Menden. Street-Art-Maler Marvin Friedrich (22) alias „Season“ veranstaltet eine Halloween-Party für ausgewählte Gäste aus seiner Instagram-Community.

Der Halloween-Tag am Donnerstag, 31. Oktober, rückt unausweichlich näher, und an vielen Stellen in Menden wird das Gruselfest gefeiert. Für ein besonderes Event sorgt einmal mehr der junge Mendener Streetart-Künstler Marvin Friedrich, der unter dem Pseudonym „Season“ gerade dabei ist, sich in der Szene und damit weit über Menden hinaus einen Namen zu machen. Seine Halloween-Party steigt indes wieder nur für Gäste, die zugleich Follower seines Instagram-Accounts „Twentyoneseasons“ sind, der monatlich zuletzt 380.000 Views zählte. Marvin Friedrich: „Das soll ja nicht irgendeine Veranstaltung werden. Ich will erreichen, dass wir als junge Community in Menden feiern, als Gemeinschaft von Menschen, die etwas mit meiner Kunst zu tun haben.“

Mendener Künstler Season mit neuem Atelier
Was hat Bart Simpson bloß an dem künftigen Artroom auszusetzen? Ist doch alles schön bunt! © Westfalenpost | Thomas Hagemann

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Mit Nimata und Grusel-Look: Party-Location wird wieder nur Gästen verraten

Ähnlich wie bei der komplett ausverkauften Season-Sommerparty, kürzlich gefeiert rund um das BSB-Schützenheim auf dem Hünenköpfchen, soll der breiten Öffentlichkeit auch diesmal nicht verraten werden, wo es ab 22 Uhr genau losgeht. Nur so viel: Es ist erneut eine innenstadtnahe, mit lauter Season-Motiven dekorierte Location, und auch diese Party soll wieder perfekt organisiert sein. Zugesagt haben erneut bekannte Influencer, auf die Ohren gibt‘s diesmal den Sound von Nimata, dazu ist einen Kostümwettbewerb ausgelobt: für Männlein und Weiblein mit Geldpreisen für den jeweils schauderhaftesten Look.

Mendener Künstler Season mit neuem Atelier
Geheimnisvolle Einladung: Am 31. Oktober steigt die Halloween-Party in Menden. An welchem Ort, das erfahren nur Season-Follower auf Instagram. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Atelier an Unnaer Landstraße zu klein: Jetzt ein sieben Meter hoher Raum

Öffentlich sichtbarer als bisher will Season bald auch für Mendenerinnen und Mendener werden, die eher die Kunst schätzen als die Partys. Dafür hat der 22-jährige Mendener, wie berichtet, die frühere Kfz-Werkstatt an der Walramstraße 14 gemietet. Sein bisheriges Atelier an der Unnaer Landstraße ist ihm inzwischen schlicht zu klein geworden. Heute ist die Platzfrage in dem nunmehr sieben Meter hohen Hauptraum, der auch über ein großes Rolltor verfügt, das geringste Problem. Daraus soll ein Artroom werden, ein Raum für Kunst. Auch den will „Season“ ab November gemeinsam mit seiner Community gestalten: „Das stelle ich mir so vor, dass ich mit meinem Team die Wünsche und Hinweise der Follower zum Aussehen des Artrooms sofort umsetze.“ Mit dieser „Road to Artroom“, der Straße zum Kunstraum, soll das gut sichtbare Gebäude am Schlachthof-Parkplatz dann innen wie außen als Gemeinschaftswerk nach und nach unverwechselbar gestaltet werden.

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Mendener Künstler Season mit neuem Atelier
Ideal für eine fantasievolle Gestaltung: Sieben Meter hoch ist der neue Artroom. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Follower und Sponsoren: Künstler-Karriere ruht auf zwei Säulen

Das wiederum kann sehr professionell geschehen. Denn „Season“, der neben dem Job sehr zielgerichtet seine Künstler-Karriere aufbaut, verfügt nicht nur über eine Vielzahl an Followern auf Instagram. Sondern mittlerweile auch über eine ganze Reihe heimischer und überregionaler Sponsoren. Darunter ist zum Beispiel ein Malerbetrieb aus Fröndenberg. Wenn „Season“ also für die Gestaltung des Hallenbodens, mit dem er anfangen will, über seinen Account kreativen Input erhält, dann könnte der von Profis umgesetzt werden, berichtet er. Ähnlich verhielte es sich mit den Wänden: Die können mit Motiven sogar bedruckt werden wie ein Blatt Papier. Ein Unternehmen, das die Spezialgeräte dafür herstellt, zählt heute ebenfalls zu „Seasons“ Sponsorenpool.

Mendener Künstler Season mit neuem Atelier
Das Werkzeug: Knallbunte Motive sind ein Markenzeichen des Street-Art-Künstlers Marvin Friedrich. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Cool oder nicht: Junger Mendener ist bekennender Lokalpatriot

Was „Season“ auszeichnet, sind nicht nur seine charakteristischen comicartigen Figuren, zu denen sich vor dem Gruselfest jetzt auch ein Geist gesellt. Marvin Friedrich ist auch ein bekennender Lokalpatriot, und es ist ihm vollkommen egal, ob das cool wirkt oder nicht. „Ich bin Mendener, und meine Stadt zu repräsentieren, ist mir wichtig. Die Künstler und Influencer, mit denen ich zusammenarbeite, sollen nach Menden kommen. Ich will hier gerne mehr für junge Leute an die Hand nehmen. Denn im Moment passiert hier noch wenig genug.“

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Zwei Vorhaben im Dezember: Rathaus-Ausstellung und Weihnachts-Projekt

Zu seinen jüngsten Initiativen zählt für „Season“ auch die von Ex-Nationalspieler Toni Kroos gegründete „Icon-League“, für die er in einem Blog von zwei großen Teams als Repräsentant eingetragen ist. Bleibt bei alledem eigentlich noch Zeit für die Kunst? „Immer“, lacht er. So will der 22-jährige Walburgis-Abiturient im Dezember im Foyer des Mendener Rathauses seine Bilder ausstellen, und ein Weihnachtsprojekt ist ebenfalls vorgesehen.

Erster Besuch mit WP-Zeitungsbericht wird mit Originalbild belohnt

Bis dahin würde er sich freuen, wenn ihn Menschen im künftigen Artroom besuchten, der kurz nach dem Einzug noch eher wie ein Lager wirkt als wie ein Atelier. Zur Motivation verschenkt „Season“ jetzt eines seiner neuen Geister-Bilder: „Und zwar an den oder die, der als erster die WP mit diesem Bericht hier vorbeibringt.“ Denn bei allen Aktivitäten auf Insta und sonstigen Netz-Kanälen: Ein Fan der gedruckten Zeitung ist dieser Künstler auch.