Menden. Menden erwartet am 12. und 13. Oktober zehntausende Besucher. Die sollen sich auch nach dem Anschlag von Solingen sicher fühlen.

Am kommenden Wochenende (12. und 13. Oktober) beginnt mit dem „Mendener Herbst“ das seit vielen Jahren besucherstärkste Stadtfest überhaupt – aber unter anderen Vorzeichen als zuvor. Im Herbst 2023 strömten am Samstag und am verkaufsoffenen Sonntag rund 35.000 Menschen in die Budenstadt an den Einkaufsmeilen. Zwar gibt es schon seit Jahren ausgefeilte Sicherheitskonzepte für alle Großveranstaltungen in der Innenstadt, vom Karnevalszug über die Kirmes bis zum Schützenfest oder dem Open-Air-Konzert im „Mendener Sommer“. Doch nach dem brutalen Messer-Anschlag auf das Stadtfest in Solingen vom 23. August, wo ein Angreifer drei Menschen tötete und acht weitere verletzte, gelten auch für Sicherheitskräfte in Menden erhöhte Präsenz und Wachsamkeit.

Überwachung mit Kameratürmen Hemeraner Herbsttage
An diesen Anblick wird man sich wohl gewöhnen müssen: Budenstadt mit Video-Turm, hier vor dem Start der Hemeraner Herbsttage am vergangenen Wochenende. © IKZ | Hendrik Schulze Zumhülsen

Abschreckung: Sichtbarkeit der Schutzmaßnahmen rückt in den Vordergrund

Man habe das Sicherheitskonzept für den „Mendener Herbst“ noch einmal angeschärft, „das Rad haben wir dabei aber nicht neu erfinden müssen“, erklärt dazu auf WP-Anfrage die Mendener Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt. Viele Voraussetzungen seien bereits Bestandteil vorangegangener Konzepte gewesen, die ohnehin Jahr für Jahr aufs Neue auf den Prüfstand kommen. In den Vordergrund gerückt sei jetzt aber die Sichtbarkeit der Schutzmaßnahmen: „Dass wir da sind, muss für alle klar erkennbar sein.“

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Stadtfest-Besucher sollen geschützt, mögliche Straftäter abgehalten werden

Die hohen Kameratürme und die nochmals verstärkten gemeinsamen Streifen von Polizei und Ordnungskräften sollten allen Besucherinnen und Besuchern, die das Fest genießen wollen, ein gutes Sicherheitsgefühl vermitteln. Zugleich soll das Maßnahmenpaket mögliche Krawallmacher, Taschendiebe und erst recht mögliche Angreifer jedweder Sorte von Straftaten abschrecken.

Zum Mendener Herbst 2023 strömten laut einer Zählung des Stadtmarketings Menden am Samstag und Sonntag rund 35.000 Menschen. Jetzt steht die nächste Auflage an.
Zum Mendener Herbst 2023 strömten laut einer Zählung des Stadtmarketings Menden am Samstag und Sonntag rund 35.000 Menschen. Jetzt steht die nächste Auflage an. © WP | Thomas Nitsche

Einhundertprozentige Sicherheit kann es nirgendwo geben

Im Ergebnis, sagt die Mendener Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt, könnten die Menschen wie in den Vorjahren zu Zehntausenden die Angebote genießen: „Unsere Botschaft lautet: Die Leute können unbesorgt nach Menden kommen.“ Dass Ordnungsamt und Polizei gemeinsam zu sehen sein sollen, bewertet sie als ein „wichtiges Zeichen“. Natürlich, räumt Schmidt ein, werde es niemals „die“ einhundertprozentige Sicherheit geben können. „Aber wir setzen gemeinsam mit der Polizei alles daran, den Mendener Herbst so gut gelingen zu lassen wie zuletzt die Hemeraner Herbsttage, die ohne besondere Vorkommnisse über die Bühne gingen.“

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Mit Hemeraner Behörden über deren Herbstfest ausgetauscht

Mit den daran beteiligten Behörden in Hemer habe man sich bereits ausgetauscht und dabei auch festgestellt, dass sich die Videotürme als wirkungsvolles und weithin akzeptiertes Mittel zur Überwachung bewährt haben. Allerdings muss an den Eingängen zur Innenstadt auf Schildern aus datenschutzrechtlichen Gründen ausdrücklich auf die elektronischen Augen aufmerksam gemacht werden. So werde ausgeschlossen, dass Menschen, die nicht aufgenommen werden wollen, auf dem weitläufigen Veranstaltungsgelände unbemerkt gefilmt werden. Gewarnt werde damit zugleich, wer etwas im Schilde führt. Hinter den Kameras in Menden sei aber keine Software zur Gesichtserkennung hinterlegt.

Großes Gelände, viele Menschen: Das stellt die Sicherheitsbehörden zum Mendener Herbst auch diesmal vor echte Herausforderungen.
Großes Gelände, viele Menschen: Das stellt die Sicherheitsbehörden zum Mendener Herbst auch diesmal vor echte Herausforderungen. © WP | Thomas Nitsche

Für Falschparker soll auch an den Festtagen kein Pardon geben

Neben der Polizei und dem Ordnungsamt, das angesichts des erwarteten Andrangs auch verstärkt auf Falschparker achten wolle, werde der beauftragte private Sicherheitsdienst auf dem Gelände zugegen sein. Jederzeit ansprechbar seien zudem die Vertreterinnen und Vertreter des Stadtmarketings als Veranstalterin des Mendener Herbstes.

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Sicherheitsmaßnahmen sollen auch den Innenstadtgeschäften helfen

Alle Maßnahmen kommen laut Manuela Schmidt nicht nur dem subjektiven Sicherheitsgefühl der Besucherinnen und Besucher auf dem Stadtfestgelände entgegen. Sie sollen damit auch für eine hohe Frequenz in den Mendener Geschäften sorgen. Denn auch die regulären Läden erwarten am verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr ihre Kundinnen und Kunden. Viele haben sich für die Stadtfesttage etwas Besonderes einfallen lassen. (Die WP berichtet noch.)