Menden. Die heiße Phase des Karnevals startet. Es gibt ein neues Zelt mit neuem Standort, geänderte Abläufe und ein umfangreiches Sicherheitskonzept.
Für Mendens Jecken geht es langsam in die heiße Phase: Karneval beginnt in diesem Jahr rund zwei Wochen später als im Vorjahr. Los geht es mit Weiberfastnacht am Donnerstag, 27. Februar 2025. Vorbei ist die Session am Veilchendienstag, 4. März 2025. Wieder stellt die Mendener Karnevalsgesellschaft MKG Kornblumenblau mit viel ehrenamtlicher Kraft ein umfangreiches Programm auf die Beine. Doch in diesem Jahr wird beim Zeltkarneval einiges anders, als gewohnt.
Das Zelt: Platz für 300 bis 400 Menschen mehr als sonst
Die größte Änderung in diesem Jahr: Das Zelt wird umziehen und größer werden. Die Baustelle am Neuen Rathaus zwingt die MKG Kornblumenblau, den Zeltkarneval vom 27. Februar bis zum 3. März an einem anderen Standort auszurichten. Für den Zeltkarneval konnte der Parkplatz Gartenstraße/Nordwall gesichert werden. Pro Tag können im Zelt bis zu 1350 Menschen Platz finden, sagt MKG-Pressewart Ralf Hörchner.
„Das Zelt wird optisch viel ansprechender werden.“
Statt der sonst 20 mal 30 Meter wird das Zelt in diesem Jahr 20 mal 40 Meter messen, sagt Ralf Hörchner. Kurz vor Session-Start sei der altbekannte Zeltbauer abgesprungen und es musste kurzfristig eine neue Lösung her. Das neue Zelt werde bereits am Montag aufgebaut vom Fachpersonal, bevor am Mittwoch die Vereinsmitglieder losgehen und mit dem Innenausbau starten. So werde der Aufbau für den Verein, der alle Events auf ehrenamtlicher Basis ausrichtet, stressfreier. „Es gibt Menschen, die nehmen sich eine bis zwei Wochen dafür frei, dass andere Menschen einen schönen Karneval feiern können.“ Donnerstag starte dann der Weiberkarneval.
Auch im Zelt wird es eine Neuerung geben. „Das Zelt wird optisch viel ansprechender werden“, sagt Hörchner. Was genau sich der Verein überlegt hat, will er aber noch nicht verraten. „Das will eine Überraschung für die Gäste werden.“
De Karten: Teilweise nur mit Karten aus Vorverkauf Einlass
Ebenfalls anders in diesem Jahr: Erstmals gibt‘s jetzt Eintrittskarten für das Festzelt im Vorverkauf; der Ticketshop dafür ist online. Die Karnevalisten hätten auf den neuen Vorverkauf liebend gern verzichtet, wie Präsident Michael „Tuck“ Fringes einräumt - doch Polizei und Ordnungsamt bestehen darauf. Die Krawalle von Nelkensamstag 2023 vor dem traditionellen Kostümball sollen sich nicht wiederholen. Bereits in vergangenen Jahr hatte der Verein beim Sicherheitskonzept nachgebessert und Einlassregeln verschärft.
Der Ticketshop der MKG Kornblumenblau für den Zeltkarneval läuft für drei Veranstaltungen: die Ü30 Jeckennacht am Freitag, 28. Februar, für den Kostümball am Samstag, 1. März, und den Kinderkarneval, ebenfalls am 1. März. Die Tickets für die beiden Abendveranstaltungen können auf der Homepage der Karnevalisten unter mkg-kornblumenblau.de/zeltkarneval-ticketshop erworben werden. Die Karten können ausgedruckt werden. Es ist möglich auch einen QR-Code zu erhalten, der vorgezeigt werden kann.
Die Tickets für den Kinderkarneval (je Kind 3 Euro, Erwachsene 5 Euro) sind auf der Homepage shop.mkg-kornblumenblau.de zu reservieren. Die Karten warten dann im Pfarrheim Heilig Kreuz in Menden, An der Heiligen-Kreuz-Kirche 8, auf Abholung - zu drei festgelegten Terminen.
Die Damensitzung am kommenden Samstag, 18. Januar, war bereits nach zehn Tagen ausverkauft, für die anderen Veranstaltungen gibt es noch Karten. Weiberkarneval am Donnerstag, die Party nach dem Umzug „Lindwurm“ am Sonntag und der Montagabend (Party ab 16 Jahren) werden über eine Abendkasse abgewickelt.
Ebenfalls neu: Auch die passiven Mitglieder des Karnevalvereins müssen sich Tickets vorab besorgen. Für sie sind die Karten allerdings kostenlos. „Das ist wichtig, damit wir den Überblick haben.“ Je nachdem, ob das Kartenkontingent der Vereinsmitglieder ausgeschöpft ist oder nicht, werde man möglicherweise kurz vor den Veranstaltungen noch Karten für den allgemeinen Verkauf im Onlineshop zugänglich machen.
Die Sicherheit und der Einlass: Absperrungen und Videoüberwachung
Einlass gibt es - abgesehen vom Kinderkarneval, der Ü30 Jeckenparty (ab 30 Jahre) und der Party am Montag (ab 16 Jahre) - ausschließlich ab 18 Jahren. Ausweise sind mitzuführen und vorzuzeigen. Das Mitbringen von Getränken oder Speisen ist untersagt. Der Konsum von Cannabis ist nicht gestattet. Ebenfalls nicht gestattet sind Waffen oder andere gefährliche Gegenstände. Auch unechte Waffen, die möglicherweise Teil eines Kostüms sind, aber einer echten Waffe zu ähnlich sind, sollten nicht mitgebracht werden.
„Der gesamte Bereich ist videoüberwacht.“
„Wer das Gelände verlässt, dessen Karte verliert die Gültigkeit“, sagt Ralf Hörchner. Das heißt: Wer einmal im Zelt ist, sollte auch solange im Zelt bleiben, bis er wirklich gehen möchte. Andernfalls müsse ein neues Ticket gekauft werden.
In diesem Jahr, so Hörchner, werde der gesamte Nordwallparkplatz gesperrt. Auch ein Teil der Gartenstraße werde gesperrt und abgesichert. Ein Sicherheitsdienst werde die Gäste direkt beim Betreten des Geländes kontrollieren. „Der gesamte Bereich ist videoüberwacht“, sagt Ralf Hörchner. Das sei bei Veranstaltungen in dieser Größenordnung mittlerweile gängige Praxis. Hinweisschilder würden auf die Kameras hinweisen. Wer das Gelände betritt, stimmt den Konditionen zu.
Nach der Kontrolle werde man zum Eingang geleitet. Die Hoffnung des Vereins: Durch den Vorverkauf soll die Schlangenbildung möglichst vermieden werden. Ralf Hörchner bittet deswegen auch darum, auf die Mitnahme von großen Taschen oder Rucksäcken zu verzichten, um den schnellen Ablauf zu gewährleisten.
Die Partys: Herrensitzung muss einer Ü30 Party weichen
Weitere Neuerung: Die Herrensitzung am Freitag des närrischen Wochenendes ist gestrichen worden, weil die Resonanz zu gering war. Die neue Ü30-Jeckennacht wird sie ersetzen. Für die Jeckenparty und den Kostümball gilt Kostümpflicht. An diesen beiden Tagen wird es ein umfangreiches Programm im Zelt geben mit viel Musik von einer Liveband und Tanz.
An den anderen Tagen werden zwei DJs für die passende Musik sorgen. Wichtig dabei: Die DJs werden keine Lieder spielen, die in irgendeiner Form für ausländerfeindliche Parolen missbraucht werden könnten. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr hatten Unbekannte sich den Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino gewünscht und Nazi-Parolen gegrölt. Der Verein erstattete im Nachgang Anzeige gegen Unbekannt. „Die Anzeige wurde eingestellt“, sagt Ralf Hörchner. Die Schuldigen konnten nicht ermittelt werden.
Der Umzug: Vermutlich weniger Wagen und mehr Fußgruppen
Viele der Umzugswagen, die im Mendener Lindwurm mitrollen sollen, müssen vor dem Tulpensonntag am 2. März noch zum TÜV. Für diese Botschaft der MKG an ihre Mitglieder sorgte ein Landeserlass aus der Karnevalshochburg Düsseldorf. Das wiederum ist mit höheren Kosten verbunden. Die Betriebserlaubnis und das sogenannte Brauchtumsgutachten würden schnell 350 bis 400 Euro kosten - plus die Kosten, die durch die neuerdings geforderte massivere Bauweise entstehen.
„Die Sicherheit geht immer vor“, sagt der Verein, der aktuell selbst einige Umbauten vornehmen muss. Doch klar sei auch: „Das wird für die Leute dann auch zu teuer, besonders für kleinere Gruppen“, so Hörchner. Er mutmaßt, dass es in diesem Jahr deswegen möglichweise weniger Wagen und mehr Fußgruppen geben könnte.
Einen Überblick über alles, was schon passiert ist in dieser Session, und über alle Termine, die noch anstehen, gibt es hier.