Menden. Anstoß am 14. Juni: Neben dem Public Viewing an der Vincenzkirche bieten auch sechs Gastronomen TV-Übertragungen der EM-Spiele an.

Wenn am kommenden Freitag um 21 Uhr in München das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft angepfiffen wird, dann soll nicht nur die Public-Viewing-Arena an der Vincenzkirche mitfiebern: Das Match der Nagelsmänner gegen die Schotten soll auch in sechs Mendener Innenstadt-Gastronomien über die Bildschirme flimmern. „Wir haben in unserer Gruppe kurz rumgefragt, wer dabei mitmacht, und alle haben zugesagt“, berichten David Poloczek vom „Bonkers“ am Bahnhof und Vitantonio Castrignano von der „Mendener Mühle“ an der Bahnhofstraße. Mit von der Fußball-Partie sind demnach auch das „Haus Oberkampf“ am Kirchplatz, die Gaststätte „Am Turm“ am Westwall, „Bei Roller“ am Neumarkt und die „Kleine Kneipe“ an der Bahnhofstraße.

Alle Deutschland-Spiele sollen laufen – und noch einige mehr

Die Deutschland-Spiele zeigen sie alle, Viertel- und Halbfinale auch, das Endspiel ist Ehrensache. „Wir haben die Innenstadt-Meile vom Bahnhof bis zum Vincenz damit gut mit Fußball bestückt.“ Dem Public Viewing des Initiativkreises Mendener Wirtschaft (IMW) als großem Zugpferd werde man damit nicht in die Quere kommen, davon zeigen sich Poloszek und Castrignano überzeugt: „Da wird es ganz sicher genügend Gäste für alle geben.“ Viele Menschen wollten gerade die EM-Spiele nicht zuhause vor der heimischen Glotze verbringen, sondern Atmosphäre schnuppern. „Und die Anstoßzeiten liegen dank der Heim-EM nicht irgendwann nachts um 2, sondern diesmal so, dass sie super in unsere Betriebszeiten passen“, ergänzt Poloczek.

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Wirte sind einig: „Die Stimmung beim Rudelgucken ist unschlagbar!“

Die Stimmung beim Rudelgucken sei „einfach unschlagbar, alle Gäste sind sofort per Du, die allermeisten drücken Deutschland die Daumen, und wenn die Mannschaft gewinnt, dann gewinnen alle“. Deshalb hofft Toni Castrignano darauf, dass die deutsche Nationalelf im Turnier weit kommt. Er selbst drückt angesichts seiner Wurzeln den Azzuri die Daumen, die inzwischen bekanntlich in ihrem Mannschaftsquartier in Iserlohn eingetroffen sind. „Ich habe italienische Trikots gekauft, meine Frau deutsche, jeder von seinem eigenen Geld“, lacht er. Und wenn Deutschland gegen Italien im Finale stünde? „Dann, sorry, schlägt mein Herz für Italien.“

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Lange Durststrecke dank später Anstoßzeiten, Corona und Winter-WM

Der Mühlenwirt hat schon reichlich Erfahrung mit EMs und WMs gesammelt: „Ich fahre gleich nochmal zu Brumberg und hole noch einen frischen Bildschirm“, schmunzelt er. Denn bei gutem Wetter soll auch draußen im Biergarten vor der Mühle geguckt werden. „Das hatten wir auch schon in den vergangenen Jahren, als direkt nebenan das Public Viewing unterm Zeltdach rappelvoll war. Trotzdem waren auch bei uns alle Tische besetzt“, sagt der Italiener. Bei ihm ist die Vorfreude besonders groß, denn dank der Anstoßzeiten, Corona und der umstrittenen Winter-WM in Katar waren die letzten großen Turniere aus Sicht der Gastronomen glatte Reinfälle.

Besondere Angebote und Getränke-Rabatte für die Fußball-Fans

Fast alle beteiligten Wirtinnen und Wirte lassen sich zudem kleine, besondere WM-Angebote einfallen, ergänzt David Poloczek. „Bei uns sind das ein Bierpass und die Spritz-Karte.“ Wer während des Turniers ein halbes Dutzend Bierchen oder Aperol schafft, bekommt jeweils ein Getränk gratis. Bei Castrignano gilt: Wer einen Träger mit zehn Bier bestellt, bekommt den elften dazu, „damit die ganze Mannschaft etwas davon hat!“ Auch auf den Speisekarten sollen sich Besonderheiten finden, für die Dauer der Heim-EM bricht Edelburger-Bräter Poloczek vier Wochen lang sogar mit eisernen Grundsätzen: „Für Fans gibt‘s bei uns dann auch Stadionwurst mit Pommes.“

Das Fähnchen von der Telekom flattert schon am Wagen: Sandra und Michael Kordes gucken die EM bei Freunden und im Italien-Urlaub.
Das Fähnchen von der Telekom flattert schon am Wagen: Sandra und Michael Kordes gucken die EM bei Freunden und im Italien-Urlaub. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Ehepaar Kordes hat schon das Fähnchen ans Auto geklemmt

Zu denen, die sich schon sichtlich auf die Euro freuen, gehören Sandra und Michael Kordes: An ihrem Autodach flattert schon das Deutschland-Fähnchen zum Einklemmen. Sandra trägt dazu schon am Dienstag das bei vielen beliebte Auswärtstrikot der Nagelsmänner in leuchtendem Pink, mit Lila und Blau als gezacktem Farbverlauf. .„Das Trikot ist einfach schick, und das Fähnchen haben wir als Kunden der Telekom zugeschickt bekommen, sonst hätte ich aber auch selbst eins gekauft.“ Sie hofft, dass diese EM so schön wird wie das legendäre Sommermärchen von 2006, als jedes zweite Auto die Deutschland-Fahne auf dem Dach hatte. Bislang sind die Fläggchen eher rar, doch bei einem verheißungsvollen Start der Nationalmannschaft dürfte sich das rasch ändern.

Finale in Italien? Da würde der Mühlenwirt bestimmt neidisch

Das Public Viewing und Kneipen-Angebot finden beide gut, doch für sie kam beides zu spät: „Da hatten wir uns schon bei Freunden verabredet“. Und zur Zwischenrunde wollen sie im Italien-Urlaub sein, wo dann selbstverständlich auch geguckt wird. Sollte das Finale dann tatsächlich Deutschland-Italien heißen, wäre wohl nicht nur der Mühlen-Toni neidisch.