Menden. Ungewissheit herrscht in der „Sommerpause“ momentan ums Nanu. Das Franz von Hahn hingegen wird nie wieder seine Türen öffnen. Die Hintergründe.

Es steht nicht gut um die Mendener Partyszene. Seit der Corona-Pandemie ist es an vielen Stellen stiller geworden. Vier Jahre ist inzwischen auch die letzte Veranstaltung im Franz von Hahn her. Und es wird die letzte ihrer Art in der alten Fabrikhalle gewesen sein, wie Betreiber und Vermieter auf WP-Anfrage nun bestätigen. Was zu der Entscheidung geführt hat.

Enttäuschung über Club-Schließung in Menden

Mitte Juli dieses Jahres befeuerte ein kryptisches Posting in sozialen Medien Spekulationen: Was wird aus dem Nanu? Inzwischen ist klar, dass es hinter den Kulissen zumindest knirscht. Gleichwohl zeigt sicht Nanu-Betreiber Michael Knopek vorsichtig optimistisch, dass es in Menden weiter gehen könnte. Gesichert ist das allerdings keinesfalls. Rund einen Kilometer Luftlinie entfernt herrscht nun jedoch Gewissheit. Das Franz von Hahn bleibt geschlossen. Eine Wiedereröffnung ist laut Betreiber Phillip Nieland und Bernd Klisch, Geschäftsführer der Baufa-Grundstücksgesellschaft, vom Tisch.

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Dabei hatten beide in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, die Partylocation nach den Corona-Rückschlägen wieder auf Vordermann zu bringen. Im Sommer 2023 ist in diesem Zuge unter anderem ein Bauantrag gestellt worden, um zumindest die planungsrechtlichen Weichen zu stellen. Inzwischen ist klar: Die gut 600 Quadratmeter große Fabrikhalle an der Baufastraße mit Blick auf Lärm- und Brandschutz zu ertüchtigen, ist viel zu kostspielig. „Wir sind mit den letzten Arbeiten beschäftigt, um das Franz von Hahn zu einer Lagerhalle zurückzubauen“, erklärt Nieland auf WP-Anfrage. Eine Entscheidung, die weder ihm noch Eigentümer Bernd Klisch leicht gefallen ist. „Wir mussten uns damit arrangieren. Und wir wissen auch, dass es eine der letzten größeren Eventlocations ist, die es in Menden gab“, so Nieland weiter. Eine gewisse Enttäuschung, daraus macht der Veranstalter keinen Hehl, ist dabei herauszuhören. „Wir haben 2020 unseren letzten Termin im Franz von Hahn gehabt. Da ist schon eine gewisse Zeit ins Land gegangen.“ Mehrfach habe man an einer Neukonzeption gearbeitet - einzig die Hürden für Lärm- und Brandschutz sowie die umfangreichen Umbauarbeiten seien dann doch zu viel gewesen.

Um alternative Veranstaltungsorte ist es ruhig geworden

Das bestätigt auch Bernd Klisch. Der Chef der Baufa-Grundstücksgesellschaft zeigt sich ebenso enttäuscht von den Entwicklungen der vergangenen Monate. Schlussendlich seien hohe Investitionen sowie Verordnungen und Vorgaben nicht zu stemmen gewesen. „Es ist sinnlos, so eine Halle zu betreiben.“ Dabei sei es etwa beim Thema Lärmschutz nicht einmal um die Partybässe gegangen, sondern um die Autos, die zu Veranstaltungen vermehrt in Richtung Baufastraße rollen. Die letzten beiden Optionen: „Sein lassen oder Geld verbrennen.“ In jedem Fall eine ungünstige Ausgangslage für den Eigentümer. Das Franz von Hahn wiederzubeleben, sei eine „schöne Idee“ gewesen, die am Ende jedoch scheiterte.

„Wir mussten uns damit arrangieren. Und wir wissen auch, dass es eine der letzten größeren Eventlocations ist, die es in Menden gab.“

Phillip Nieland
Betreiber des Franz von Hahn

Damit ist klar: Nach dem Schmelzwerk ist die nächste Eventlocation in Menden Geschichte. Wie es mit Angeboten für junge Menschen weitergeht, ist offen. Nach dem beschlossenen Schmelzwerk-Abriss im März 2023 mehrten sich Stimmen - vor allem aus CDU und SPD -, die eine neue Veranstaltungsmöglichkeit schaffen wollten. Seither ist beim Thema aber nichts mehr geschehen. Ob durch die nun beschlossene Schließung des Franz von Hahn noch einmal Bewegung in die Sache kommt, ist offen. Ein Knackpunkt ist vor allem die Standortfrage.