Menden/Balve. Auf den Prüfstand kommen nach Solingen jetzt die Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen wie „Mendener Herbst“ oder Balver Stadtfest.

Der brutale Anschlag von Solingen vom Freitagabend mit drei Toten sorgt auch bei der MK-Polizei für neue Aktivitäten. „Wir werden mit Veranstaltern und den Ordnungsämtern der Städte sicher noch einmal über die Sicherheitskonzepte für größere Events wie den Mendener Herbst oder das Balver Stadtfest schauen“, erklärt Polizei-Pressesprecher Marcel Dilling.

Terrorsperren zu Karneval oder Pfingstkirmes längst gewohnter Anblick

Nach Anschlägen oder Unglücken vergangener Jahre seien Konzepte zur Abwehr abstrakter Gefahren für Veranstaltungen ab einer bestimmten Größenordnung verpflichtend. Zu erkennen ist das in Menden zum Beispiel an querstehenden Lkw oder sonstigen Terrorsperren gegen Anschläge mit Fahrzeugen auf Karnevalszug oder Pfingstkirmes.

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Heimische Polizei: „Wir nehmen die Verunsicherung der Bürger ernst“

Eine generelle Erhöhung der Polizeipräsenz bei Veranstaltungen sei noch nicht angeordnet, berichtet Dilling weiter. Auch die Polizei finde es nachvollziehbar, dass unmittelbar nach einem schrecklichen Ereignis wie in Solingen und dem großen Echo in den Medien bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Verunsicherung und Angst aufkommen. „Wir nehmen Emotionen auch dann ernst, wenn sie sich über Zahlen und Fakten nicht abbilden lassen.“ Tatsächlich gebe es ja keine Gewähr dafür, dass im Märkischen Kreis niemals etwas Ähnliches passieren wird.

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Minimales Risiko, selbst betroffen zu sein: Veranstaltungen nicht meiden

Zugleich erinnert Dilling aber an die extrem geringe Wahrscheinlichkeit, mit so einem Ereignis jemals konfrontiert zu werden. „Die liegt deutlich unter dem Risiko, bei einem ganz normalen Verkehrsunfall zu Schaden zu kommen. Trotzdem nehmen die Menschen ja am Straßenverkehr teil.“ Eine gesteigerte Wachsamkeit nach Solingen sei also nachvollziehbar und mit Blick auf mögliche Nachahmungstaten auch durchaus geboten. „Aber man sollte sich davon auch nicht dominieren lassen. Wir hoffen, dass alle Bürgerinnen und Bürger jede Veranstaltung, an der sie Freude haben, auch weiterhin besuchen.“