Attendorn. Die schöne Heimatkrippe in der Kapelle Waldenburg lockt tausende Menschen an. Doch was macht sie so besonders? Was Sie noch nicht wussten.
Eigentlich ist die Kapelle Waldenburg ein Marienwallfahrtsort, der im Laufe des Jahres von Pilgern, Touristen und nicht zuletzt Einheimischen stark frequentiert wird. Sie alle tragen der Mutter Jesu ihr Anliegen vor, stecken eine Opferkerze an und beten. Jedoch vom 1. Advent bis zum katholischen Festtag Mariä Lichtmess am 2. Februar gibt es einen weiteren Grund, um die kleine Kapelle am Rande der Biggetalsperre zu besuchen. Dies ist die wunderschöne Heimatkrippe mit den nachgebauten Attendorner Sehenswürdigkeiten, den liebevoll gestalteten Landschaften und den Figuren und Tieren. Alles in allem ein einzigartiges Erscheinungsbild, das sehenswert ist. Wir haben zusammen mit Küster Johann Salamon und Klaus Wilmes die zehn spannendsten Fakten ermittelt, warum die Krippe ein Anziehungsmagnet so vieler Menschen ist.
Was macht die Krippe so besonders?
Die originalgetreuen Nachbauten im Kleinformat der Attendorner Sehenswürdigkeiten: Burg Waldenburg, die alte Kapelle Waldenburg, das ehemalige Forsthaus Waldenburg, das historische Rathaus (heute Südsauerlandmuseum), die Pfarrkirche St. Johannes Baptist und die alte 1956 abgerissene Biggebrücke. Außer Pfarrkirche, Ursulinenkloster (erschaffen von der Holzwerkstatt der JVA) und der Biggebrücke (Erbauer Hermann Goebel) hat die Bauten der ehemalige Küster Paul Maiworm in unzähligen Bastelstunden geschaffen. Über 100 Figuren und Tiere gehören zum Umfang der Krippe.
Wie groß ist die Krippe?
Heute hat die Krippe eine Größe von etwa 40 Quadratmetern. Das Innere der Wallfahrtskapelle ist damit zum größten Teil ausgefüllt. Das ursprüngliche Krippengelände besaß eine Größe von zwei mal drei Metern. Die Krippe wurde im Laufe der Jahre auf zwei Etagen erweitert.
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Wie aufwendig ist die Krippe?
Der Aufbau beginnt damit, dass die Bänke in Folie verpackt werden. Darauf werden dann acht lange Kanthölzer und anschließend 20 Spanplatten gelegt. 40 Stromanschlüsse sorgen für die stimmungsvolle Beleuchtung. Die umfangreichen Arbeiten stehen unter der Leitung von Kapellenküster Johann Salamon.
Wie viele Arbeitsstunden stecken da drin?
Das sind ungefähr 230 Arbeitsstunden Aufbauzeit. Über mehrere Tage dauern die Arbeiten in der letzten Woche vor dem ersten Advent.
Wie viele Helfer arbeiten mit?
In diesem Jahr sind es neun Helfer gewesen, die für den Aufbau ihre Freizeit zur Verfügung stellten. Zum Team gehören neben Kapellenküster Johann Salamon, Klaus Wilmes, Ingo Rüggeberg, Winfried Quiter, Richard Wielek, Tim Machon, Marek Knopp sowie Jarek und Jacek Salamon.
Wie viele Menschen kommen jedes Jahr, um der Krippe einen oder auch mehrere Besuche abzustatten?
Die Zahl wird auf 10.000 bis 12.000 Besucher geschätzt. Ein Anhaltspunkt ist dabei auch der Verbrauch der Opferkerzen.
Woher kommen die Menschen?
Aus ganz Deutschland. Außerdem kam im letzten Jahr ein Bus mit 40 Personen aus den Niederlanden sowie zwei Busse mit 70 Personen aus Belgien (das hängt mit den belgischen Streitkräften zusammen, die früher in Attendorn stationiert waren). Ein weiterer Bus mit 40 Personen fuhr aus der polnischen Partnerstadt Rawicz in die Waldenburger Bucht. Die Besucher aus Rawicz sangen auch ein Ständchen mit polnischen Weihnachtsliedern.
Was weiß kaum jemand über die Krippe?
Von einer Besucherin war dem damaligen Küster Paul Maiworm, der übrigens 50 Jahre die Küstertätigkeit ausübte, gesagt worden, dass Maria und Josef doch eine Herberge brauchten. Das nahm der Küster wörtlich und baute im Jahre 2012 in drei Monaten eine Herberge aus Eichenholz. Das Holz stammt von zwei „ausrangierten“ Beichtstühlen der Pfarrkirche. In diesem Jahr rieselt es statt Schneeflocken Deckenkalk in die Krippe, da sich dieser wegen der Feuchtigkeit von der Decke löst. Der Maler wird sehnlichst erwartet. Für angemeldete Besucher wird das schmiedeeiserne Tor der Kapelle geöffnet. Führungen sind bedingt möglich. Anmeldungen sind an das Pastoralverbundsbüro mit der Telefon-Nummer 02722 / 2320 zu richten.
Wem gehört die Krippe?
Die Krippe wurde privat erstellt und beim Ausscheiden von Paul Maiworm als Küster im Jahre 2015 der Pfarrgemeinde geschenkt. Diese ist heute für den Auf- und Abbau und die Lagerung verantwortlich.
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Bleibt die Krippe vom ersten Advent bis zum Abbautag unverändert?
Das ist nicht der Fall. Bis Heiligabend wird der Betrachter auf die Heilige Familie verzichten. Denn erst dann werden das Jesuskind, Josef und Maria im Krippenstall untergebracht. Außerdem fehlen zurzeit auch die Heiligen Drei König.