Attendorn. Bisher blieben Hunde nie lange bei Sabrina Selter. Doch Mirida möchte einfach niemand adoptieren. Bleibt noch Hoffnung für die Hündin?

Sabrina Selter (26) aus Attendorn liebt Hunde. Anfang 2022 zog ihr erster eigener Hund DJ aus Ungarn bei ihr ein. Um ihrem neuen Gefährten gerecht zu werden, gab Selter ihre Mietwohnung auf und zog in eine renovierte Kellerwohnung im Haus ihres Großvaters. Ende 2022 kam dann ihr zweiter Hund, Moho, zunächst als Pflegehund und später als Dauergast dazu. Anfang 2023 wurde der 26-Jährigen schließlich klar: Sie möchte mehr.

In den nächsten zwei Jahren nahm Selter um die zehn Hunde als Pflegegäste bei sich auf, die anschließend in ein neues Zuhause vermittelt wurden. Ihr erster Pflegehund nach Moho war ein Schäferhundmischling, der in Ennest ein neues Zuhause fand. Auch heute sieht sie ihn noch ab und zu auf ihren Gassirunden. Im Dezember ist ihr erster eigener Hund DJ verstorben. „Ich war darüber sehr traurig“, sagt die Attendornerin. Selter ist gelernte Erzieherin. Um genügend Zeit für die vielen Vierbeiner zu haben, hat sie zwischenzeitlich ihre Stunden reduziert. „Da meine Mutter mir sehr oft mit den Hunden hilft und sie auch gut sieben bis acht Stunden alleine bleiben können, kann ich wieder mehr arbeiten gehen“, sagt die Attendornerin.

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Herdenschutzmischling Mirida sucht verzweifelt ein Zuhause

Im Oktober 2024 kam schließlich Mirida zu ihr. Stattliche 40 Kilogramm bringt die Herdenschutzhündin bei einer Größe von 68 Zentimetern auf die Waage. Vor knapp drei Jahren reiste die damals sieben Monate alte Hündin von Rumänien nach Deutschland und wurde schnell von einer Familie adoptiert. Als es jedoch zwei Jahre später einen Todesfall im neuen Zuhause gab, war nicht mehr genügend Zeit und Geduld für Mirida da. Daher nahm Selter sie zur Pflege bei sich auf. „Normalerweise geht das ruckzuck, bis ein Hund anschließend adoptiert wird“, merkt sie an. „Die Tiere sind meistens nur drei bis sechs Wochen bei mir.“ Doch für Mirida hat sich bislang niemand gemeldet.

Die Mischlingsdame ist kein Hund für Anfänger. „Ein neuer Besitzer muss konsequent, souverän und geduldig sein. Er muss Regeln aufstellen und sich auch selbst daran halten“, betont die 26-Jährige und sie ergänzt: „Reicht man Mirida sonst den Finger, nimmt sie gleich die ganze Hand.“ Auch was die Verträglichkeit angeht, hat die Herdenschutzhündin ihre Eigenheiten. „Sie ist skeptisch gegenüber allem, was sie nicht kennt und extrem wachsam. Sie braucht sehr viel Zeit, um mit jemandem warm zu werden. Sogar bei mir hat das einen ganzen Monat gedauert. Am Anfang konnten wir einander gar nicht nicht leiden“, schmunzelt Selter. Bei Mirida zeigt sich diese Skepsis durch Knurren, Bellen und auf die Hinterbeine stellen. „Wenn aber meine Freunde zu Besuch kommen, die sie schon kennt, freut sie sich jedes Mal sehr“, erklärt die gelernte Erzieherin.

Bei anderen Hunden entscheidet Sympathie

„Am Anfang hat sie den Nachbarshund ständig angeknurrt und verbellt. Mittlerweile sind sie die besten Freunde und toben zusammen im Garten“, erklärt die Attendornerin. Daher muss Mirida auf Spaziergängen einen Maulkorb tragen. Generell entscheidet die Herdenschutzhündin bei anderen Hunden nach Sympathie. „Ich denke, sie könnte auch mit einem anderen Hund zusammenleben. Dazu bräuchte sie aber erstmal Zeit, um diesen kennenzulernen. Katzen sollten nicht in ihrem neuen Zuhause leben, die kennt sie nicht“, sagt Selter. „Mit Kindern hatte sie schon in ihrem alten Zuhause Kontakt. Diese sollten aber groß genug, standfest und aufgeklärt über den Umgang mit Hunden sein.“

Sabrina Selter aus Attendorn sucht Zuhause für Herdenschutzdame Mirida.
Sabrina Selter aus Attendorn sucht Zuhause für Herdenschutzdame Mirida. © privat | Privat

Ländliches Zuhause erwünscht

Mirida ist frisch geimpft und kastriert. „Bei den Grundkommandos ist noch Luft nach oben. Sie ist sehr hektisch und auf Zünd. Wenn man sie ruft, hört sie trotzdem meistens und Sitz und Pfötchen geben beherrscht sie auch.“ Bei Spaziergängen trägt die Herdenschutzhündin einen Maulkorb und ein Sicherheitsgeschirr. Miridas neues Zuhause sollte ländlich liegen. „Ein Leben in der Stadt kann ich mir für Mirida gar nicht vorstellen. Dort wäre sie zu vielen Reizen ausgesetzt. Optimal wäre ein Haus oder eine Wohnung mit Garten oder Hof“, erklärt die gelernte Erzieherin, „sie braucht tatsächlich gar nicht so viele Spaziergänge, wie man bei solch einem Hund erwarten würde. Wenn sie die Möglichkeit hat, im Garten zu toben, reicht auch eine Gassirunde am Tag.“ Mirida kann bis zu acht Stunden am Tag alleine bleiben, allerdings mag sie Autofahren nicht so gerne. „Ihr wird dabei immer übel“, schmunzelt Selter.

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Für Mirida werden hundeerfahrene und durchsetzungsfähige Menschen mit genügend Geduld gesucht. „Sie braucht wirklich viel Zeit und regelmäßige Besuche, bis sie sich an jemanden gewöhnt hat. Dann lässt sie sich gerne streicheln und fordert auch Nähe ein“, betont Selter. Ernsthafte Interessenten, die die notwendigen Kriterien erfüllen, können sich bei Sabrina Selter unter der Handynummer 0151/56046473 melden.