Olpe. Uralte Kaufverträge werden jetzt überprüft. Eins ist schon klar: Nicht alle Parkflächen in Olpe werden öffentlich bleiben. Die Hintergründe.
Kaum ein Thema spaltet in Olpe so sehr wie das Parken. Es kam fast zum Aufstand, als vor Monaten die jungen Planerinnen und Planer beim Auftakt des neuen Mobilitätskonzepts erklärten, die Stadt biete zu viel Parkraum. Während die einen gar nicht genug möglichst kostenloser Parkfläche von der Stadt bereitgestellt wissen wollen, begründen andere die Notwendigkeit einer kontrollierten Bewirtschaftung unter anderem mit der Vermeidung von Parksuchverkehr und dem Argument, dass Pendler bei freiem Parken den Kunden die Parkplätze wegnehmen. Und so war das Parken auch beim diesjährigen Kolping-Termin „Bürger fragen – Kommunalpolitiker antworten“ das Hauptthema (wir berichteten).
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Thematisiert wurde dabei auch die Tatsache, dass in naher Zukunft zahlreiche Innenstadt-Parkplätze wegfallen werden: an der Martinstraße, wo die bisherige öffentliche Parkfläche dem Neubau des Krankenhauses zum Opfer fällt, am alten Busbahnhof, wo in näherer Zukunft der Zusammenfluss von Olpe und Bigge geöffnet werden sollen, und kurzfristig auf dem ehemaligen Tankstellen-Gelände an der Martinstraße, das zwar mittelfristig Parkplatz werden soll, wo aber während der Sanierung längere Zeit nicht mehr geparkt werden kann. Und diesbezüglich hatte Axel Stracke eine weitere Hiobsbotschaft insbesondere für Pendlerinnen und Pendler. Denn eine noch nicht genau feststehende weitere Zahl an innenstadtnahen Dauerparkplätzen wird ebenfalls wegfallen.
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Es geht um die Parkfläche an der Friedrichstraße, unmittelbar vor dem Caspar-Klein-Haus hinter dem „Kaufland“, im Volksmund „Kleiner Vatikan“ genannt. Diesen Komplex hat Stracke vor knapp drei Jahren erworben. Er gehörte dem Gemeindeverband, weiterhin waren das Dekanatsbüro und die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung (KEFB) hier untergebracht. Stracke hat dort eine Außenstelle des benachbarten Kindergartens St. Marien eingerichtet, weiterhin ist der ehemalige Besitzer, der Gemeindeverband, Mieter im ehemaligen Eigentum. Und, das berichtete Stracke im Kolpinghaus, auch der Parkplatz gehöre dazu. Bislang ist hier die Hälfte der Fläche ohne Beschränkung nutzbar, die andere Hälfte ist zeitlich beschränkt frei, hier müssen die Nutzer die Parkscheibe auslegen. Doch, so erläuterte Stracke, seien im seinerzeitigen Kaufvertrag zwischen Stadt und Kirche von 1975 widersprüchliche Regelungen enthalten. Die Stadt gehe davon aus, dass die Flächen zwar ihm gehörten, aber öffentlich nutzbar sein müssten, er sei inzwischen sicher, dass dies nicht so sei. Daher werde es in naher Zukunft weitere Änderungen geben. „Es kann gut sein, dass ich einige Parkplätze noch öffentlich lasse, aber dann muss die Stadt mir dafür schon einen Obolus zahlen“, so der Architekt und Unternehmer.
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Erste Poller wurden bereits auf einigen der Parkplätze angebracht, sodass sie nicht mehr frei nutzbar sind. Arne Bubenheim, Leiter des Bauordnungs- und Planungsamts der Stadt, bestätigte Strackes Angaben im Wesentlichen. Die Regelungen seien Folge uralter Verträge, „ein Blick auf den heutigen Plan zeigt, dass die seinerzeitigen Grenzen sich heute nicht mehr nachvollziehen lassen“, so Bubenheim. Schon sehr bald sei ein Treffen zwischen Stadtverwaltung und Eigentümer geplant, in dessen Rahmen Lösungen gefunden werden sollen, um „das Ganze mal glattzuziehen“ und für Klarheit für alle Beteiligten zu sorgen. Dass öffentliche Parkplätze wegfallen werden, das sei aber sicher, so Bubenheim.