Altenhundem. Ein Marder dringt in einen Hühnerstall in Altenhundem ein und hinterlässt ein Bild des Grauens. Worauf Kleintierhalter und Hausbesitzer jetzt achten müssen.
Sie sehen klein und niedlich aus, aber der Blick täuscht gewaltig. Marder sind Raubtiere und lassen ihrer Natur freien Lauf. Diese Erfahrung machte ein Hühnerhalter aus Altenhundem, der sich rund 80 Meter neben seinem Haus ein kleines Hühnerparadies geschaffen hatte – einen eingezäunten Hühnerpirk mit einem massiven Hühnerstall. Wohl wissend, dass seinen eierlegenden Schützlinge ständig Gefahr droht. Sorgfältig hatte er die Anlage abgedichtet, um seinen Tieren größtmöglichen Schutz zu gewähren. Als er am Samstagmorgen seinen Stall betrat, bot sich ihm ein Bild des Grauens.
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Alle Hühner lagen mit durchbissener Kehle tot auf dem Boden, der mit Federn übersät war. „Das kann nur ein Marder gewesen“, sagt sein Nachbar Herbert Schulte, ein erfahrener Jäger. Ein Fuchs hätte zumindest ein Huhn mitgenommen, meinte er, aber Marder hätten es zunächst auf das Blut der gemeuchelten Tiere abgesehen. Möglicherweise sei er über das Dach hineingekommen. Da, wo Füchse den Rückzug antreten müssen, sei für Marder noch lange nicht Schluss. „Denen reicht ein fünf Zentimeter großes Loch, da kommen die durch.“ Und dann gab es für die Hühner keine Gnade mehr. Denn die Marder seien aggressiver als Füchse oder auch Waschbären. Gerade in dieser Jahreszeit finden die Raubtiere auf dem gefrorenen und vereisten Boden keine Nahrung, was ihren natürlichen Jagdtrieb noch verstärkt.
Nicht nur das, in der kalten Jahreszeit suchen viele Tiere Unterschlupf in Dachböden oder Garagen. Poltert es unterm Dach oder findet sich Marderkot, dann ist sofortiges Handeln angezeigt. Je schneller man den Marder vertreibt, desto geringer ist der Schaden. Es ist nicht ratsam zu warten, bis das Tier dauerhaft einzieht, raten Fachleute. Der Maßnahmenkatalog gegen Marder ist lang, er reicht von Kükendrahtmatten, die man unter seinem Auto auslegt, über das Ausbringen von Hundehaaren, Parfüm, Urin, Knochenöl, Petroleum, Urinalsteinen oder Niespulver, dem Installieren von Hochfrequenzsendern bis zu hellen Lichtquellen, die sich an- und abschalten. Letzte Möglichkeit ist der Versuch, den Marder zu fangen, was aber nur Jagdausübungsberechtigte dürfen, weil die Tiere unter Naturschutz stehen.
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