Schmallenberg. Reinhard Schauerte ist Kreisoberst des Kreisschützenbundes. Er blickt auf zwei Corona-Jahre. Er gibt einen Einblick in die kommende Saison.

Gemeinsam feiern, tanzen, reden, zusammenkommen: Schützenfest. Das fehlt vielen Bürgerinnen und Bürgern. Zwei Pandemie-Jahre haben auch ihre Auswirkungen auf die Schützenvereine. Ihre Feste fielen in den vergangenen aus. Reinhard Schauerte ist Kreisoberst des Sauerländer-Schützenbundes, er schaut im Interview zurück aber traut sich auch auf die neue Saison zu blicken:

Zwei Jahre ohne Schützenfeste. Wie meinen Sie, geht es den Schützenbrüdern?

Ich denke, dass die meisten die Geselligkeit und das Zusammenkommen sehr vermissen. Natürlich wird ein geringer Teil auch die Vorzüge eines Sommers ohne Schützenfeste sehen, man kann zum Beispiel in den Urlaub fahren. Aber der Großteil der Brüder wartet auf die nächsten Feste.

Es ist wahrscheinlich die eine Frage, die viele Bürgerinnen und Bürger beschäftigt: Werden wir in diesem Jahr Schützenfeste feiern? Haben die Vereine schon konkrete Pläne?

Es kann keiner in die Glaskugel blicken. Im vergangenen Sommer habe ich auch kurz gedacht, dass es bergauf gehen würde und dann kamen die Delta- und Omikron-Varianten. Konkret ist für die kommende Saison noch nichts geplant. Wir müssen schauen, welche Corona-Regeln im Sommer gelten. Ende April würde schon das erste Fest stattfinden, da denke ich, dass das auf den Sommer verschoben werden müsste. Generell habe ich die Hoffnung, dass sich die Lage bei wärmeren Temperaturen wieder entspannt und das Feiern wieder erlaubt wird.

Also könnten Sie sich auch vorstellen, ein Schützenfest unter der 2G oder 2G-Plus-Regel zu feiern?

Grundsätzlich denke ich, dass Kompromisse gemacht werden müssen. Was aber auch klar ist: Auf einem Schützenfest kommen viele Leute zusammen und sich auch näher, sonst ist es kein Schützenfest. Wir müssen jetzt einfach abwarten, was im Sommer erlaubt sein wird. Und dann muss auch jeder Verein selbst entscheiden, ob und wie er eine Umsetzung plant. Wichtig ist auch, dass die Hygieneauflagen nicht allzu hoch sind. Denn es kostet auch Geld diese einzuhalten und dann muss man auch erstmal schauen, ob sich in so einem Fall ein Fest noch lohnt.

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Guter Punkt. Belasten die Ausfälle der Feste die Vereine finanziell sehr stark?

Man merkt es schon mittlerweile. Die meisten Vereine haben ihre eigenen Schützenhallen, die zum Beispiel mal renoviert werden müssen. Auch Geburtstage oder Karnevalsfeten, für die die Hallen sonst vermietet werden, fallen durch Corona größtenteils aus.

Glauben Sie, dass die Ausfälle der Schützenfeste durch die Pandemie Einfluss auf die Mitgliederzahlen der Schützenvereine haben?

Davon habe ich aus den Vereinen noch nichts gehört. Die Mitglieder haben ja auch alle Hoffnung, dass sie sich bald wieder treffen und feiern können. Ich sehe eher ein Problem bei dem Nachwuchs in den verschiedenen Musikgruppen. Das könnte eng werden. Wenn die dieses Jahr keine Auftritte haben, dann ist das mittlerweile der dritte Jahrgang ohne Auftritte und Erfahrungen.

Wie geht es jetzt weiter mit der diesjährigen Planung?

Mitte März haben wir unsere Kreisdelegierten-Versammlung. Das ist von jetzt an noch mal ein paar Wochen weiter und Richtung Frühling. Dann werden wir schon besser einschätzen können wie sich die Lage entwickelt. Eigentlich plant man ein Schützenfest über ein ganzes Jahr hinweg, dann müsste schnell reagiert werden. Aber ich weiß von vielen Vereinen, dass sie ihre Standbetreiber und Musiken schon an der Hand haben und die sich auch darauf freuen, wenn es endlich wieder los geht.