am Samstag, 12. März fand in Köln eine Demofahrt statt. Auch Rainer Albers war dabei.
Am Samstag, 12. März fand in Köln eine Demofahrt statt. Auch Rainer Albers war dabei. © dpa | Henning Kaiser

In einem seiner Facebook-Posts schreibt er wörtlich: „Was gar nicht geht ist das meiner Familie gedroht wird !!!!!!! In was für einer kranken Welt leben wir eigentlich??? Habe ein Hilferuf gestartet nicht für mich oder uns sondern für alle!!“ Innerhalb der Protestgruppe hätten sich auch Untergruppen gebildet, die drastischere Maßnahmen ergreifen wollen, so Albers. Davon distanziere er sich: „Ich will nur etwas für uns alle erreichen und mit spritsparendem Fahren oder angemeldeten Demo-Fahrten, mache ich nichts Falsches.“

Facebook-Account wurde angeblich gehackt

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In seinem Facebook-Posting von Mittwoch, 16. März, schreibt er außerdem, dass sein Account gehackt worden sei: „Ich wurde von Freunden darauf aufmerksam gemacht, dass mit meinem Profilbild und mir meiner Mail irgendwelche Morddrohungen an Politiker geschickt wurden. Außerdem zeigen mich einige Fotos mit einer Pistole, als wollte ich jemandem drohen. Ich soll außerdem irgendwelchen Leuten Kredite angeboten haben. Das stimmt alles nicht. Das habe ich natürlich nie gemach.“

Auch die Polizei sei schon bei ihm zu Hause gewesen. Das kann Volker Stracke, Pressesprecher der Polizei im Hochsauerlandkreis, so nicht bestätigen: „Nachdem der erste Aufruf-Post abgesetzt worden war, haben wir ein Kooperationsgespräch per Telefon mit Herrn Albers geführt. Dabei wurde er über die Konsequenzen aufgeklärt, die sein Aufruf, Stau auf den Autobahnen zu provozieren, mit sich bringen kann.“ Ein Besuch bei Albers zu Hause habe nicht stattgefunden. Lediglich ein zweiter Anruf, in dem ihm noch einmal mögliche Konsequenzen aufgezeigt wurden.

Am Mittwoch, 16. März, gegen 14 Uhr war dann die Polizei bei Rainer Albers auch noch Zuhause. Sie führten noch einmal ein Kooperationsgespräch mit ihm, sagt Polizeipressesprecher Volker Stracke.

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Am Donnerstag, 17. März, will der Spediteur seinen Facebook-Account löschen, kündigte er an. Er fürchtet, dass dort immer noch irgendwelche Leute drauf Zugriff haben. Aber eins ist für ihn klar: „Ich werde mir einen neuen Account erstellen. Ich habe schon mit einem Datenschutz-Profi gesprochen. Den neuen Account werde ich besser vor Hackerangriffen schützen. Ich lasse mich so leicht nicht unterkriegen.“