Drolshagen-Hützemert. Die Pläne zur Errichtung eines Übergangswohnheims in Drolshagen-Hützemert nehmen an Fahrt auf. Das ist der neueste Planungsstand.

Es war im vergangenen Jahr eines der heißesten Themen in Hützemert: Der geplante Bau einer Flüchtlingsunterkunft direkt neben der Grundschule des 1000-Einwohner-Dorfes löste in der Bevölkerung einige Kontroversen aus. Trotz der Bedenken einiger Bürger sprach sich die Stadtverordnetenversammlung im September 2023 mehrheitlich für die Errichtung eines Übergangswohnheims aus.

Mehr als ein Jahr später nehmen die Planungen jetzt Fahrt auf. Die Stadt Drolshagen hat mittlerweile die Kreditzusage von der NRW-Bank erhalten. Auf die eingereichte Bauvoranfrage – damit wird geprüft, ob das Bauvorhaben überhaupt zulässig ist – kam eine positive Antwort des Kreises Olpe. Die Stadt will den vollständigen Bauantrag noch in diesem Jahr beim Kreis einreichen, die Planungsaufträge wurden in die Wege geleitet.

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Rainer Lange, Kämmerer der Stadt Drolshagen, rechnet damit, dass eine Baugenehmigung seitens des Kreises im Frühjahr 2025 vorliegt und dann mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden könne. Durch den als zulässig erklärten Bauvorantrag sei man zuversichtlich, dass man die Genehmigung schnell und ohne Probleme erhalte. Die Unterkunft benötige eine Bauzeit von ca. zwölf Monaten. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die ersten Personen Anfang 2026 in das Wohnheim einziehen. „Das wäre der Optimalfall und natürlich wünschenswert“, weiß Bürgermeister Uli Berghof.

Volle Auslastung der Flüchtlingsunterkünfte

Geplant ist nach wie vor ein dreistöckiges Übergangswohnheim – hauptsächlich aus Massivholzbau, mit kleineren Elementen aus Stahlbeton – auf einer Fläche in der Nähe der Grundschule in Hützemert und in Sichtweite des Kindergartens. Eine Photovoltaik-Anlage soll auf dem Dach angebracht und installiert, eine Luft-Wärmepumpe als Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen verbaut werden.

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Bis zu 45 Personen sollen in der Unterkunft untergebracht werden können – 15 pro Stockwerk, so der Plan. „Die Kapazität für die Aufnahme von Geflüchteten ist vollständig ausgelastet. Nur durch geschicktes Handeln gelingt es aktuell, Geflüchtete unterzubringen, die der Stadt Drolshagen zugewiesen werden“, erklärt Berghof. Die Wohncontaineranlagen „In der Wünne“ und auf dem Fesplatz „Lohmühle“ in Drolshagen seien vollständig belegt, weitere Unterbringungen müssen daher schon auf angemietete Wohnungen verteilt werden, aber auch hier sei das Limit erreicht.

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Aktuell kommen nach wie vor Menschen aus der Ukraine in Drolshagen an und angesichts der sich zuspitzenden Lage in Syrien sei möglicherweise mit einer weiteren Flüchtlingswelle zu rechnen, so der Bürgermeister. Daher habe die Errichtung der Notunterkunft in Hützemert höchste Priorität. Gleichzeitig schaffe die Errichtung der Unterkunft in Hützemert auch eine Alternative für die Anlage in Bleche. Vorgesehen ist, dass das Übergangswohnheim in Bleche aufgegeben wird, sobald die Inbetriebnahme in Hützemert erfolgt. Dadurch werde eine bessere Nahversorgung und Anbindung der Bewohner an den öffentlichen Nahverkehr gewährleistet.