Menden. Gemeinsame Aktion mit dem Ambulanten Hospizdienst der Johanniter in Südwestfalen: Friedhöfe werden zu Orten der Begegnung.
Friedhöfe sind nicht nur Orte der Trauer. Fast immer sind sie aber mit intensiven Emotionen verbunden. Schöne Erinnerungen an liebe Verstorbene treffen nicht selten auf ein Gefühl der Einsamkeit, wenn wichtige Menschen als Teil des Lebens plötzlich fehlen. Dieser Einsamkeit will die Stadt Menden nun gemeinsam mit dem Ambulanten Hospizdienst der Johanniter in Südwestfalen etwas entgegensetzen. Am Sonntag, 1. Dezember, wird auf den städtischen Friedhöfen Am Limberg und in Lendringsen jeweils ein „Sternenbaum“ aufgestellt.
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Auf dem Friedhof in Lendringsen wird am ersten Advent ab 12 bis 13 Uhr und auf dem Friedhof Am Limberg ab 15 bis 16 Uhr ein Tannenbaum bereitstehen, an dem Kinder und Erwachsene auf Sternen ihre Hoffnungen, Gedanken und Wünsche teilen können. Diese persönlichen Botschaften können Gedanken und Gefühle, aber auch eine Nachricht an eine verstorbene Person beinhalten. Am „Sternenbaum“ werden diese Erinnerungen sichtbar. Vor Ort können die Besucherinnen und Besucher zudem gemeinsam mit den ehrenamtlichen und ausgebildeten Hospizhelferinnen und -helfern sowie den Mitarbeiterinnen der Friedhofsverwaltung Birgit Sturzenhecker und Manuela Schmidt bei einer warmen Tasse Tee ins Gespräch kommen – sei es über Trauer, Einsamkeit oder einfach über den Alltag.
„Unser Ziel ist es, in dieser besonderen Zeit das Thema Einsamkeit sichtbar zu machen, eine Möglichkeit zum Austausch zu bieten und auf diese Weise eventuell auch ein bisschen Hoffnung zu spenden.“
„Unser Ziel ist es, in dieser besonderen Zeit das Thema Einsamkeit sichtbar zu machen, eine Möglichkeit zum Austausch zu bieten und auf diese Weise eventuell auch ein bisschen Hoffnung zu spenden“, erläutert Manuela Schmidt, Abteilungsleiterin Bürgerdienste, Sicherheit und Ordnung – und somit zuständig für die Friedhofsverwaltung – den Hintergrund der „Sternenbaum“-Aktion. Neben den vorbereiteten Sternen, die mit Erinnerungen und Wünschen gefüllt werden können, ist es selbstverständlich auch möglich, selbstgebastelte Sterne mitzubringen – oder das Angebot als eine Insel des Innehaltens und zwanglosen Austauschs zu begreifen.
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Vor allem ältere Menschen, die einen Friedhof besuchen, fühlen sich oft einsam, besonders bei diesen persönlichen Momenten der Erinnerung. Oft fehlt ihnen jemand zum Austausch, während sie trauern und ihrer Verstorbenen gedenken. Der Ambulante Hospizdienst der Johanniter in Südwestfalen möchte gemeinsam mit der Stadt Menden diesen Menschen einen Ort der Begegnung bieten. Unter dem Titel „Gespräche gegen die Einsamkeit“ wird ab Frühjahr 2025 einmal im Monat, an einem Sonntag, ein Stand auf einem der Mendener Friedhöfe aufgebaut. Das Angebot richtet sich besonders an Menschen, die alleine kommen, um Angehörige zu besuchen.
„Sternenbäume“ werden in den Friedhofskapellen aufgestellt
Nach dem Aktionstag werden die „Sternenbäume“ in den Kapellen Am Limberg und in Lendringsen stehen. Diese sind von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 15.30 Uhr geöffnet. Die Aktion wird durch eine Förderung aus dem Programm „2000 x 1000 Euro für das Engagement“ vom Märkischen Kreis unterstützt.