Menden/Fröndenberg. Die Familie von Stefan aus Menden organisierte im „Life“ eine Typisierungsaktion. Der 52-Jährige ist an Leukämie erkrankt. Resonanz lässt hoffen.
Ein zusätzlich aufgestellter Tisch im Eingang des „Life Medical Sports Club“ mit viel Informationsmaterial über die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) wies darauf hin, dass am Samstag das Fitnesscenter in Fröndenberg nicht nur genutzt wurde, um dort Sport zu treiben. Für den an Leukämie erkrankten Stefan aus Menden wird ein Stammzellspender gesucht. Seine Familie hatte am Samstag für ihn im „Life“ eine Typisierungsaktion organisiert. „Wir haben gehofft, aber längst nicht erwartet, dass so viele Menschen zur Typisierung kommen“, bilanziert Monika, die Schwägerin von Stefan.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt, und selbst wenn die Spende auch nicht Stefan hilft, vielleicht gibt es irgendwo jemand anderes, dessen Leben gerettet werden kann.“
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Bereits in der ersten Stunde ließen sich 20 Personen in die Datenbank der DKMS aufnehmen. Monika hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die freiwillig Spendenden in Empfang zu nehmen. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, und selbst wenn die Spende auch nicht Stefan hilft, vielleicht gibt es irgendwo jemand anderes, dessen Leben gerettet werden kann“, betont Iris, Stefans Schwester.
Fitnessclub unterstützt Typisierungsaktion: Gesundheit höchstes Gut
Draußen vor der Tür zum Eingang des „Life Clubs“ steht Carsten. Der Bruder von Stefan spricht die vorbeigehenden Menschen an und weist auf die Typisierungsaktion hin, in der Hoffnung, ein paar mehr Leute zur Typisierung zu bewegen. Sein Plan geht auf. So wie Simone Ende-Echtermann, die eigentlich nur vorhatte, im benachbarten Edeka-Markt einzukaufen, entschlossen sich viele, spontan an der Aktion der DKMS teilzunehmen. „Das alles heute geht aber nur dank der Unterstützung vom ,Life Medical Sports Clubs‘“, sagt Monika mit einem Lächeln und hebt den Daumen in Richtung Petra Scheiing. Für die Inhaberin und Geschäftsführerin des Fitnessclubs stand die Hilfe und Unterstützung bei der Typisierungsaktion außer Frage. „Wir sind ein gesundheitlich ausgerichtetes Fitnessstudio. Jeder weiß, Gesundheit ist das höchste Gut. Wenn wir dabei helfen können, Gesundheit wieder herzustellen, sind wir ganz klar mit dabei“.
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Scheiing stellte am Samstag nicht nur gerne ihre Räumlichkeiten zur Verfügung, sondern bot zusammen mit ihrem Team ein Buffet mit selbstgebackenem Kuchen und Getränken an. Der Erlös ging zusammen mit dem Geld, der bronzenen und silbernen Platzierungen, die das „Life“ beim Stadtradeln erlangt hatte, direkt in die Spendendose der DKMS.
Während der ganzen Zeit war die Stimmung fröhlich. Es wurde gelacht und geklönt, auch wenn der Anlass eher traurig ist. Das Gefühl, etwas Gutes zu tun und im besten Fall Erkrankten, wie dem 52-jährigen Stefan, helfen zu können, sorgte bei allen Anwesenden für gute Laune. Unter ihnen auch Marco Seidel. Er zählt zum Bekanntenkreis der Familie, deshalb war es für den ITler mehr als selbstverständlich, an der Typisierungsaktion teilzunehmen. „Ich hatte schon länger vor, mich typisieren zu lassen, aber meist scheiterte es an Zeitmangel“, sagt der 45-jährige. Jetzt, wo es jemanden aus seinem entfernten Umfeld getroffen hat, setzt er sein Vorhaben in die Tat um.
„Ich hatte schon länger vor, mich typisieren zu lassen, aber meist scheiterte es an Zeitmangel.“
Katja Silber unterbricht Gartenarbeit für Typisierungsaktion
Einen Tisch weiter sitzt Katja Silber, sie hat kurz ihre Gartenarbeit unterbrochen, um ins Life zu gehen und sich in die Datenbank der DKMS aufnehmen zu lassen. „Auch ich habe kürzlich von einem kleinen Mädchen, dass ich kenne, erfahren, dass es an Leukämie erkrankt ist. Für mich stand fest, dass ich zur nächstmöglichen Typisierungsaktion gehen werde und die ist heute und hier“, so die Fröndenbergerin. Im Sportoutfit sitzt Nina Krause mit einem Registrierungsset am Tisch. „Ich verbinde, den Sport, der mir guttut, mit der Typisierung, die einem anderen Menschen guttun kann“. Für alle, die sich haben typisieren lassen, ist es, spätestens seit Corona, keine große Sache mehr, sich ein Wattestäbchen an Nase und Mundschleimhaut zu führen, um den benötigten Abstrich vorzunehmen.
Online-Registrierungsaktion
Zum Abschluss der Aktion war das Familienteam von Stefan und das Team vom Life begeistert über den Erfolg, den sie verbuchen konnten. Darüber hinaus organisiert Stefans Familie gemeinsam mit der DKMS eine Online-Registrierungsaktion. Wer helfen will, gesund und zwischen 17 und 55 Jahren alt ist, kann sich über www.dkms.de/stefan ein Registrierungsset nach Hause bestellen