Attendorn. Anfang September hatte die Stadt Attendorn die Fußgängerbrücke über der L 512 sperren müssen. Nun ist sie wieder offen – doch wie lange?

Die Fußgängerbrücke über der Landesstraße 512 direkt hinter der Ihnetalbrücke in Attendorn ist wieder geöffnet: Seit Freitag dürfen Spaziergänger, die beispielsweise aus Neu-Listernohl kommend hoch zum Biggedamm für einen abendlichen Herbstspaziergang aufbrechen, die liebevoll als „Buckelbrücke“ bezeichnete Überquerung wieder nutzen. Ganz zur Freude von Eric Pfeiffer, Anwohner von Neu-Listernohl und SPD-Ratsvertreter: „Endlich können wir wieder über unsere Brücke gehen und müssen nicht mehr mit dem Auto auf den Parkplatz hinter dem Gefängnis fahren, um von dort hoch zur Bigge zu laufen.“

Die Stadt hatte das Brückenbauwerk Anfang September aus haftungsrechtlichen Gründen sperren müssen, nachdem bei einer routinemäßigen Begutachtung rostige Stellen entdeckt wurden. Die Stadt hatte zunächst den Verdacht, dass Wasser in das aus den 1960er-Jahren stammende Bauwerk eingedrungen sein könnte, was wiederum für statische Probleme aufgrund des zusätzlichen Gewichts gesorgt hätte. Doch diese Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht.

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Vergangene Woche rückte ein Fachbüro aus Mannheim an, das eine Bohrung vornahm, um zu sehen, ob Wasser aus dem Inneren der Brücke austritt. Das war nicht der Fall. So konnte die Stadt das wichtige Verbindungsstück hoch zum Biggesee für Fußgänger wieder zugänglich machen. Wer die Brücke am Wochenende bereits genutzt hat, wird gesehen haben, dass die Stadt jedoch einen Teil der Brücke durch Absperrbaken links und rechts verengt hat. Das hat laut Tiefbauamtsleiter Manuel Vogt ausschließlich den Grund, dass die Belastung auf den mittigen Betonriegel konzentriert werden soll, dieser hält nämlich aus statischen Gründen das meiste Gewicht aus.

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Eine Antwort auf die Frage, ob die Stadt die Brücke im Bestand sanieren kann, steht indes noch aus. Das beauftragte Fachbüro aus Mannheim wird zunächst die genommenen Proben untersuchen und ihre Ergebnisse dann in einem Abschlussbericht festhalten – erst dann weiß die Stadt, wie schlimm es um ihr Bauwerk bestellt ist. Für Eric Pfeiffer ist aber eines klar: Sollte die Brücke abgerissen werden müssen, braucht es zwangsläufig einen Ersatzbau: „Da sind wir uns im Ort alle einig, allein schon wegen der beiden Cafés, die von vielen nach einem Spaziergang an der Bigge angesteuert werden.“ Nicht so schlimm ist es um die zweite Fußgängerbrücke bestellt, die nur wenige Meter entfernt liegt und über die Gleise führt: Sie weist zwar optische Mängel auf, ist laut Vogt aber keineswegs dringend sanierungsbedürftig.