Menden. Der Geh- und Radweg an der Oberen Promenade ist überraschend doch noch 2024 fertiggestellt worden.

Für Mendens Straßenbau-Chef Dirk Wiegand ist es „ein Weihnachtswunder“, für zahlreiche Fußgänger und Radfahrer das unverhoffte Ende eines monatelangen Ärgernisses sondergleichen: Der Geh- und Radweg von der Oberen Promenade bis zum Battenfeld-Mahnmal ist so gut wie fertiggestellt und jetzt auch wieder freigegeben. Es fehlt noch das neue Geländer entlang der Gleise und der Hönne, wo der Weg jetzt noch provisorisch mit Bauzäunen gesichert wird.

Schulweg am letzten Tag vor den Weihnachtsferien wieder frei

Wer als Radfahrer sicher sein will, sollte vor allem auf dem Stück entlang der Gleise wegen der fehlenden Sicherung besser noch schieben, sagt Dirk Wiegand. Doch immerhin: Nach sage und schreibe elf Monaten Bauzeit, die ursprünglich auf ein gutes Vierteljahr angesetzt war, ist der gewohnte Schulweg für viele Kinder und Jugendliche am letzten Tag vor den Weihnachtsferien wieder da. Auch für andere Passanten etwa vom Obsthof, die sich in den letzten Monaten vielfach im Rathaus und bei der WP über die langen Umwege in die Innenstadt beklagt hatten, ist der Weg durch den Tunnel wieder frei. Wiegand: „Wir haben auf dem Weg zum Turmblasen an Heiligabend jetzt wieder die kürzeste Strecke.“

Schattweg-Tunnel wieder frei
Nicht schön, aber sicher: Bauzäune statt neuer Geländer säumen derzeit noch den Geh- und Radweg zu den Gleisen wie auch zur Hönne hin. © Westfalenpost | Thomas Hagemannn
Dirk Wiegand

„Wir haben auf dem Weg zum Turmblasen an Heiligabend jetzt wieder die kürzeste Strecke.“

Dirk Wiegand
Abteilungschef Straßenbau

Noch vor wenigen Tagen war mit diesem Ausgang nicht zu rechnen. So hatte Baudezernent Jörg Müller in der jüngsten Sitzung des Stadtrates am 10. Dezember erklärt, wie hilflos auch die Stadt Menden gegenüber Auftragnehmern sei, die ihre Zusagen nicht einhielten. Da ging es noch darum, dass die Fertigstellung durch das ausführende Unternehmen für Ende November zugesagt war, aber nicht eingehalten wurde. Eine Erfahrung, die die Verwaltung im Verlauf der überlangen Bauzeit schon mehrfach machen musste. „Die Baustelle läuft schlecht“, stellte Müller im Ratssaal vor den Politikern fest und mochte sich auch auf keinen neuen Fertigstellungstermin einlassen.

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Vertragsstrafe gegen ausführendes Unternehmen bleibt bestehen

Ob diese Debatte nun den Ausschlag gab oder nicht: In den letzten Tagen ist auf dem Weg doch noch einmal viel passiert, wie Wiegand berichtet. Schon im Spätsommer hatte die lange Verzögerung dazu geführt, dass das Mendener Rathaus gegenüber dem Unternehmen die enormen Verzögerungen auch finanziell geltend machte. So verhängte sie bereits eine Vertragsstrafe gegen das ausführende Unternehmen, als sich die geplante Bauzeit verdoppelt hatte.

Ursprünglich sollte die Sanierung von Januar bis April dauern

Ursprünglich sollte die Sanierung von Anfang Januar bis April dauern. Für diese Zeit war die Verbreiterung des Geh- und Radweges mitsamt der Vollsperrung auch des Tunnels ursprünglich angekündigt worden. Es folgten aber die Insolvenz eines Subunternehmers und eine Arbeitspause wegen Erkrankungen. Dann sollte die Fertigstellung des Weges Anfang September erfolgen, dann hieß es schließlich, es werde Ende November. Die Stadt hatte das Unternehmen laut Jörg Müller immer wieder gedrängt, zumal sich die ungeduldigen Anfragen im Rathaus mehrten, auch aus dem politischen Raum.

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Brücken-Abriss im Sommer sogar noch vorgezogen

Stattdessen musste die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben hinnehmen, dass die Firma im Sommer trotz anderslautender Aufforderung aus dem Rathaus zwischenzeitlich noch den Abbruch der kleinen Hönnebrücke an der Balver Straße durchführte. Die Stadt hatte die Herrichtung des Kombi-Weges gegenüber dem Unternehmen für viel wichtiger erklärt. Ohne Ergebnis.

Was eigentlich schon im Frühsommer zur Freude von Radfahrern und Spaziergängern fertig sein sollte, wurde somit erst zum Jahresende geschafft. Bei den Abzügen für das Unternehmen, bekräftigt Dirk Wiegand, werde es bleiben.