Menden. Ansprechpartner der Unteren Naturschutzbehörde helfen, wenn Nester von Wespe, Bienen, Hornissen oder Hummeln gefunden werden.

Als die Seniorin aus Menden das Wespennest in einer Box mit Sitzauflagen entdeckt, zögert sie nicht lange. Sie greift zum Insektenspray und tötet die Tiere, die sich zwischen und in den Polstern eingenistet haben. Dass die Wespen vermutlich unter Naturschutz stehen, wird ihr wenig später klar – und damit auch, dass sie wohl falsch reagiert hat.

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Ulrich Hering, Leiter des Naturschutzzentrums Arche Noah, hat das auf Anfrage schon bestätigt. Er verwies darauf, dass die Tiere jetzt ohnehin sterben würden und erklärte, dass der Märkische Kreis bei solchen Fällen der richtige Ansprechpartner sei. Inzwischen hat auch der Kreis auf Nachfrage auf den Fall in Menden reagiert.

Hornissen, Bienen und Hummeln gehören demnach zu den „durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Tierarten“. Ihre Nester dürften nur im Ausnahmefall und mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises beseitigt oder umgesetzt werden. Wespen unterliegen dem allgemeinen Schutz wildlebender Arten. Heißt im Klartext: Auch Wespennester sollten nicht einfach beseitigt oder mit Giftspray bekämpft werden.

„Was viele nicht wissen: Das Gift von Wespen und Hornissen ist schwächer als Bienengift.“

Ulla Erkens
Pressereferentin Märkischer Kreis

Ulla Erkens, Pressereferentin beim Märkischen Kreis, erklärt zudem, dass das in der Regel gar nicht erfoderlich sei: „Wenn ein ausreichender Sicherheitsabstand zum Nest eingehalten wird und die Flugbahn nicht verstellt wird, kommt es nur sehr selten vor, dass Menschen gestochen werden. Was viele nicht wissen: Das Gift von Wespen und Hornissen ist schwächer als Bienengift. Für Nicht-Allergiker ist ein Stich daher in der Regel nicht gefährlich.“

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Kontakt zum Märkischen Kreis aufnehmen

Falls Menschen dennoch ein Nest bei sich entdecken, durch das sie sich gestört und möglicherweise gefährdet fühlen, können diese sich zunächst an die Unteren Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises wenden:

  • Ulrike Regus ist unter Tel. (02351) 966-6379 zu erreichen.
  • Eine weitere Ansprechpartnerin ist Sabine Trienke, Tel. (02351) 966-6400.

Die Kreissprecherin hat noch einen weiteren Tipp: Hilfreich sei häufig auch ein Foto des Nestes mit genauer Angabe der Stelle, wo sich dieses befindet. Ein Foto des Nestes und/oder des Insektes können Betroffene per E-Mail an landschaft@maerkischer-kreis.de senden. Die Fachleute beim Kreis können dann ermitteln, um welche Tiere es sich genau handelt und wie groß die Gefahr, die von dem Nest ausgeht, tatsächlich ist.

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Wann immer es möglich ist, werden Nester an eine ungefährliche Stelle versetzt. In Zeiten, in denen der Insektenbestand auch als Lebensgrundlage für andere Tiere wie Vögel oder Amphibien immer weiter zurückgeht, zählt jedes Tier.