Finnentrop. Ende vergangenen Jahres meldete Kim Wulff, Betreiberin der Eisdiele „Im Hörnken“, Insolvenz beantragt. Nun ist das Ende in Sicht.
Es war ein Schock für alle Eis- und Kuchenliebhaber aus Finnentrop und der näheren Umgebung: Das Café „Im Hörnken“ am Finnentroper Rathaus meldete Ende vergangenen Jahres Insolvenz an. Das Siegener Amtsgericht hatte im Dezember ein Insolvenzeröffnungsverfahren angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Jens Schmidt aus Köln bestellt. Er ist unter anderem dazu befähigt, Bankguthaben und sonstige Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen.
„Es tut mir in der Seele weh, das Hörnken war und ist mein Baby. Ich habe das ganze Jahr gekämpft, leider vergeblich. In den vergangenen Tagen habe ich viel geweint“, erklärte Inhaberin Kim Wulff kurz vor Weihnachten im Gespräch mit dieser Redaktion. Die 30-Jährige hatte die beliebte Eisdiele im April 2019 eröffnet. Nun steht fest, dass der reguläre Cafébetrieb Ende Januar endet. „Wir werden die Wochenenden im Februar noch zum Abverkauf öffnen, um unser Lager möglichst leer zu bekommen“, ergänzt Wulff. Über die sozialen Kanäle hat Wulff ihre Kundinnen und Kunden über dieses Vorgehen informiert.
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Die Gründe für die Insolvenz seien vielschichtig, betonte die Betreiberin seinerzeit, in erster Linie habe es aber wirtschaftliche Gründe. Vor allem der verregnete Sommer habe ihr das Genick gebrochen, dadurch blieben die Kunden aus, bedauert Wulff. Dabei ließ die Betreiberin nichts unversucht, so war sie unter anderem mit einem Eiswagen unter dem Motto „Hörnken on Tour“ unterwegs. Am Ende ohne Erfolg.
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Ihre beiden Teilzeitkräfte und die Aushilfen würden zunächst Insolvenzgeld erhalten. Wulff selbst ist froh, dass das Insolvenzeröffnungsverfahren nun offiziell ist und sie offen über ihre Situation berichten kann, denn: „Mir ist wichtig, dass die Leute Bescheid wissen.“ Nicht nur für Bürgermeister Achim Henkel (CDU) ist diese Nachricht eine traurige: „Das ist total schade, weil das Hörnken an der Stelle unterm Rathaus ein super Angebot war.“ Die Gemeinde ist als Eigentümerin des Lokals auch die Verpächterin.
Die 30-jährige Wulff betrieb zwischenzeitlich übrigens nicht nur das Hörnken, sondern auch den Lokschuppen im Lennepark. Allerdings gab die Betreiberin dieses Gastronomie-Projekt nach rund zwei Jahren wieder auf. Nicht nur die Corona-Pandemie machte der jungen Betreiberin zu schaffen, sondern auch die enorm gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten. Die Nachfolger von Kim Wulff im Lokschuppen, die Familie Fresen, sind allerdings auch schon wieder abgesprungen, allerdings aufgrund gesundheitlicher Probleme (wir berichteten). Einen neuen Pächter für die niederschwellige Gastronomie im Lennepark hat die Gemeinde (noch) nicht gefunden. Man sei aber in Gesprächen, betont Bürgermeister Henkel.