Olpe/Rüblinghausen. Die Arbeiten am Gefahrenabwehrzentrum gehen über Winter mit Vollgas weiter. Zur Halbzeit führt der Landrat persönlich durch die Baustelle.

Es ist das größte, teuerste und aufwendigste Bauvorhaben, das der Kreis Olpe je angegangen ist. Auf dem Berg zwischen Olpe und Drolshagen-Berlinghausen entsteht das Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Olpe. Nachdem vor knapp einem Jahr der Grundstein gelegt wurde, ist inzwischen der Rohbau fertig, die Ausbauarbeiten haben begonnen. Nichts spricht derzeit dagegen, dass der Gesamtkomplex wie vorgesehen Ende nächsten Jahres den Betrieb aufnehmen kann. Diese Halbzeit war für Landrat Theo Melcher Anlass, die Mitglieder der beteiligten Gremien zu einem Ortstermin einzuladen und bei einem Rundgang einen Eindruck von den Dimensionen des Vorhabens zu geben. „Anders als im Fußball, machen wir zur Halbzeit keine Pause, sondern mit Vollgas weiter“, so der sichtlich gut gelaunte Landrat, für den das GAZ ein Herzensprojekt ist und der nicht ohne Stolz auf den bislang vollständig reibungslosen Ablauf zurückblickte.

GAZ
Die Baustelle des Gefahrenabwehrzentrums: Mitglieder der beteiligten Fachausschüsse des Kreises nahmen den riesigen Rohbau im Rahmen eines Ortstermins in Augenschein. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

Gemeinsam mit Sebastian Kühlmann, stellv. Betriebsleiter der Kreiswerke und Projektverantwortlicher für das Großvorhaben, und Kreiswerke-Chef Benedikt Hilchenbach sowie Katharina Simons vom Architekturbüro „Supergelb“, das auch die Bauleitung innehat, führte Melcher persönlich über die Großbaustelle. Mitglieder des Sozial- und Gesundheitsausschusses, des Betriebsausschusses der Kreiswerke und des Begleitgremiums für den Bau des GAZ nutzten die Gelegenheit und stellten Fragen zum Baufortschritt und zu Details am Bau.

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Wie berichtet, werden unter dem Dach des Gefahrenabwehrzentrums drei Bereiche vereint: zum einen die neue Rettungsleitstelle, die aus dem Kreishaus hierher umzieht, zum anderen die Rettungswache Olpe, derzeit In der Trift stationiert, drittens ein feuerwehrtechnisches Aus- und Weiterbildungszentrum mit zentralen Werkstattbereichen für die sieben Feuerwehren im Kreisgebiet. Dazu werden Büros, Aufenthaltsräume, großzügige Wagenhallen sowie ein eigenes Übungshaus für die Feuerwehr errichtet, an dem die Blauröcke künftig unterschiedliche Einsatzszenarien trainieren können, von der Rettung von Menschen aus einem brennenden Haus durchs Dachfenster bis zur Personensuche in einem überfluteten Keller.

Die Haupterschließung wird nach Fertigstellung durch den interkommunalen Gewerbepark „Hüppcherhammer“ erfolgen, an den das GAZ unmittelbar angrenzt. Der Rettungsdienst wird aber zwei Alarmausfahrten erhalten: eine zur Kreisstraße 36, über die auch die bauliche Erschließung stattfindet, sowie durch das Gewerbegebiet. Somit sind die Wege für die Rettungstransportwagen sowohl in Richtung Drolshagen als auch in den Iseringhauser Grund und nach Olpe kurz.

360-Grad: Gefahrenabwehrzentrum und Berlinghausen

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    Bislang liegen die Arbeiten exakt im Zeitplan, und nachdem es lange Zeit so ausgesehen hatte, als ob auch der Kostenrahmen von rund 36 Millionen Euro eingehalten werden könne, kam jüngst die Hiobsbotschaft, dass die allgemeine Baukostensteigerung in Verbindung mit weltpolitischen Einflüssen auch hier zuschlägt. Inzwischen wagt Melcher die Prognose, dass der Bau bis zu 6 Millionen Euro teurer werden könnte als geplant. Es gebe aber keine Alternative dazu, sagte er beim Rundgang. Nicht zuletzt die steigende Bedrohung durch Extremwetterlagen infolge des Klimawandels machten die Investitionen in die Sicherheit der Bevölkerung unumgänglich.

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    Nachdem die Rohbauarbeiten rechtzeitig vor dem Winter durchgeführt wurden, werden derzeit die Dachdeckerarbeiten abgeschlossen und die seitlichen Gebäudeöffnungen geschlossen. Die bereits eingebauten Alufenster kommen aus der Region: Sie hat Metallbau Hunold aus Olpe geliefert. Die Holzfenster wird die Firma Rameil aus Oberhundem bauen. Durch den Einbau einer Bauheizung werden auch bei Minustemperaturen die Installations- und Ausbauarbeiten fortgesetzt werden können.

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    Eine Besonderheit bei den Fahrzeughallen: Bei ihnen wurde durch den Einbau leistungsfähiger Träger auf stützende Säulen verzichtet, sodass die Feuerwehr und der Rettungsdienst bei schlechter Witterung auch in den Hallen üben können.