Kreis Olpe/Olpe. Eine große Flotte an Amazon-Autos soll erneut eine Hauptstraße blockiert haben. Ein betroffener Anwohner schildert katastrophale Zustände.

Im Dezember 2023 ging ein Video in den sozialen Medien viral, dass knapp 50 Amazon-Autos bei einem Tankversuch an der Gerlinger Shell-Tankstelle zeigte. Einige Wagen versperrten die Zufahrtsmöglichkeiten auf der Koblenzer Straße, der Ortsdurchfahrt. Die Entrüstung bei betroffenen Bürgern und Bürgerinnen war groß. Obgleich sich die Situation in Gerlingen nach einem Austausch mit dem Versandriesen Amazon recht schnell entspannt hatte, scheint das Grundproblem im Kreis Olpe weiter Bestand zu haben. Nun schildert ein Anwohner vergleichbare Vorkommnisse auf der Olper Bruchstraße. Das Unternehmen reagiert auf die Vorwürfe.

Großes Autovorkommen

„Das ist wirklich eine Katastrophe“, berichtet ein Anwohner aus Olpe. Bei seinen morgendlichen Besuchen an der Aral-Tankstelle in der Bruchstraße (gegenüber dem Dornseifer Frischemarkt) sei ihm schon öfter aufgefallen, dass zwischen halb acht und halb neun viele Fahrer von Amazon-Autos versuchten, ihren Wagen vollzutanken. Dies habe zur Folge, dass quasi keinerlei Parkmöglichkeiten für andere Autofahrer im Tankstellenbereich mehr vorhanden seien. „Die Normalkunden können dann nicht tanken“, betont er. „Ich musste mein Auto in die letzte Ecke stellen. Das alles ist schon eine irre Nummer“, so der Anwohner weiter. An einem Samstag (21. Dezember) sei das jedoch noch einmal getoppt worden, als die Aral-Tankstelle so überfüllt gewesen sei, dass Amazon-Wagen direkt hinter dem ersten Kreisel in der Bruchstraße für einen großen Rückstau gesorgt hätten. Eine Situation, die sich in der letzten Zeit häufte. Auch abends soll es zur Überfüllung des Geländes gekommen sein, will der Anwohner aus Gesprächen mit anderen Betroffenen erfahren haben.

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Nachdem vor knapp über einem Jahr auf Facebook ein Video mit knapp 50 Amazon-Autos vor der Gerlinger Tankstelle (Koblenzer Straße) viral ging, zeigte sich Amazon bestrebt, schnellstmöglich eine Lösung zu finden. Auf Nachfrage unserer Redaktion vor wenigen Monaten betonte ein Amazon-Sprecher: „An allen unseren Standorten wollen wir ein guter Nachbar sein und haben immer ein offenes Ohr für Anliegen aus der Gemeinde. Wenn uns ein Hinweis auf Probleme erreicht, sind wir sehr bestrebt, stets eine einvernehmliche Lösung zu finden. Wir stehen im engen und konstruktiven Austausch mit der Gemeinde Wenden.“ Fahrer und Fahrerinnen erhielten vorab Schulungen, wie sie sich im Straßenverkehr zu verhalten haben. Gleichzeitig sei den Mitarbeitern ein Flyer mit alternativen Tankmöglichkeiten an die Hand gegeben worden.

Amazon reagiert

Der Versandriese Amazon reagierte nun auf die neuen Vorwürfe. Die Aral-Tankstelle gehöre demnach nicht zu den genannten Tankstellen im Flyer. Gleichzeitig stehe es den Mitarbeitern frei an verschiedenen Standorten zu tanken, auch der Zeitraum sei frei wählbar, berichtet Steffen Adler, Pressesprecher Logistik. An der grundsätzlichen Herangehensweise habe sich nichts verändert: „Weiterhin arbeiten wir eng mit unseren Lieferpartnern genauso wie mit Stakeholdern (Gemeinden, Behörden, Volksvertretern, usw.) zusammen, um bei Problemen Lösungen zu finden“, so Adler weiter. Amazon nehme die Vorfälle in der Olper Bruchstraße sehr ernst und habe bereits Rücksprache mit dem Standort und den dortigen Lieferpartnern gehalten. Man gehe davon aus, dass es nicht mehr zu ähnlichen Vorfällen komme, erklärt der Pressesprecher.