Menden. Zustimmung aus Gesamtschule im Ausschuss: Die Windthorststraße in Menden wird im Bereich des Schulzentrums ab 2025 temporär zur Einbahnstraße.

Um das Verkehrschaos rund um das Mendener Schulzentrum in den Griff zu bekommen, will die Stadtverwaltung morgens und mittags die Windthorststraße für jeweils eine Stunde zur Einbahnstraße machen. Eine drastische Maßnahme, aber aus der Gesamtschule kommt Zustimmung. Im Schulausschuss wurden noch einmal die Gründe erläutert.

„Ja, das ist für die Anwohner eine bittere Pille, die geschluckt werden muss“, ist sich Ralf Goldschmidt des Umfangs der angedachten Maßnahme bewusst. Der Leiter der Gesamtschule schiebt aber hinterher, von manchen Anwohnern habe er auch positive Rückmeldungen zu der Idee erhalten, nach dem Motto „endlich passiert etwas.“ Anfang September war eine mögliche stundenweise Sperrung der Windthorststraße bergaufwärts erstmals durch den Mobilitätsausschuss Thema in der Mendener Politik, nun befasste sich auf der Schulausschuss damit.

Auch interessant

Verkehrschaos an Schultagen mittlerweile vorprogrammiert

Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt legte auch diesem Gremium, wie auch in der Sitzungsvorlage dargestellt, ausführlich die Gründe dar, warum die Stadtverwaltung diese Lösung bevorzugt, nämlich früh zwischen 7.15 und 8.15 Uhr sowie zum Schulschluss zwischen 12.30 und 13.30 Uhr die Windthorststraße bergaufwärts ab Ecke Gisbert-Kranz-Straße zu sperren. Lediglich Busse und Fahrräder dürften dann passieren, auch Anwohner wären von der Sperrung betroffen, die Straße in der fraglichen Uhrzeit dann eine sogenannte unechte Einbahnstraße. Es ginge, so Manuela Schmidt, um die möglichst mildeste Lösung, „die die Anwohnerinteressen maximal berücksichtigt“. Denn: „Nichts zu tun, ist keine Alternative.“ Das Chaos sei mittlerweile vorprogrammiert an Schultagen. „Es vergeht kein Tag ohne eine Meldung an uns als Ordnungsbehörde.“

„Nichts zu tun ist keine Alternative.“

Manuela Schmidt
Ordnungsamtsleiterin

Auch interessant

Die zeitweise Sperrung soll nach den Weihnachtsferien beginnen, am 6. Januar 2025. Diese Zeit bis dahin brauche man, um alles vorzubereiten und die Betroffenen zu informieren. Gleichzeitig soll es Regelungen und eine Präsenz der Ordnungsbehörden geben, die ein starkes Ausweichen in andere Straßen rund um das Schulzentrum verhindern.

file7x4d582vuj610wbmlper.pdf

Schulleiter ernüchtert über Verhalten der Eltern(taxis)

Angedacht hat die Stadt zunächst eine Probephase von einem Jahr. Schulausschussmitglied Klaus Luig (FDP) schlug stattdessen vor, den Testphase auf drei Monate zu beschränken, „im Sinne der Anwohner.“ Manuela Schmidt antwortete darauf, dass der Zeitraum offen angelegt sei, insgesamt auf ein Jahr maximal, und dass bestimmte Erkenntnisse auch schon früher in der Testphase zu Änderungen der Verkehrsregelung oder auch zu einem Ende des Versuchs führen könnten. Der Ausschuss hatte die Planungen und Begründungen lediglich zur Kenntnis zu nehmen und nicht darüber abzustimmen.

Auch interessant

Gesamtschulleiter Ralf Goldschmidt jedenfalls ist erleichtert darüber, dass sich nun was tut. Es habe schon zu viele gefährliche Situationen bis hin zu Unfällen am Schulzentrum gegeben. Er appellierte an alle Beteiligten, diesen Versuch der temporären Einbahnstraße mitzugehen. Gleichzeitig ist er auch ernüchtert, was viele der Elterntaxis und ihr Verhalten betrifft: „Die Verursacher erreichen wir damit nicht.“