Kreis Olpe. Verwaltungen und Parteien müssen wegen der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar ab sofort Vollgas geben. Die Stimmen aus dem Kreis Olpe.

„Wir müssen einfach unseren Job machen“, bringt es Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas auf den Punkt. Die Vorbereitung der Bundestagswahl, die voraussichtlich nun am 23. Februar über die Bühne gehen soll, löst im Lennestädter Rathaus und auch in den anderen Verwaltungen im Kreis keine Panik aus. Dennoch führt der um rund sieben Monate vorgezogene Urnengang dazu, dass sich Abläufe beschleunigen. Die Sicherstellung von Wahlhelferinnen und -helfern, die Anmietung der Wahllokale, der Versand der Wahlbenachrichtigungen, die Organisation der Briefwahl und das Sicherstellen eines ordnungsgemäßen Wahlablaufes am Wahltag selbst stehen jetzt im Fokus. „Die Vorbereitung geht jetzt volle Kanne los, wir geben Vollgas“, so Puspas, der bereits am Mittwoch die Hauptverantwortlichen im Rathaus zu einer ersten Teamsitzung an den Tisch holte. „Betroffen“ ist im Rathaus eigentlich jeder, denn zum Wahltermin herrscht Urlaubssperre für alle Bediensteten und einige müssen womöglich ihren Skiurlaub umbuchen.

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Einen Vorteil sieht der Bürgermeister darin, dass die letzte Wahl, die Europawahl Anfang Juni, noch nicht so lange her ist. „Die Erfahrungswerte sind noch präsent“, so Puspas. Nach dem Politikbeben in Berlin ist die Bundespolitik bei vielen Bürgerinnen und Bürger Tagesthema. Der Wahlkampf wird kurz und intensiv werden, gute Voraussetzungen also für eine hohe Beteiligung. Ein Indiz für das große Interesse an der Wahl ist, dass sich im Lennestädter Rathaus bereits freiwillige Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gemeldet haben, und zwar Personen, die diesen Job im Wahllokal bisher noch nie gemacht haben. Nun fällt die Wahl genau auf das Wochenende vor den „tollen Tagen“, in Lennestadt ist es das karneval-intensivste Wochenende überhaupt – für Puspas ist auch dies kein Problem. „Bei der letzten Wahl hatten wir drei Schützenfeste an dem Sonntag.“

„„Der Wahlkampf fällt dann vielleicht ein bisschen kürzer und knackiger aus, aber ich sehe keine Organisationsprobleme auf uns zukommen.“

Dr. Friedrike Brodhun, CDU-Kreisgeschäftsführerin

Die SPD im Kreis Olpe hat Anfang November auf dem Kreisparteitag die Attendorner Kinderärztin Nezahat Baradari als ihre Kandidatin nominiert. Mit der SPD aus dem Märkischen Kreis haben sich die Olper auf den 7. Dezember als Termin für eine gemeinsame Wahlkreisdelegiertenkonferenz verständigt, auf der der Nominierungsprozess abgeschlossen werden soll. „Als SPD im Kreis Olpe sind wir hervorragend vorbereitet und können auf das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder bauen“, erklärt Baradari auf Anfrage und ergänzt: „Organisationsprobleme sind für die SPD im Kreis Olpe trotz des früheren Wahltermins nicht zu befürchten.“

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Ebenfalls zuversichtlich zeigt sich die CDU im Kreis Olpe. Bereits vor einem Monat nominierten die Christdemokraten den amtierenden Bundestagsabgeordneten Florian Müller aus Drolshagen erneut zu ihrem Kandidaten. „Wir sind bestens vorbereitet. Uns war bewusst, dass eine Bundestagswahl ansteht und diese möglicherweise zu einem vorgezogenen Zeitpunkt stattfindet“, so die Kreisgeschäftsführerin Dr. Friederike Brodhun. „Der Wahlkampf fällt dann vielleicht ein bisschen kürzer und knackiger aus, aber ich sehe keine Organisationsprobleme auf uns zukommen.“ Bereits für den kommenden Samstag sei eine erste Veranstaltung geplant. Gleichzeitig vernehme sie eine große Motivation bei den Parteimitgliedern der heimischen CDU.

Für die kleineren Parteien kommt im Grunde dieselbe Arbeit zu wie für die großen, nur dass sich diese auf weniger Schultern verteilt. Besonders betroffen: das erst kürzlich gegründete Bündnis Sarah Wagenknecht, im Kreis Olpe bislang noch nicht mit sichtbaren Strukturen vertreten. Die Partei ist noch im Aufbau begriffen. Was die vorgezogene Neuwahl für sie bedeutet? „Wir planen und organisieren derzeit die Kandidatenaufstellung. Deshalb kann ich Ihnen noch keine genaueren Infos geben“, antwortet uns Christian Posselt, Sprecher des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).