Menden. Hazem Akkad (24) eröffnet an der Hauptstraße seinen syrischen Imbiss. Angebot zum Start kommt bei Besuchern in der Innenstadt an.

Einen kompletten Wrap für nur einen Euro? Damit wirbt der neue Imbiss „XO“ am Samstag in der Innenstadt. Und es klappt, schon vormittags stehen die Besuchenden Schlange. Die Geheimzutat: Falafel. Das ist eine typisch syrische Spezialität und in deutschen Kleinstädten noch ziemlich unbekannt. Familie Akkad will das nun ändern.

Spezialitäten aus Syrien nach Menden

„Wir hatten früher in Syrien schon einen Laden“, erzählt Nour Akkad. Er ist 24 Jahre alt und kam zusammen mit seinem Bruder Hazem 2015 nach Deutschland. Seit eineinhalb Jahren planen sie nun schon die Eröffnung ihres eigenen Imbisses hier. „Eigentlich wollten wir erst nach Unna, aber da haben wir nichts Passendes gefunden“, sagt er. Die Fröndenberger Familie sei nun sehr froh, in Menden eine Räumlichkeit gefunden zu haben.

„In vielen großen Städten gibt es dieses Essen schon, in kleineren Städten aber eher selten.“

Hazem Akkad
über das Eröffungsangebot

Auch die anfänglichen Bedenken, wenige Besuchende am Eröffnungstag anzulocken, sind schnell verflogen. Erst im Juni habe die Familie das Lokal gegenüber von Sport Hesse bekommen, die Zeit zum Werbungmachen sei also recht knapp gewesen. Dank des Kindertrödels ist die Stadt am Samstag allerdings brechend voll. „Heute Morgen haben schon alle gefragt, wann wir aufmachen“, erzählt Nour lachend. Viele vorbeikommenden Menschen sind erstaunt über das 1-Euro-Angebot, einige bleiben aber skeptisch.

Falafel werden aus Kichererbsen hergestellt. Diese werden sehr klein gewürfelt und frittiert. Im Wrap werden sie zusammen mit Salat, Minze und Hummus serviert.
Falafel werden aus Kichererbsen hergestellt. Diese werden sehr klein gewürfelt und frittiert. Im Wrap werden sie zusammen mit Salat, Minze und Hummus serviert. © Jeanne Marie Vesper | Jeanne Marie Vesper

Hazem Akkad erklärt sich das so: „In vielen großen Städten gibt es dieses Essen schon, in kleineren Städten aber eher selten.“ Die Familie kommt ursprünglich aus Aleppo, einer Stadt mit damals rund drei Millionen Menschen. Ein Imbiss mit typisch syrischem Essen habe in Syrien selbst natürlich einen viel größeren Markt. Um aber auch in Menden Fuß zu fassen, haben sie sich für Samstag etwas überlegt. „Wir verteilen heute Falafel vor dem Laden“, erklärt Hazem. Mit diesen Probierportionen wollen sie den Menschen den Geschmack zeigen und ihnen die Scheu vor neuen Gerichten nehmen. Der jüngste Bruder Abdul Karim verteilt deshalb fleißig Falafelbällchen an vorbeilaufende Passanten.

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Öffnung zu Frühstückszeiten

In Syrien wird Falafel vielseitig verwendet. Häufig wird die Kichererbsenzubereitung auch zum Frühstück gegessen. „Bei uns gibt es morgens eigentlich kein Fleisch. Und das ist auch nicht so fettig“, sagt Nour Akkad. Deshalb wird der Imbiss „XO“ in Zukunft für Frühstücker auch schon um 10 Uhr vormittags öffnen.

Für Nachschub ist am Eröffnungstag gesorgt.
Für Nachschub ist am Eröffnungstag gesorgt. © Jeanne Marie Vesper | Jeanne Marie Vesper

Auf der Speisekarte steht neben diversen Falafelgerichten auch Shawarma. Ebenfalls eine syrische Köstlichkeit, statt vegetarisch jedoch mit Hähnchenfleisch. „Das ist eigentlich so ähnlich wie Döner“, erklärt Nour. Das Fleisch wird zusammen mit Knoblauchsauce und eingelegten Gurken im Fladenbrot eingewickelt. Auch diesen Wrap gibt es am Samstag für einen Euro. Bei der Kundschaft kommt es gut an. „Ich hab das schon häufig gesehen und wollte immer mal probieren“, sagt Elizan Yildirim. Die Iserlohnerin ist am Samstag mit ihrer Mutter in Menden und hat zufällig von der Eröffnung mitbekommen. „Ich hab noch nichts gefrühstückt, das tut gerade richtig gut“, lacht sie. Ihre Mutter Hidayet ist auch überzeugt: „Döner ist immer so mächtig, das hier ist mehr ein leckerer Zwischensnack.“ Wenn sie in Zukunft in Menden sind, wollen sie auf jeden Fall nochmal herkommen.