Menden. Mit 492 Kindern will die Stadt 21 Eingangsklassen für 2024 bilden. Die Josefschule Menden soll eine Klasse mehr erhalten als geplant.

Im Mendener Stadtteil Platte Heide kann im Sommer eine neue Grundschule an den Start gehen: Das ist die wohl wichtigste Botschaft der neuen Anmeldestatistik für die Mendener Schulpolitiker. Alle Mendener Grundschulen zusammen werden demnach im kommenden Sommer 492 i-Dötzchen in ihren Klassenräumen begrüßen.

Platte Heide: Anfängliche Zitterpartie bei den Anmeldezahlen

Der Bestand der beschlossenen Trennung der Anne-Frank-Schule an der Robert-Leusmann-Straße von der Bodelschwinghschule am Malvenweg ist deshalb so wichtig, weil es eine zeitlang nicht danach aussah. Denn kaum war die ungeliebte und viele Jahre zurückliegende Schulfusion politisch rückgängig gemacht, begann überraschend eine Zitterpartie bei den Anmeldungen.

Neue Bodelschwinghschule soll drei Eingangsklassen haben

Doch jetzt kann die neue Bodelschwinghschule laut dem Vorschlag der Schulverwaltung sogar mit drei Eingangsklassen durchstarten. Ihre heutige Stammschule Anne Frank erhielte demnach zwei. Und ganz oben auf der umfangreichen Beschlussvorlage für Mendens Schulpolitiker steht ein Satz der Erleichterung: „Die Anmeldezahlen für das Schuljahr 2024/25 an der Anne-Frank-Schule und der Bodelschwinghschule sind ausreichend, um die Trennung der derzeitigen Gemeinschaftsgrundschule Platte Heide zum 1. August 2024 zu realisieren.“

492 angemeldete i-Dötzchen sollen 21 Klassen besuchen

Bleibt die Frage, wie man die 492 angemeldeten Kinder auf die nunmehr sieben Grundschulen in Menden aufteilt. Laut NRW-Schulgesetz ist dafür eine Richtzahl zur Klassengröße festzulegen. In Menden sollen möglichst 23 Kinder in jeder Klasse sein. Zudem entscheidet die Stadt Menden als Schulträger über die Aufteilung der Klassen auf die Grundschulen.

In Verbünden verteilen die Schulleitungen die Newcomer

Jetzt könnte es heißen: „Hefte raus, Klassenarbeit!“ Denn es regiert die Mathematik. Bei einer gewünschten Klassengröße von 23 Kindern errechnete die Stadt, „kaufmännisch gerundet“, aus 492 i-Dötzchen insgesamt 21 Eingangsklassen, denn 492 geteilt durch 23 sind 21,39. Für die beiden verbliebenen Schulverbünde Lahrfeld/Schwitten und Lendringsen/Hüingsen gilt dabei jeweils die Gesamtzahl der Anmeldungen. Die Aufteilung der kleinen Newcomer auf ihre beiden Verbundstandorte übernehmen jeweils die Schulleitungen.

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Stadt will eine Klasse mehr für die Josefschule Menden

Allerdings war bereits im März die Höchstaufnahme-Kapazität für jede Grundschule festgelegt worden. Demnach darf die Albert-Schweitzer-Schule im Lahrfeld mitsamt der St.-Michael-Schule in Schwitten insgesamt fünf Klassen aufnehmen. Die Josefschule Menden darf nur zwei Klassen bilden, ebenso die Anne-Frank-Schule, die Bodelschwinghschule hingegen drei. Die Josefschule Lendringsen bildet zwei neue Klassen, die Nikolaus-Groß-Schule in Bösperde drei und der Verbund aus der Bischof-von-Ketteler-Schule mit Hüingsen ebenfalls drei. Das macht 20 Klassen, also eine weniger, als die Stadt jetzt errechnet hat.

Verwaltung: Festlegung auf 20 Klassen ist rücknehmbar

Die erklärt dazu, dass die 20er-Regelung nicht in Stein gemeißelt sei. Die Begrenzung der Eingangsklassen sei nur als Standard zu sehen. Melden zum Beispiel mehr Eltern ihre Kinder an einer Schule an, als diese aufnehmen soll, dann kann es eine Erweiterung geben, sofern die Räume der Schule das hergeben.

Unterstützung von der Schulaufsicht: Lieber eine Klasse mehr

Die Stadtverwaltung empfiehlt den Schulpolitikern, die erlaubte Regelung voll auszuschöpfen und bei den erlaubten 21 Klassen zu bleiben. Die 21. Klasse will man der Josefschule Menden zuordnen. Somit blieben alle Gruppen in der Stadt kleiner und könnten besser lernen. Außerdem gebe es überall mehr Luft, falls unterjährig erneut Grundschulkinder hinzukommen sollten.

Etwaige Zu- oder Umzüge können wohnortnah beschult werden.
Till Hübscher, Schulamtsdirektor Märkischer Kreis

Unterstützung erhält die Stadtverwaltung bei diesem Vorhaben vom Märkischen Kreis. Schulamtsdirektor Till Hübscher erklärt als Aufsichtsbehörde: Ein Verzicht auf die Möglichkeit zu kleineren Lerngruppen sei „nicht wünschenswert“, gerade vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen wie der Eingliederung von Kindern mit Behinderungen oder aus Zuwanderer-Familien in den regulären Unterricht: „Etwaige Zu- oder Umzüge können wohnortnah beschult werden“, und zudem blieben bei mehr Klassen darin auch mehr Plätze für Wiederholer oder Kinder, die länger in der Schuleingangsphase bleiben.

Der Mendener Schulausschuss tagt öffentlich am Dienstag, 28. November, ab 16 Uhr im neuen Ratssaal.