Menden. Mendens Jusos reagieren auf die Beschwerden über öffentlichen Drogenkonsum an der Hönne. Sie fordern für die Innenstadt einen Drogenkonsumraum.
Die Jusos Menden haben einen Bürgerantrag zur Einrichtung eines öffentlichen Drogenkonsumraums in der Mendener Innenstadt eingereicht. Der Antrag ziele darauf ab, „einen geschützten Raum für den Konsum von Betäubungsmitteln zu schaffen und sowohl Konsumierende als auch unbeteiligte Personen zu schützen“.
Beschwerden über öffentlichen Drogenkonsum im Park an der Hönne
„Unser Anliegen ist es nicht, Menschen, die Drogen konsumieren, aus dem Sichtfeld der Öffentlichkeit zu verbannen. Uns geht es vielmehr um den Schutz der Konsumierenden sowie den Schutz von unbeteiligten Dritten“, erklärt Julius Lachmann, Presse- und Öffentlichkeitsreferent der Jusos Menden. Immer wieder habe es Beschwerden gegeben über den öffentlichen Konsum von Betäubungsmitteln in den Parks rund um die Hönne. Zuletzt hatte auch die WP berichtet. Diese Bereiche stellen nach Ansicht der Jusos Menden keinen geschützten Raum für den Konsum dar. Oftmals führten die Konsumpraktiken zu Verunreinigungen und Müll, was wiederum Gefahren für unbeteiligte Personen schaffe. Ein Drogenkonsumraum könne zudem die Weiterverbreitung von Infektionen durch saubere Injektionsmaterialien verhindern und im Notfall schnelle medizinische Hilfe bieten.
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„Ein öffentlicher Drogenkonsumraum ist ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Es ist an der Zeit, dass die betroffenen Personen nicht weiter in unsicheren Umgebungen konsumieren müssen und dadurch sich selbst und andere in Gefahr bringen. Sie benötigen einen zentralen Ort, an dem sie sicher konsumieren können, aber auch Hilfe von geschulten Ansprechpersonen finden“, so Nela Kruschinski, Vorsitzende der Jusos Menden. Das Thema sicherer Konsum sei für Menden nicht neu. Der bereits eingeführte Automat für sterile Spritzen und Kanülen sei für die Jusos Menden ein erster Anfang. Konsumierende Menschen benötigten einen Ort, an dem sie geschützt konsumieren können. Ziel dessen dürfe aus Sicht der Jusos nicht sein, den Konsum und dessen Gefahren kleinzureden. Eine solche Maßnahme müsse durch die Betreuung von Sozialarbeiterinnen, Sozialarbeitern und geschulten Fachkräften begleitet werden.
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Die Jusos Menden hoffen auf eine konstruktive Debatte über die Notwendigkeit und Umsetzung eines solchen Konsumraums in der Mendener Innenstadt.
Deutsche Aids-Hilfe informiert über Standorte, Aufgaben, Ziele
Bislang gibt es in Nordrhein-Westfalen vor allem in großen Städten wie Köln, Dortmund, Bochum, Essen und Münster Drogenkonsumräume. Weitere Informationen unter anderem im Internet www.drogenkonsumraum.de . Dort informiert die Deutsche Aids-Hilfe über Standorte, Aufgaben und Ziele.