Schmallenberg. Die deutsche Sprache bleibt die größte Herausforderung für die Ukrainer in Schmallenberg. Woran es vor allem scheitert, erklärt Maria Pravdyva.
Seit vier Monaten ist jetzt Krieg in der Ukraine und es ist noch kein Ende absehbar. Hunderttausende ukrainische Flüchtlinge befinden sich immer noch in verschiedenen Ländern der Welt. Ein solches Land ist Deutschland. In diesem Artikel geht es um Integration und Sprachbarriere ukrainischer Flüchtlinge in Schmallenberg.
Dauer der Sprachkurse ist begrenzt
Seit mehr als drei Monaten helfen Freiwillige in Schmallenberg den Ukrainern, sich zu integrieren und unterrichten sie einmal pro Woche, damit sie Deutsch lernen. Die Dauer der Sprachkurse ist sehr begrenzt und viele sind besorgt, weil sie nicht wissen, wie es weitergeht.
Es ist klar, dass es unmöglich ist, Deutsch in zehn Tagen zu lernen, selbst wenn man sprachbegabt ist. Das Problem, Integrations- und Sprachkurse zu finden, ist aktuell das wichtigste für die Ukrainer. Es ist das häufigste Thema, mit dem sich die Ukrainer an Sozialamt und Jobcenter wenden. Leider werden die gleichen Fragen komplett je nach Ansprechpartner unterschiedlich beantwortet.
Fragen ohne Antworten
Ich habe selbst versucht, meine eigene journalistische Recherche durchzuführen und Antworten auf die folgenden Fragen zu finden:
- Warum sind Integrations- und Sprachkurse nicht für jeden zugänglich?
- Was ist der Unterschied zwischen einem Integrations- und einem Sprachkurs? Das Thema ist für viele Flüchtlinge nicht nachvollziehbar.
- Einige Flüchtlinge haben bereits begonnen, Kurse in Meschede zu besuchen, aber nicht jeder hat die Möglichkeit und die Zeit, so weit zu fahren.
Leider gibt es in Schmallenberg keine solchen, offiziellen Kurse, so dass die meisten Ukrainer in Schmallenberg nicht in der Lage sind, die Sprache fundiert im Klassenzimmer zu lernen. Doch ohne Sprachkenntnisse haben sie kaum Chancen auf eine menschenwürdige Arbeit.
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Ukrainer wandern in größere Städte ab
Aus diesem Grund sind bereits einige in größere Städte umgezogen, wo sie sich mehr Entwicklungsmöglichkeiten erhoffen. Das führt wiederum zum Abfluss von Flüchtlingen aus kleineren Städten und zur Überfüllung großer Städte.
>>>HINTERGRUND
Maria Pravdyva ist Journalistin. Sie stammt aus Odessa. Hier finden Sie Ihre Geschichte.
Sie wird ab sofort einmal in der Woche in einer Kolumne über ihr neues Leben in Schmallenberg berichten.
Dabei wird sie auf alltägliche Probleme hinweisen und neue Erkenntnisse über ihren Zufluchtsort aufschreiben.